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 Metalle schmelzen

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Avatar  Metalle schmelzen  (Gelesen 5360 mal) 0
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#15
11. August 2010, um 11:50:27 Uhr

Bei mir ist´s auch schon rund 20Jahre her- war Stoff des ersten Semesters...
Für die meisten Gießverfahren gilt die Faustformel, nach der der Gußkanal möglichst mindestens die Stärke des Werkstückes an der mächtigsten Stelle aufweisen soll. Außerdem sind Dünne und periphere Teile des Werkstückes möglichst am schneller abkühlenden Rand der Form zu platzieren, während dem die mächtigen Teile des Werkstoffes möglichst in der Mitte liegen sollen, wo die Form langsamer erkaltet.
Außerdem bringt man bei mächtigeren Teilen am Übergang von Kanal zum Werkstück "Reservoirs" an, die ein nachsaugen von Flüssigmetall erlauben, wenn das Metall in der Form vom Liquiduspunkt zum Soliduspunkt übergeht. Diese "Reservoirs" sollen im Durchmesser größer sein, als die Stärke des Werkstücks.

Ich habe ne Zeit lang während des Studiums in einem kleinen Handwerkstbetrieb gearbeitet, wo viel kleine Gußmetallwerkstücke hergestellt und veredelt wurden um mir etwas dazuzuverdienen.
Seinerzeit habe ich mir einmal ein Spielzeugauto zerlegt, in Silber gegossen, verlötet, ausgearbeitet und hochglanz-poliert (Sterling)- da wären Lunker sehr unschön gewesen- man konnte sie aber kaum ganz vermeiden. Obwohl die Teile zwar groß waren (max. 3x4cm), aber eine rel. geeringe Stärke aufwiesen.

Wenn es bei Deinem gezeigten Werkstück keine Lunker gab, dann würde ich mich ziemlich wundern... :-)

PS:
Siehst Du die (durchbrochene) Matalloxid-Haut auf der Schmelze? Die ist auch nicht ohne und führt leicht zu unschönen Einschlüssen und Gußfehlern...

« Letzte Änderung: 11. August 2010, um 11:56:09 Uhr von (versteckt) »

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#16
11. August 2010, um 13:23:53 Uhr

Das Werkstück auf der Form, kannst Du im letzten bild fertig bearbeitet sehen. hier gab es wirklich keine Lunker...

Die Nadel und die Pfeilspitze waren auch perfekt. Die Gürtelschnalle hab ich als Rohling verschenkt, kann also nichts dazu sagen.



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(versteckt)Themen Schreiber
#17
11. August 2010, um 20:05:49 Uhr

Hallo,
also ich müsste wissen was man für einen Tiegel für Alu, einen für Messing
 und einen Für Silber benutzt und wo man den am besten nicht im Internet herbekommt.
Dannn  was eignet sich für die Metalle zum schmelzen am besten und was ist kostengünstig. (keine Schweißbrenner oder der gleichen)
Ist normaler Sand auch zum Gießen geeignet?
Bronze=welche Legierung

Danke schon mal für die Antworten.

Gruß

Hannibal

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#18
11. August 2010, um 20:53:17 Uhr

Hi!!!

Versuche es mal unter: Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
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www.messerforum.net
  und da in dem Bereich "Verhüttung und Essen" oder über die Suchfunktion - evtl. wirst Du da fündig  Smiley

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#19
12. August 2010, um 07:10:44 Uhr

Oh ha Alu-Guß? Na da bin ich gespannt. Bei Gold, und Silber kann man Keramische- oder Graphittiegel nehmen. Bei Bronze wirst Du wohl eher Zinn-Bronze bekommenbzw. heißt Guß.Zinnbronze, Arsen Bonze tippe ich eher nicht.
Bei Bronze wirst Du aber einen starken Brenner brauchen da zum Gießen eine Temperatur von 1100° bis 1200°C benötigt werden. Alles was dadrunter liegt wird eher sehr unbefriedigende Ergebnisse liefern.

