Ich habe immer gedacht für Museen wäre ein Verkauf ein No Go! Weit gefehlt. Vor 3 oder 4 Jahren wurden Waffen aller Art und Rüstungszeugs aus einem Österreichischen Museum bei einer Auktion in England versteigert. Ok, das war so gutes Zeügs, dass das Meiste wieder in Amerikanische Museen ging.
Ist schon komisch, da vermacht ein Sammler alles einem Museum, irgendwann später können die Nachkommen des Spenders bei Auktionen die Sachen wieder zurückkaufen. Ist echt ein Witz.
Einer meiner Schwäger und meine Schwester arbeiten beim Kulturamt, aber ihre Arbeitsplätze sind nicht das Amt selber sondern ein kleineres Museum. Die Hauptaufgabe meines Schwagers ist das einlagern von Schenkungen oder abgegebenen Sachen. Unglaublich was dort abgeht. Er hat mir Lager in alten Militärbunkern gezeigt wo Gewehre Pistolen, Bilder u.s.w. einfach Stapelweise auf Paletten verrotten. Keine spezielle Lüftung, alles ist feucht und rostig. Holz verfault, das meiste ist nicht angeschrieben oder je Inventiert worden. Einmal habe ich geholfen bei einer Umlagerung, alles wurde angefasst ohne Handschuhe und ohne Rücksicht auf Kratzer oder sonstige Schäden. Es musste einfach schnell gehen.
Am liebsten hätten sie gar keine Schenkungen oder Bodenfunde mehr, sie wissen echt nicht mehr wohin mit dem Zeügs. Geld ist sowieso nicht vorhanden. Die Angestellten haben einen Hungerlohn und sind dementsprechend total unmotiviert. Wenn ich mir das dann wieder ansehe oder an Weihnachten wenn wir alle zusammensind und etwas fachsimpeln, bin ich danach schon am Zweifeln ob ich es mit dem abgeben für spätere Nachkommen richtig mache.
Jetzt ist mir auch klar, warum ein Archäologe einmal die Bemerkung machte, nein dort Graben wir nicht, das Zeugs ist besser aufgehoben wenn es dort bleibt wo es jetzt ist.
So mehr will ich nicht mehr meckern

Gruß Johnn