Ich schreib diesen Bericht hier rein, weil er in Sachen "Nazi-Gold vom Walchensee" von Interesse ist:
Denn wie ich aus geheimer Quelle erfahren habe, wurde einiges an Gold hoch oben auf dem Berg vergraben,
und zwar so, dass es mit den damals modernsten amerikanischen Minensuch-Geräten nicht zu finden war...
Heute habe ich in der Praxis ausprobiert, wie die Schatzsuche mit einem Profi-Gerät weiter oben aussieht:
Der Ort des Geschehens befand sich ca. 300 Höhenmeter auf einem Bergsattel.
Bei herrlichem Wetter wurde gegen 15h der Jeohunter-Rucksack gepackt:
inkl. 1,25l Getränke (Dosenbier etc.), Landjäger, BW-Klappspaten, Digicam, Tüten, Reserve-Akku, Jacke.
Da sind gleich 10kg beisammen die hochgetragen werden müssen.
Der Aufstieg gestaltete sich trotz sommerlicher Temperaturen durch den schattigen Wald als angenehm,
und oben bei der Suche verschwand die Sonne nach kurzer Zeit bald hinter dem nahen hohen Berg.
Bis auf etwas, das ähnlich wie eine kleine Gürtel-Schnalle aussieht fand ich nichts wirklich spannendes,
allerdings ergaben sich jede Menge tolle Foto-Motive - u.A. ein Hirsch, der nur 30m von mir weg war.
Konditionstechnisch war es kein Problem, ich blieb oben, bis es um 20h40 langsam dunkel wurde.
Auf Dauer richtig kräfte-zehrend ist es bloß, wenn man längere Zeit irgendwelche schrägen Hänge
mit so einer großen Sonde absucht. Bei flachen Wiesen ist es einfach, nur gibt es die eher selten
auf dem Berg oben.

Ich war an dieser heutigen Stelle übr. schon als Kind und fand mit meinem Whites AF101 diverse
200 Jahre alte Musketenkugeln und auch 6 deutsche Mark bzw. Pfennig Münzen auf einem Hügel.
Von daher wunderte es mich nicht besonders, dass ich heute fast nichts mehr fand.

Mit Kanonen haben sie dort oben auch nicht mehr geschossen - wäre zuviel Aufwand gewesen.
Ich fand diesmal aber auch jede Menge hochmineralisierte Findling-Steine mit dem Detektor.
Um auf die hoch in den Bergen vergrabenen Nazi-Schätze zurückzukommen:
Für eine erfolgreiche Suche müssen auf alle Fälle zwei Bedingungen erfüllt werden:
- eine ziemlich enge Eingrenzung des Suchareals
- ein möglichst oder besser sehr tief gehender Detektor, welcher gegen Mineralisierung immun ist.
Die enge Eingrenzung des Areals ist notwendig aufgrund der stark erschwerten Such-Bedingungen hoch oben am Berg.
Da kann man nicht wie auf einer Wiese herumspazieren - schon gar nicht mit "schwerem Gerät" und noch weniger,
wenn man durch den stundenlangen Aufstieg schon geschlaucht ist.
Beim Detektor sollte man besser auf Nummer Sicher gehen, sonst war die ganze Mühe womöglich umsonst.
Puls Induktions Geräte gehen zwar tief, haben aber große Schwierigkeiten bei Mineralisierung.
Großschleifen lassen sich aufgrund der toporafisch kritischen Lage kaum einsetzen.
Mit Einsteiger-Geräten dort oben suchen ist pure Zeitverschwendung, sie müssen auf jeden Fall
eine relativ große Spule haben und auch sonst mit den "extremen" Bedingungen klar kommen.
Hinzu kommt das benötigte Grabungswerkzeug - am besten ein richtiger Pickel oder eine Titan-Brechstange,
um verkantete oder festklemmende Steinbrocken zu lösen.
Wenn all diese Faktoren zusammenkommen, angefangen von einer möglichst genauen Lokalisierung über
die nötige Ausrüstung bis natürlich hin zu toughen Schatzsuchern mit ausreichend Kondition und Motivation,
dann - und nur dann! - kann dieses äusserst schwierige Unterfangen zum Erfolg führen.
Wir dürfen uns bei aller Goldgräber-Stimmung nichts vormachen:
Nach diesem Gold etc. haben schon ganz andere Kaliber als wir gesucht - erfolglos.
Militärische Spezial-Truppen mit bester Ausrüstung unter anderem.
Jede Menge junge schneidige Burschen aus der Nähe des Walchensees,
die diese Berge wie ihre Westentasche kannten.
Oder auch Schatzsuch-Profis mit sehr hohem Kapital-Einsatz.
Den meisten all jener längst bekannten Informationen oder Spuren wurde bereits
zigmal nachgegangen, fast immer ohne Erfolg. Daher braucht es evtl. gänzlich neue Konzepte.
Möglicherweise muss man dabei auch das absurd oder "nicht möglich" Klingende neu bewerten.
Eine weitere Frage die sich stellt, ist die Verwendung von Long Range Locators.
Fragt sich nur, welche davon überhaupt funktionieren. Notfalls kann man es sonst nämlich
gleich mit einem Pendel über einer speziellen Gebiets-Landkarte probieren.

Von großer Hilfe kann auch immer ein Lokal-Augenschein vor Ort sein - allerdings muss
man auch hierfür den halbwegs genauen Ort bereits kennen - denn Bayern ist groß.
Hilfreich ist auch, wenn man nachvollziehen kann, wie sich die Vegetation im Laufe
von 65 Jahren verändert bzw. welche Spuren diverse hochgelegene Vergrabungs-
Arbeiten auch nach Jahren noch hinterlassen.
Es bleibt bzw. wird noch so richtig spannend...