Was einige zum Themagußkanal schrieben lese ich zum erstenmal, aber kommt wohl drauf an was man gießt, bei Gold, Silber und Messing bzw. Bronze waren meine Gießkanäle bzw Eingußkanal nie so dick wie das stärkste Profil, in der Regel bei mir so ca. 5-6mm im Durchmesser, aber das war im Schmuckbereich, bei größeren Sachen mag das anders aussehen.
 Gußtechnisch habe ich bis jetzt im Vakuumgußverfahren bis jetzt gearbeitet. Mit offener Flame und einem normalen handels üblichen Brenner.

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(versteckt)
#20
12. August 2010, um 10:09:29 Uhr

Hi,













..

















Geschrieben von {author}

Was einige zum Themagußkanal schrieben lese ich zum erstenmal, aber kommt wohl drauf an was man gießt,...




..

nö- darauf kommt es nicht an. Es kommt darauf an, daß ein Reservoir von Schmelze nachfließen kann, wenn es in der erkalteten Gußform zur Volumenkontraktion der Schmelze kommt. Es geht um Naturgesetze und nicht um Esotherik.













..

















Geschrieben von {author}

...bei Gold, Silber und Messing bzw. Bronze waren meine Gießkanäle bzw Eingußkanal nie so dick wie das stärkste Profil, in der Regel bei mir so ca. 5-6mm im Durchmesser, aber das war im Schmuckbereich,...




..

Goldschmuck hat in der Regel keine Materialstärken, die über 6mm liegen. Wenn dies doch der Fall sein sollte, dann sollte das Stück auch dementsprechend angestiftet werden. Ggf. kann man mit verlorenem Kopf und anderen Maßnahmen noch etwas tricksen. Wenn Du die Regeln nicht kennst wie Werkstücke angestiftet werden sollen, dann kennst Du ja vielleicht wen, den Du fragen kannst...
Den Gießkanal an die dünnste Stelle des Werkstückes platzieren ist im Übrigen schon ein grober Fehler (siehe Pfeilspitze).













..

















Geschrieben von {author}

Bei Bronze wirst Du aber einen starken Brenner brauchen da zum Gießen eine Temperatur von 1100° bis 1200°C benötigt werden.




..

Daß Bronze einen höheren Schmelzpunkt hätte als Silber wäre mir neu...

Pfeifadeggel


@ Hanniball

Geschrieben von Zitat von Hannibal
also ich müsste wissen was man für einen Tiegel für Alu, einen für Messing
 und einen Für Silber benutzt und wo man den am besten nicht im Internet herbekommt.
Dannn  was eignet sich für die Metalle zum schmelzen am besten und was ist kostengünstig. (keine Schweißbrenner oder der gleichen)
Ist normaler Sand auch zum Gießen geeignet?
Bronze=welche Legierung

 Aluminium habe ich noch nie verarbeitet. Ich wüsste nicht warum sich Graphittiegel nicht für alle von Dir genannten Metalle (Legierungen) eignen sollten.
Wenn Dir kein Brenner zur Verfügung steht, kannst Du mit Holzkohle auf die gewünschten Temperaturen kommen (interessanter Link: Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
Registrieren oder Einlogen
http://www.versuchschemie.de/htopic,8593,.html
)
Graphittiegel bekommst Du z.B. in größeren Städten bei Dentalhandels-Niederlassungen (Zahntechniker brauchen so etwas). Oder ein netter Goldschmied/Zahntechniker hat welche die er gewillt ist Dir zu verkaufen.
Bronze besteht aus Kupfer und Zinn. Zugunsten eines möglichst niedrigen Schmelpunktes dürftest Du mit einem Zinn-Anteil von ~20% gut fahren.

