Neuling ist total verwirrt und bittet um Hilfe

Hallo,
ich bin Neuling im Sondeln und habe mir hier viele viele Beiträge durchgelesen und werde mit jedem Beitrag mehr verwirrt.
Ich komme aus Thüringen. Meine Stadt ist (aktuell) noch eine Kreisfreie Stadt (Suhl) Wir machen also ziemlich unser eigenes Ding.
Ich muss erwähnen, dass ich selbst im öffentlichen Dienst arbeite und guten Kontakt zur Behörde habe.

Ich habe zuerst den Stadtförster, der für den Suhler Stadtwald zuständig ist angesprochen. Der hat überhaupt keine Einwände gehabt.
Darauf hin bin ich zum Umwelt und Bauaufsichtsamt. Denen hab ich mein Hobby erklärt, die haben noch Rücksprache mit der Naturschutz und Bodenschutzbehörde gehalten( ich bin der 1. Sondler in unserer Region) und mir dann innerhalb von einem Tag schriftlich mitgeteilt das sie keine Einwände haben. Seit dem sondel ich mit gutem Gewissen in unserer Region und hatte bisher auch noch keinerlei Probleme sondern nur neugierige Leute die mich dann sogar noch aufgeklärt haben wo alte Wüstungen sind usw.

Nun lese ich hier fleißig und jeder schreibt in Thüringen wird Keinem was von Weimar erlaubt, in Wäldern wär es verboten. usw.

1.Wieso gilt Wald als geschützter Boden wenn hier jedes Jahr die Havester durchmarschieren und Bäume fällen? Das verstehe ich nicht.
2.Kann sich irgend nen Landratsamt über die Erlaubnis der Stadt hinwegsetzen und mir das sondeln verbieten ( wenn es mal zu einer solchen Situation kommen sollte)
3..Ich wohne keine 20 min von der Bayrischen Grenze entfernt. Wenn ich mal ne Tour dahin machen möchte kann ich das einfach tun,weil die Bayern sich da nicht so haben wie der Rest der Republik? ( Mir schwebt da die Gegend um Coburg vor)

Wäre um Tipps Dankbar. Ich will einfach keinen Ärger und dann ne Anzeige riskieren oder sowas.

Gruß Seb

Bist vielleicht der erste Sondler der in deiner Region nachgefragt hat.
Ist ja schön, wenn Förster und Bauaufsichtsamt nichts dagegen haben, zu entscheiden haben sie jedoch nichts.
Beim Sondeln geht's ja um das Denkmalschutzgesetz und da entscheidet immer noch das Landesdenkmalamt.

Bei uns in Ba-Wü wird bei den Unteren Denkmalschutzbehörden unter anderem auch das Stadtbauamt
und Baurechtsamt aufgeführt.
Sollte es in Thüringen genauso sein, dann hast du ja, sogar schriftlich, vom Bauaufsichtsamt das OK bekommen.
Was soll dir also passieren? 
Du hast deinen Part getan und wenn du von amtswegen eine falsche Auskunft bekommen hast, kannst du ja nichts dafür.

Gruß
Norbert

Ich wette einen Kasten Bier, dass sich mindestens noch 1-2 Sondler in deiner Gegend rumtreiben. 

Zu 1. Da gibt es verschiedene Ansichten.
Zu 2. Nicht irgenein sondern das LDA für Thüringen in Erfurt. Da musst du nachfragen und auf Knien um Erlaubnis fragen.
        Die Antwort ist übrigends NEIN. 
Zu 3. In Bayern ist es ebenfalls nicht so locker, wie es den Anschein hat. Auch hier gibt es ein LDA und Gesetze. Die Grenze zu
        Thüringen und die Coburger Gegend sind noch stark vermint. Generell ist Bayern hochgradig gefährlich.
        Einige Sondler haben schon ihr Leben oder Körperteile gelassen. Besser nicht kommen. Ich selbst schreibe nur mit einer Hand. Aber nicht, weil die andere gerade am Pimmel     
        hängt.

Wenn du keinen Ärger willst, geh zum LDA Erfurt. Die sagen dir dann, wo du sondeln darfst.
Oder du legst dir einfach ne Münze in deinen Blumentopf und gehst täglich mit dem Detektor drüber.
Das wird wohl auch dein sondlerischer Freiraum bzw. Suchgebiet sein, das du zugesprochen bekommst. 

Geschrieben von Zitat von Mücke Ich selbst schreibe nur mit einer Hand.

Ich hab selten Leute gesehen die mit 2 Händen schreiben...ausser mit einem Zaunpfahl im Sand vielleicht.

