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 >  Schatzplanet > Nachrichten & Presse (Moderator: Tigersteff) > Thema:

 So geht man mit Merowinger Gräber in Frankreich um

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Avatar  So geht man mit Merowinger Gräber in Frankreich um  (Gelesen 895 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
21. September 2015, um 11:07:23 Uhr

So geht man mit Merowinger Gräber in Frankreich um.

Auf der Heimreise aus dem Urlaub besuchte ich noch Freunde mitten in Frankreich.
Was ich da erlebte, zuerst glaubte ich an ein Scherz aber nein, eine wahre Geschichte.

Vor 6 Jahre wollten einige Einwohner ihre Grundstücke an ein Bauunternehmer verkaufen, da auch dabei mein Freund.
Bei solche großen Bauten wird immer eine archäologische Kontrolle durchgeführt, Resultat hier ein riesen Merowinger Friedhof.

Jetzt kommt das unglaubliche, jeder Einwohner wurde angeschrieben dass diese sich die Unkosten teilen müssten, was natürlich alle abgelehnt haben.
Der Preis einer solchen Bergung sollte über 700.000 Euro kosten  Grinsend

Da keiner damit einverstanden war wurde wieder alles mit dem Bagger zugeschüttet und die Bäume von 50 Jahren werden dann durch neue ersetzt.

Die 8 Hektar sehen im Moment aus als wäre dort der Krieg von Verdun gewesen.

Werde meinen Freund nochmal besuchen und Bilder davon machen.

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(versteckt)
#1
21. September 2015, um 11:19:13 Uhr

Das ist bei uns nicht anders. Wenn man bauen will und da ist ein Bodendenkmal, muss man die archäologischen Arbeiten aus eigener Tasche bezahlen - das läuft unter "Eigentum verpflichtet".

In Bayern haben deshalb schon Gemeinden gegen das LDA gelagt, da dieses sehr großzügig überall BDs verteilt. Leider weiß ich nicht, was dabei rausgekommen ist.

Viele Grüße,
Günter

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#2
21. September 2015, um 11:24:44 Uhr

Wie Günter es schon schrieb, ist bei uns dasselbe.
Wird nicht ausgegraben, nennt man das konservatorische Überdeckung Zwinkernd
lg sammlealles

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#3
21. September 2015, um 11:34:45 Uhr

Bei mir haben die neuerdings ganz komische Sitten, die Baustellen werden einfach aus dem BD rausgenommen.
Auf dem ersten Bild ist eine römische Siedlung, auf dem weißen Fleck wurde eine neue Halle vom Bauern gebaut-
Auf dem zweiten Bild ist eine Siedlung der Hallstattzeit und in der Mitte entsteht ein Gewebegebiet.


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Screenshot (16).jpg
Screenshot (17).jpg
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#4
21. September 2015, um 11:41:35 Uhr

Kann daran liegen das es Verdachtsflächen waren.
Beim Oberbodenabtrag, der archäologisch überwacht wurde, kam dann aber nichts zu Tage.
Solche verdachtsflächen entstehen, wenn mal Scherben oder Einzelfunde gemeldet wurden.
Kommt aber oft vor, dass dann bei Grabungen nichts entdeckt wird. Die Funde können auch durch Verlagerungen dahin kommen.
Wie Günter schon schrieb, wehren sich immer mehr Gemeinden dagegen.
lg sammlealles

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#5
21. September 2015, um 11:51:31 Uhr

Also das erste Bild ist schon seit Jahren ein BD, erst frühzeitliche Siedlung, dann Siedlung RKZ. Lächelnd
Beim zweiten ist das Benehmen nicht hergestellt, ob wohl rechts darüber eine riesen Fläche mit Grabhügeln ist und bei der archäologischen Untersuchung für das Gewerbegebiet wohl einiges an Funden der Hallstattzeit kamen.

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#6
21. September 2015, um 12:01:40 Uhr

Geschrieben von Zitat von MichaelP
Also das erste Bild ist schon seit Jahren ein BD, erst frühzeitliche Siedlung, dann Siedlung RKZ. Lächelnd
Beim zweiten ist das Benehmen nicht hergestellt, ob wohl rechts darüber eine riesen Fläche mit Grabhügeln ist und bei der archäologischen Untersuchung für das Gewerbegebiet wohl einiges an Funden der Hallstattzeit kamen.

