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 >  Sondengehen > Fundreinigung und Restauration > Thema:

 Hohlkugeln Franzosenzeit

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Avatar  Hohlkugeln Franzosenzeit  (Gelesen 1972 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
02. September 2010, um 21:07:03 Uhr

Hej!
Die eher selten zu findenden Hohlkugeln von Napi-Feldern weisen am Loch meist noch den hölzernen Verschluss auf und sind noch mit Schwarzpulver gefüllt. Die meisten Sondler, so auch ich, würden den Holzpfropfen und anschließend das Schwarzpulver entfernen und die Kugeloberfläche mit einer Drahtbürste oder ähnlichem von Rost befreien. Hatte heute eine Diskussion mit Freunden (keine Sondler), die meinten, man sollte nur grob den Rost beseitigen und die Kugel mit Verschluss und dem Schwarzpulver als Inhalt belassen. Es stellt sich hier aber die grundsätzliche Frage, ob von einer solchen Kugel, die 200 Jahre im Boden lag, unter gewissen Umständen nicht doch eine Gefährdung  ausgehen kann.
Mich würde Eure Meinung dazu interessieren.

LG
erdbär

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#1
02. September 2010, um 21:16:23 Uhr

Meine Meinung dazu, JA geht immer noch Gefahr aus denn das Schwarzpulver verrottet ja net, verliert also net seine Wirkung, wenns trocken is, genau wie des in Patronen die Treibladung. Ausserdem darfste auch net selbst so ne Kugel "entschärfen" geschweige denn ne befüllte besitzen, is ja schon ne gewisse Menge von Pulver drin und das der Verschluss noch da wär, naja nach all den Jahren ich weiss ja net.
Aber lass Dir des mal von Drusus sagen.

Gruß Nikon

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#2
02. September 2010, um 21:18:45 Uhr

Hallo !

Da hat doch mal einer son ding aufm schlachtfeld Jena- Auerstädt gef.
Und wollte sie zuhause aufbohren ... der ist jetzt Tod das Ding ging hoch !!!

Zudem darf man glaube ich kein Schwarzpulfer besitzen ohne die entsprechenden
Genehmigungen

mfg Rako

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#3
02. September 2010, um 21:20:25 Uhr

Hi erdbär,

meines Wissens nach, hat sich das Schwarzpulver durch eindringende Feuchtigkeit und Sauerstoff schon in die Grundbestandteile zersetzt und ist auch getrocknet dann nicht mehr aktiv. Das ist anders als bei WK2 Funden, bei denen der Sprengstoff hermetisch dicht gehalten wird.

Dennoch würde ich so eine Kugel auch gänzlich entleeren, denn ansonsten hat man in ihrem inneren nur einen Hort beständiger Feuchtigkeit, der das Weiterrosten an der Luft extrem begünstigt. Auch ist natürlich die Entsalzung im destillierten Wasserbad und die Konservierung mittels Paraffin so ungleich schwieriger.

Viele Grüße,
Günter

PS: ich weiß, dass mal ein US Experte beim Aufbohren einer Bürgerkriegsgranate getötet wurde, aber die hatten auch schon Aufschlagszünder und sind mit Granaten aus den beiden Weltkriegen zu vergleichen. Von einem Napoleon-Sondler ist mir nichts vergleichbares bekannt, zumal man solche Granaten ja auch nicht aufbohren muss, da sie schon ein großes Zündloch haben.