Pfeifadeggel


« Letzte Änderung: 12. August 2010, um 10:26:21 Uhr von (versteckt) »

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#21
12. August 2010, um 15:30:09 Uhr

Geschrieben von Zitat von Pfeifadeggel
Daß Bronze einen höheren Schmelzpunkt hätte als Silber wäre mir neu...
... mir auch.

Silber    961°C
Bronze  870°C

Allerdings wird Bronze bei 1100°C bis 1300 °C gegossen!!!!!

Legierungen bei den Kelten waren von 5% bis 20% Zinn, Rest Kupfer. Üblich für Werkzeug waren wohl 10%. Münzen hatten um die 5%. Je mehr Zinn, desto härter die Legierung.

Sand für Formen ist ein spezieller Ölsand. Kannst keinen normalen Sand nehmen. Würde erstens keine Form ergeben weil er nicht hält und zweitens beim gießen das Wasser im Sand schlagartig verdampfen und zu einer lustigen, explosionsartigen Reaktion führen.




Wir schmelzen in einer Schmiedeesse. Solltest Du in Deiner Umgebung noch Bauern vom alten Schlag haben, da hat jeder zweite noch irgendwo eine Feldesse stehen, die man sich mal ausleihen kann. Wir verwenden Steinkohle. Oder Hufschmiede.....

Alles andere ist für bronze wirklich Kinderkacke. Dein Feuer muss schon 1300 °C bringen. Sonst wird das mit dem Legieren nichts richtiges....

By the way: Was willst Du denn mit Messingguss und ich hab mal gehört, dass Aluguss nicht ganz einfach sein soll.....

Silber war easy, fließt schön. Bronze eine Herausforderung, vorwärmen der Form etc....

« Letzte Änderung: 12. August 2010, um 15:36:29 Uhr von (versteckt), Grund: Merged DoublePost »

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#22
12. August 2010, um 17:44:59 Uhr

Geschrieben von Zitat von Pfeifadeggel
Hi,
nö- darauf kommt es nicht an. Es kommt darauf an, daß ein Reservoir von Schmelze nachfließen kann, wenn es in der erkalteten Gußform zur Volumenkontraktion der Schmelze kommt. Es geht um Naturgesetze und nicht um Esotherik.
Goldschmuck hat in der Regel keine Materialstärken, die über 6mm liegen. Wenn dies doch der Fall sein sollte, dann sollte das Stück auch dementsprechend angestiftet werden. Ggf. kann man mit verlorenem Kopf und anderen Maßnahmen noch etwas tricksen. Wenn Du die Regeln nicht kennst wie Werkstücke angestiftet werden sollen, dann kennst Du ja vielleicht wen, den Du fragen kannst...
Den Gießkanal an die dünnste Stelle des Werkstückes platzieren ist im Übrigen schon ein grober Fehler (siehe Pfeilspitze).
Daß Bronze einen höheren Schmelzpunkt hätte als Silber wäre mir neu...

Pfeifadeggel


@ Hanniball
 Aluminium habe ich noch nie verarbeitet. Ich wüsste nicht warum sich Graphittiegel nicht für alle von Dir genannten Metalle (Legierungen) eignen sollten.
Wenn Dir kein Brenner zur Verfügung steht, kannst Du mit Holzkohle auf die gewünschten Temperaturen kommen (interessanter Link: Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
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Graphittiegel bekommst Du z.B. in größeren Städten bei Dentalhandels-Niederlassungen (Zahntechniker brauchen so etwas). Oder ein netter Goldschmied/Zahntechniker hat welche die er gewillt ist Dir zu verkaufen.
Bronze besteht aus Kupfer und Zinn. Zugunsten eines möglichst niedrigen Schmelpunktes dürftest Du mit einem Zinn-Anteil von ~20% gut fahren.