Gruß Suchgesicht

Zu 3. In Bayern ist es ebenfalls nicht so locker, wie es den Anschein hat. Auch hier gibt es ein LDA und Gesetze. Die Grenze zu
Thüringen und die Coburger Gegend sind noch stark vermint. Generell ist Bayern hochgradig gefährlich.
Einige Sondler haben schon ihr Leben oder Körperteile gelassen. Besser nicht kommen. Ich selbst schreibe nur mit einer Hand. Aber nicht, weil die andere gerade am Pimmel
hängt.



kann es sein das du rein zufällig aus der Ecke kommst


                         larod

Hallo Seb 
Willkommen als Neuling !! Ich gebe Dir Recht, man kann sich auf diesem Forum so richtig schön schlau machen  . Möchte ich nicht mehr missen !!
Aber zurück zu Dir. Ich finde Du hast alles richtig gemacht und die Erlaubnis zum Sondeln in Deiner Gegend im Sack ! Warum dann noch Bayern? Guck erst mal in Deiner Nähe ! Wirst schon wohl was finden ! Gut Fund !!
Gruss heek 1

Seb.....auch wenn Mücke dich mit seiner Antwort zu 80% auf den Hobel nimmt, hat er mit ein paar Dingen Recht.
Nebenbei nur...das LDA sitzt in Weimar, nicht in Erfurt 
Den Kasten Bier hat Mücke aber in jedem Fall gewonnen ^^
Recht hat er damit, dass das LDA die Genehmigungen vergibt...wenn es denn welche geben würde. Der Leiter Bodendenkmalpflege ist Dr. Grasselt und von dem besteht die Aussage in einem MDR Bericht, dass von ihm kein Sondler je eine NFG erhalten wird...aus die Maus  :
Ich überlege gerade, wer für deine Region zuständig ist. Ich glaube die Frau Spazier.....nicht gut ^^

Also kurz...meines Wissens gibt es keinen Thüringer Sondler mit einer Genehmigung ....und ich kenne einige 

Wenn du mehr wissen willst, kannst du auch eine PN schreiben ^^

Der erste Sondler... Wenn dem wirklich so wäre... würde ich morgen mal vorbeikommen

Aber die anderen haben Recht. Vermutlich bist du nur der erste, der sich auf dem Weg schlau gemacht hat.

Und Mücke bitte nicht zu ernst nehmen

Bayern ist tatsächlich im Vergleich zu anderen Ländern recht einfach. Du musst zwei Dinge beachten: Im Denkmal Atlas online nachsehen, ob an der Stelle, wo du suchen möchtest, ein roter Fleck markiert ist (heisst dann: Bodendenkmal, Finger weg). Und dann brauchst du die Erlaubnis des Grundbesitzers. Sprich des Bauern oder Waldbesitzers, etc. Die sind meist auch relativ umgänglich, sofern nicht schon 10 andere Sondler über ihre eingesääten Felder getrampelt sind.

Was hier auch nicht anders als in anderen Ländern ist: Wenn du was findest, was theoretisch von historischem Wert sein könnte, muss das dem LDA gemeldet werden. Die wollen dann eine Fundmeldung mit Fundumständen (Bodensituation, Gauss-Krüger Koordinaten des Fundes, etc.) und den Fund dann meistens Mal sehen. Ist es was interessantes, wollen sie ihn vllt. sogar dabehalten. Da wird er dann untersucht und evtl. sogar von einer profesionellen Zeichnerin gezeichnet. Danach bekommst du den Fund dann zurück, mit Abzug der Zeichnung.
Der Fund gehört dann zur Hälfte dir, zur Hälfte dem Grundbesitzer.

Und was explosive Funde angeht: Haben wir auch schon genug gemacht. Im Nürnberger Raum sitzt ein sehr angenehmer Kampfmittelräumdienst, der für Nordbayern zuständig ist. Wir haben auch schon so einiges gefunden, nur von Minen weiss ich noch nix. Das einzige in der Richtung das ich mal hatte, war der nicht installierte Zünder einer S-Mine. So Zeug aber am besten gar nicht bewegen. Darf man auch nicht. Besser gleich die Herren in Grün rufen und sich dann vom KMRD die Nummer geben lassen und beim nächsten Mal direkt mit denen kommunizieren. Wobei ich nicht weiss, wie das in Thüringen gehandhabt wird. Da liegt sicher auch noch genug rum.

Vielen Dank an Alle für die ganzen Antworten

Ja, so meinte ich das auch, das ich der 1. in unserer Gegend gewesen bin, der sich auf der Behörde schlau gemacht hat..
Ich war einfach nur verwirrt. Hab mir zuerst die Videos angeschaut, wo alle immer gebetsmühlenartig sagen, man soll zu seiner Gemeinde / Ordnungsamt gehen, denen bescheid geben, das die einen kennen und bescheid wissen wenn sich jemand beschwert / einen anscheißt.... dann mach ich das, alles gut und danach lese ich hier das irgend so ein alter, mit sich selbst unzufriedener Mann alle Sondler hasst und denkt ich würde hier das Nazigold ausbuddeln 

Das mit Bayern wäre meine Alternative gewesen,weil es halt wirklich nen Katzensprung ist(und dort auch in egal welcher Epoche etwas mehr los war als bei uns in der Provinz )
Aber ich mach es erstmal so wie alle anderen in Thüringen auch. Ich buddel hier und wenn mal jemand fragt zeig ich denen meine ausgedruckte Erlaubnisemail und denke mal damit komm ich durch. Wenn alles so kommt wie erwartet und in 3 Jahren die Gebietsreform kommt sieht die Sache dann vielleicht etwas anders aus. Aber bis dahin kann ich erstmal buddeln bis der Arm ab fällt