« Letzte Änderung: 02. September 2010, um 21:23:08 Uhr von (versteckt) »

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#4
02. September 2010, um 21:21:58 Uhr

Also ich kann mir schon vorstellen, dass das Schwarzpulver unter günstigen Umständen noch scharf sein kann. Ich hatte mal eine, da war das Pulver innen noch komplett trocken, und auch die Zündschnur innerhalb das Holzpfropfens war noch ziemlich intakt. Belässt man das Pulver in der Kugel, sehe ich besonders bei Wohnungsbränden eine ziemliche Gefahr.
Andererseits ist es auch zu schade, das 200 Jahre alte, antike Pulver einfach wegzuschmeissen. Bei einer offenen Lagerung in einer Plastiktüte sollte das Pulver im Ernstfall maximal abbrennen, aber nicht explodieren. Soweit die Theorie, ausprobiert habe ichs noch nicht. ;-)

Adios, Bert

« Letzte Änderung: 02. September 2010, um 21:39:51 Uhr von (versteckt) »

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#5
02. September 2010, um 21:25:47 Uhr

Geschrieben von Zitat von Rako26
Hallo !

Da hat doch mal einer son ding aufm schlachtfeld Jena- Auerstädt gef.
Und wollte sie zuhause aufbohren ... der ist jetzt Tod das Ding ging hoch !!!

Zudem darf man glaube ich kein Schwarzpulfer besitzen ohne die entsprechenden
Genehmigungen

mfg Rako
Wie kann man nur auf sowas kommen, aufbohren? Bohrer wird heiss, der letzte heisse Span beim durchbohren war dann der Auslöser, nee nee nee.
Hast recht, dafür braucht man nen Schwarzpulverschein nach § 27 Sprengstoffgesetz


Gruß Nikon

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#6
02. September 2010, um 21:30:59 Uhr

Passt ganz gut dazu - hier der Bericht eines Sondengängers, der eine Hohlkugel von 1800 fand: Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
Registrieren oder Einlogen
http://www.adventurehistory.com/searchreports/napoleon17961815/battlehohenlinden/battlerelics.html


Viele Grüße,
Günter


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#7
02. September 2010, um 21:35:27 Uhr

Hallo Nikon

Also das is schon Jahre her das stand in der Zeitung
Habs selber nicht gelesen sondern erzählt bekommen
Gut möglich das es kein sondengänger war sondern jemand der nen Zufälligen lesefund machte

ein bekannter aus Halle hat mal erzählt das man die Teile dort für 20 ,- aufm Flohmarkt bekommt
wenn man glück hat

Der hat auch gesagt das da noch ein stopfen drinn ist und das Pulver im innern

mfg

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#8
02. September 2010, um 21:52:06 Uhr

Geschrieben von Zitat von Rako26
Also das is schon Jahre her das stand in der Zeitung
Also ich halte das echt für eine Zeitungsente. Evtl. hat der wirklich was in der Gegend gefundenen und angebohrt, aber dann war das ein Überbleibsel aus dem 2. WK und nicht von der Völkerschlacht.

Viele Grüße,
Günter


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#9
02. September 2010, um 21:58:10 Uhr

Geschrieben von Zitat von Drusus
Also ich halte das echt für eine Zeitungsente. Evtl. hat der wirklich was in der Gegend gefundenen und angebohrt, aber dann war das ein Überbleibsel aus dem 2. WK und nicht von der Völkerschlacht.

Viele Grüße,

Das kann schon sein wie gesagt hatte das auch nur ezählt bekommen und viell. hat man da was durcheinander gebracht
Ob das überhaupt möglich ist das solche Kugeln noch scharf sind kann ich nicht beurteilen
hatte das damals so geglaubt warum auch nicht Zwinkernd

mfg Rako 26




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#10
02. September 2010, um 22:35:22 Uhr

Geschrieben von Zitat von Drusus
Hi erdbär,

meines Wissens nach, hat sich das Schwarzpulver durch eindringende Feuchtigkeit und Sauerstoff schon in die Grundbestandteile zersetzt und ist auch getrocknet dann nicht mehr aktiv. Das ist anders als bei WK2 Funden, bei denen der Sprengstoff hermetisch dicht gehalten wird.