Pfeifadeggel


Ah ja danke das Du besser bescheid weißt über Gießen als mein Goldschmiedemeister bei dem ich gelernt habe, obwohl der über 40 Jahre lang gegossen hat hat er wohl nur "esotrik" gemacht.......ist klar. Es freut einem immer wieder wenn Leute einem den eigenen Beruf erklären wollen. Grinsend

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(versteckt)
#23
12. August 2010, um 18:29:37 Uhr

Hallo Wutz,

ich bin Kraft meines Abschlusses berechtigt in einem Beruf auszubilden, in dem der Guß von Metallen zum täglichen Geschäft gehört ... Cool
Du hast Recht und ich meine Ruhe.

Pfeifadeggel

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#24
12. August 2010, um 19:09:12 Uhr

Was immer Du sagst.....liebe Deine Sorte sehr......aber vielleicht bist Du es der Esoterik macht.  Frech

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#25
13. August 2010, um 07:43:38 Uhr

Hallo Hanniball,

wenn Du sagen willst was Du vor hast, wäre eine  zielgerichtetere "Beratung" möglich. Ich kenne nur Feinguss kleinerer Objekte aus eigener Erfahrung.


@ Wutz,
villeicht hast Du ja mal Zeit für die Lektüre von Fachliteratur...


Pfeifadeggel

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#26
13. August 2010, um 09:22:30 Uhr

Mensch Kinder, schön spielen, nicht streiten. jeder Darf sein Wissen kund tun.

Ich finde es schön, dass sich noch andere fürt das Thema guss interessieren. Wir haben uns von der "experimentellen" Seite dem ganzen genähert. Etwas Literaturstudie vorher und dann los. Unser Ziel war es, mit den Mitteln, die die Kelten vor 2500 jahren auch hatten, Bronze zu gießen.

Zu erst haben wir versucht, den Legierungsprozess in Griff zu bekommen. Haben wir. Mit ner Schmiedeesse kein Problem. Hier wollen wir zukünftig auf selbstgemachte Blasebalke und eine Erdgrube mit Holzkohle umsteigen.

Zweiter Schritt Formenbau. Erste Erfahrungen haben wir mit Formsand gesammelt. Momentan schnitzen wir an Speckstein Formen. Die erste mit einem Amulett haben wir in Bronze und Silber gegossen. Dabei wurde diese massiv geschädigt. Nacharbeiten waren nötig. Die Zweite Form werden Pfeilspitzen mit Seele. Da bin ich mal gespannt.

Ziel ist es, irgendwann mal sehr nahe an die Vorgehensweise unserer Ahnen zu kommen und dies evtl. auch mal auf nem Keltenfest zeigen zu können.



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#27
13. August 2010, um 09:28:27 Uhr

Geschrieben von Zitat von Pfeifadeggel
Hallo Hanniball,

wenn Du sagen willst was Du vor hast, wäre eine  zielgerichtetere "Beratung" möglich. Ich kenne nur Feinguss kleinerer Objekte aus eigener Erfahrung.


@ Wutz,
villeicht hast Du ja mal Zeit für die Lektüre von Fachliteratur...


Pfeifadeggel

Danke Deine Ratschläge brauche ich nicht den ich gieße mind. einmal die Woche und trotz deines gesülzes von "Fachwissen" klappt jeder Guß. Liebe Naseweiß wie Dich große Goasche viel Blah blah aber Praxiserfahrung?? Zweifelhaft.

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#28
13. August 2010, um 12:00:31 Uhr

Hallo Wutz,

wenn Du Dich nicht gerne mit Fachliteratur beschäftigst, dann muss man das eben so akzeptieren.
(Da ich mitunter in der Berufschule unterrichte, ist mir eine derartige Literatur-Phobie nicht ganz fremd  Cool )
Ansonsten darf ich Dich darum bitten Dich im Ton zu mäßigen.

Pfeifadeggel

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(versteckt)Themen Schreiber
#29
14. August 2010, um 20:22:12 Uhr

Vielen Dank für die vielen Antworten.  Anbeten
Wo bekomme ich jetzt Schmelztiegel her und kann ich nicht
irgendwie einen Schmelzofen selber bauen bzw. Schmiedeesse.

Gruß

Hannibal


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