Mittlerweile kann man sich auf den Bayernatlas nicht mehr verlassen, Flächen verschieben sich, fallen ganz weg.
Andere werden erweitert und zu guter letzt soll man noch mehrere hundert Meter Abstand halten, was immer es auch heissen mag?
Vor jedem Suchgang muss man sich neu informieren, ob es sich nicht geändert hat.
Ich finde vor allem die Fundstellen interessant, die plötzlich um ein paar hundert Meter wandern.
Was mir in letzter Zeit aufgefallen ist, sind wirtschaftlich wichtige Flächen betroffen oder das Land baut ne Straße, entstehen oft solche Flächen, wie aus deinem Beispiel.  Zwinkernd
lg sammlealles

« Letzte Änderung: 21. September 2015, um 12:04:47 Uhr von (versteckt) »

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#7
21. September 2015, um 12:08:42 Uhr

Geschrieben von Zitat von sammlealles
Ich finde voe allem die Fundstellen interessant, die plötzlich um ein paar hundert Meter wandern Zwinkernd
lg sammlealles
Sowas kenne ich auch, da verschiebt sich eine ganze Keltenschanzen um 100m, obwohl man sie an einer anderen Stelle deutlich sieht.Grinsend
Schon bisschen sonderbar was da abgeht. Grübeln

« Letzte Änderung: 21. September 2015, um 12:10:40 Uhr von (versteckt) »

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#8
21. September 2015, um 12:15:09 Uhr

Geschrieben von Zitat von MichaelP
Sowas kenne ich auch, da verschiebt sich eine ganze Keltenschanzen um 100m, obwohl man sie an einer anderen Stelle deutlich sieht.Grinsend
Schon bisschen sonderbar was da abgeht. Grübeln

Genau solche Sachen.
Die Frage ist natürlich auch, was für eine Rechsicherheit hast du als Sondler?
Wenn sie wollen, drehen sie dir einen Strick daraus. Siehe auch die schwammige Aussage, mehrere hundert Meter Abstand.
lg sammlealles

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(versteckt)Themen Schreiber
#9
21. September 2015, um 12:23:51 Uhr

Ich werde dann eben diese Untersuchungen gratis machen, weil die Besitzer jetzt nichts mehr von den Archäologen wissen wollen Narr

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#10
21. September 2015, um 12:24:36 Uhr

bei uns ist ein merowingerfriedhof unter einer gärtnerei.

als es diese vor wenigen jahren aufgegeben wurde,
sind nur die gräber ausgegraben worden,
die schon angeschnitten waren, z.b. von öltanks,
alles andere wurde überschottert und es steht jetzt eine
wunderbare reihenhaussiedlung darauf.

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#11
21. September 2015, um 12:32:59 Uhr

Geschrieben von Zitat von Sarkozi
Ich werde dann eben diese Untersuchungen gratis machen, weil die Besitzer jetzt nichts mehr von den Archäologen wissen wollen Narr

Brauchst noch einen Helfer?
Für Kost und Unterkunft und 10% mach ich mit Zwinkernd
Dann lebe ich auch mal wie Gott in Frankreich Narr

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#12
21. September 2015, um 15:01:09 Uhr

Wieso in Bayern neue BDs ohne jegliche Untersuchung und Publikation entstehen dürfen ist mir seit langem schleierhaft.
Langsam frage ich mich wer alles berechtigt ist die roten Flächen zu verteilen. Idiot

Da wird zum Teil wegen einer einzigen gefundenen römischen Scherbe, der gesamte Acker zu einem unbeweglichem BD erklärt.
Eigentlich ist aber ein solches BD nur durch einen luftbildlichen oder geophysikalischen Befund zu rechtfertigen, denn unbewegliche BDs wie scherben oder Münzen sind vom Gesetz auch ohne örtlichen Bezug erfasst, sofern sie von besonderer wissenschaftlicher oder kultureller Bedeutung für das Land Bayern sind. Unbewegliche BD sollen nämlich die archäologischen Befunde und Strukturen im Boden schützen und nicht die Funde. Nicht umsonst unterscheidet das Denkmalschutzgesetz zwischen zwei Denkmaltypen.

Das LDA in Bayern scheint aber seine eigenen Gesetzt nicht mehr zu kennen. Ob das wohl daran liegen mag, dass der Chef in einem anderen Bundesland gelernt hat? Da kann man mit den Gesetzten natürlich schon einmal durcheinander kommen. Nono

Auch wenn wir bald ein Schatzregal bekommen, so muss diesem gesetzlich nicht gerechtfertigten Gebahren des LDAs Bayern einhalt geboten werden. Die Chancen hierfür stehen sogar ziemlich gut, da Gemeinden und Bauträger immer mehr darunter leiden!

« Letzte Änderung: 21. September 2015, um 15:03:58 Uhr von (versteckt) »

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#13
21. September 2015, um 22:54:04 Uhr

Mich würde mal interessieren wie hoch der Anteil von Verdachtsflächen bei den vielen BDs ist.

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