Wenn das Pulver wieder trocken is, brennt das wieder ab, auch bei den alten teilverrottenen Patronen wo Feuchtigkeit eindringen kann. Gibt ja versch. Arten, Granulat in versch. Größen, Mehlpulver, Sprengpulver. Was von dem in den Kugeln is weiss ich jetzt net aber ausprobieren würd ichs bestimmt net. Denn u.a. ein Herstellungsverfahren is, das dem Pulver Wasser beigemischt wird das es homogener wird, nach em trocknen sind dann keine Lufträume mehr im Pulver u. kann somit schneller abbrennen. Wenns in ner Kugel und in der Erde liegt, feucht ja aber wo sollen die Bestandteile hin, können sich ja net verflüchtigen. Wär da net so sicher.
Es hält sich luftdicht verpackt über Jahrhunderte völlig unverändert.
@Bert
Offen bis zu nem Kilo brennts nur ab, ca. ab nem Kilo brauchts keine Verdämmung mehr das es nur abbrennt dann explodierts in jedem Fall.


@Rako26
Wie gesagt, es hält sich luftdicht verpackt über Jahrhunderte völlig unverändert. Ich muss mal wieder den Waldboden ansprechen, dicht bewachsen, sandiger Boden, wo kaum Regen durchkommt, dicke Laub- und Humusschicht und das gibts, da kann sowas vorkommen. Hab schon einiges aus so nem Waldboden in nem recht guten Zustand rausgeholt.

Gruß Nikon

« Letzte Änderung: 02. September 2010, um 22:46:38 Uhr von (versteckt), Grund: Doppel-Beitrag zusammengefasst »

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#11
02. September 2010, um 22:59:05 Uhr

@Nikon: Danke für den Tip, in dem Bereich von mehreren Kilos bin ich zum Glück noch nicht.

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#12
02. September 2010, um 23:16:27 Uhr

Geschrieben von Zitat von Nikon71
Wenn das Pulver wieder trocken is, brennt das wieder ab, auch bei den alten teilverrottenen Patronen wo Feuchtigkeit eindringen kann.
Diese Patronen enthalten aber kein Schwarzpulver. Ein wesentlicher Bestandteil von Schwarzpulver ist Salpeter und dieser ist wasserlöslich. Er wird also im Lauf der Jahrhunderte durch eindringende Feuchtigkeit wieder aus dem Pulver gelöst. Wenn dieses dann trocken ist, stimmt das Gemisch einfach nicht mehr und ein Großteil der Sprengkraft ist verloren - außer man stampft es zuvor wieder, wie bei der ursprünglichen Herstellung. Verflüchtigen könnte sich der gelöste Salpeter schon, wenn die Kugel z.B. mit dem Zündloch nach unten liegt, was bei Fehlzündern sehr wahrscheinlich ist.

So die graue Theorie. Hat hier jemand einen Schwarzpulverschein? Dann könnte er ja mal ein paar Tests starten, wobei er das Pulverchen dann doch ein paar Jahre z.B. in einem wasserdurchlässigen Säckchen im Garten vergraben müsste Zwinkernd.

Viele Grüße,
Günter


« Letzte Änderung: 02. September 2010, um 23:21:00 Uhr von (versteckt) »

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#13
02. September 2010, um 23:55:16 Uhr

Hallo Drusus

Ich hab den Schwarzpulverschein. Ich werd ein paar Gramm in eine kleine Büchse mit Deckel und einem kleinen Loch geben und im Garten an einer nur mir bekannten Stelle eingraben.
Nach einem Jahr meld ich mich wieder Zwinkernd Wenn ich's nicht vergesse. :Smiley

mfg

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#14
03. September 2010, um 07:26:24 Uhr

Wie es der Zufall will, habe ich vor 3 Tagen eine intakte Hohlkugel auf einem 1813er Schlachtfeld gefunden.

Beim entnehmen des Schwarzpulvers, haben wir einmal probiert ob das Schwarzpulver noch brennbar ist (weil uns diese Frage auch auf kam).

Wie gesagt eine Messerspitze des Pulvers versucht zu entzünden und siehe da, es passierte rein garnichts, außer das es nach verbrannten Schwefel roch.




Gruß Maik !


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