Hallo MadEagle,
nicht ich zeichnete für die Konvention des Kriegsvölkerrechtes verantwortlich. Verstehst Du dass auch richtig. Eine moralische Bewertung im nachhinein ist unkorrekt, weil nicht anwendbar und historisch belanglos. Es war damaliges Recht und gängige Praxis auf beiden Seiten des Krieges. Ich erinnere bespw. an die standrechtlichen Erschießungen der Deutschen Soldaten aus Skorzenys Haufen während der Ardennenoffensive. Sie hatten US Uniformen an und bewegten sich im Kampfgebiet der US Streitkräfte. Daher war die Erschießung durch das Völkerrecht gedeckt.
Ob uns so etwas nach heutigem Moralverständnis gefällt oder nicht, ist vollkommen uninteressant, weil es nicht den damaligen Gepflogenheiten entsprach. Da können wir noch so viel nölen wie wir wollen, es war gültiges Recht. Betrifft auch Exekutionen irgenwelcher Partisanen, Freischärler und Franctereurs. Solange kämpfende Personen nicht als Kombattanten ausgewiesen waren, waren es schlicht Verbrecher im Sinne des Völkerrechtes. So einfach ist die Sache.
Weißt Du warum der Volkssturm und anderes Gefolge der Wehrmacht Armbinden trug? Nein? Ich will es Dir sagen. Durch die gestempelten Armbinden waren diese Personen als Gefolge der Wehrmacht, somit Kombattanten der Wehrmacht anerkannt und genossen den Schutz internationaler Vereinbarungen.
Ich nehme doch an, dass Du dir nicht anmaßt, über Völkerrechtsvereinbarungen zu urteilen. Das sollte man doch bitteschön nur entsprechenden Juristen zubilligen. Du kannst zwar deiner moralischen Befindlichkeit Genüge tun, indem Du dich entrüstet zeigst; es ändert aber nichts an der damaligen Rechtslage.
Zum Schluß noch Folgendes: Deinem Alter entnehme ich, dass Du wenig Kenntnisse der damaligen Verhältnisse zu haben scheinst. Zumindest gehöre ich der unmittelbaren Nachkriegsgeneration an und hatte das Vergnügen einige altgediente Soldaten und Offiziere kennenzulernen und ihren Erlebnissen zu lauschen. Es war ein Polizeioffzier darunter, der mit einem Jagtkdo. in Jugoslawien und der SU eingesetzt war. Die Heimtücke der Überfälle dieser Verbrecher war teilweise unbeschreiblich. Es waren keine Freiheitskämpfer, es war heimtückiges Gesindel. Da fuhren alte Landsturmschützen mit einem Pferdewagen los um Verpflegung zu holen. Sie kamen nirgendwo an. Bei der anschließenden Suche hatte man sie gefunden. Die Beschreibung dessen, was diese ach so tollen ("Freiheitskämpfer", welch Hohn) Partisanen mit diesen alten Männern angestellt haben, möchte ich hier nicht zum Besten geben.
Es war Krieg und es gab völkerrechtliche Vereinbarungen und nur die Einhaltung zählt.
Noch etwas. Denke ja nicht, dass unsere damaligen Kriegsgegner weniger zimperlich waren. Es geht auch nicht um eine Aufrechnung, wer wieviel getan oder nicht getan hat. Es geht um verbindliches Recht, hier Völkerrecht und nur dass hat in einer Bewertung zu zählen. Moralisieren ist dazu historisch unkorrekt.
MfG
Conny