Also brauch Mücke keine Angst haben das ich in sein Revier eindringe... aber er kann mich ja gerne mal bei sich mit nehmen - ich halte dann auch gerne sein Spaten das er die Hand frei hat zum sondeln hihi

Hallo,

zur Frage, warum der Wald als geschützter Boden gelten könnte: auch wenn ein paar Maschinen rübergefahren sind, liegt dort noch alles so herum, wie es einmal verloren oder deponiert wurde, das betrifft vor allem ältere Gräber. Man spricht auch von Fundzusammenhang. Die Felder hingegen wurden bereits tausendmal durchgepflügt, da ist sicherlich auch die ein oder andere Urne bei kaputt gegangen und die Funde in alle Richtungen verstreut worden, so dass man kaum noch zuordnen kann, was zusammengehört. Archäologen interessieren sich aus diesem Grund vor allem für ungestörte Böden.

Viele Grüße
Jacza

Geschrieben von Zitat von Jacza Hallo, zur Frage, warum der Wald als geschützter Boden gelten könnte: auch wenn ein paar Maschinen rübergefahren sind, liegt dort noch alles so herum, wie es einmal verloren oder deponiert wurde, das betrifft vor allem ältere Gräber. Man spricht auch von Fundzusammenhang. Die Felder hingegen wurden bereits tausendmal durchgepflügt, da ist sicherlich auch die ein oder andere Urne bei kaputt gegangen und die Funde in alle Richtungen verstreut worden, so dass man kaum noch zuordnen kann, was zusammengehört. Archäologen interessieren sich aus diesem Grund vor allem für ungestörte Böden. Viele Grüße Jacza

Das sehe ich auch vom Grundsatz her voll und ganz ein. Aber wenn man mal ganz ehrlich ist...wenn so eine Maschiene bei Regenwetter da durch ist, sieht der Wald aus als hätte eine Bombe eingeschlagen...und das auch noch viele Jahre später. und wenn man dann ein 10x10cm Loch von uns Sondlern daneben sieht, das wirkt ja fast lächerlich. Aber manche Gestzte muss man halt nicht verstehen sondern einfach nur so hin nehmen wie sie sind

Geschrieben von Zitat von Seb und dort auch in egal welcher Epoche etwas mehr los war als bei uns in der Provinz

Also diese Aussage würde ich so nicht unterschreiben, Seb  Da musst du wohl noch ein paar Biliotheksbesuche zwecks Studium historischer Unterlagen hinter dich bringen müssen ...
Im Thüringer Wald waren zB. die Kelten genau so zu gange, wie im nördlichen Bayern. Und auch im MA gab es genügend Scharmützel und dies nicht nur im 30 jährigen Krieg.
Und vergiss nicht wo du wohnst! Informiere dich mal über den historischen Hintergrund des "Rennsteigs"....den hat nicht Herbert Roth erfunden
Wenn es mir besser geht, können wir uns ja gern mal treffen. Oder mal sehen, vielleicht machen wir in EF mal einen kleinen "Stammtisch". Mal sehen, wer Lust hat.
Auf jeden Fall brauchst du noch eine "Grundbesohlung"  
Aber die hatten wir ja alle mal nötig und das passt schon.

@ SteiniPlatte.
Ja da wär ich sofort dabei. Egal ob Treffen, Stammtisch oder sonnst was. Würde gerne von der Erfahrung anderer lernen.
Ich weis nur das bei uns die Kroaten eingefallen sind und direkt bei uns die Kelten mal eine Siedlung hatten.
Aktuell bin ich grad auf einer alten Wüstung zu gange. Aber dort bringen mich die geschmiedeten Hufeisennägel und irgendwelche schwarzen Bimssteine mit ihren tollen Leitwerten fast zum verzweifeln
Was jetzt hier eigentlich nicht zum Thema gehört, mich aber genauso brennend interresiert-seht ihr und eure Ausrüstung auch immrt nach 10 min so aus als hättet ihr euch in einer Schlammkuhle gesuhlt? In den Videos sehen alle immer so "sauber" aus. Ich hab die Erde u Dreck in jeder Ecke hängen

Kommt auf´s Wetter an. Ich schaffe es auch meistens genau nur die ersten 5 Löcher ohne Einsatz der Hände zu buddeln, dann vergess ichs doch wieder, bzw. manchmal geht´s ja nicht anders. Und von den Händen kommt der Mist dann an Pinpointer und Detektor und Kleidung und Gesicht und... Naja. Ich seh auch öfters schlimm aus.

normal versuche ich zumindest, nur die linke Hand zum Buddeln zu nehmen, damit Detektor und Pinpointer wenigstens einigermassen verschont bleiben. Funktioniert aber auch nur auf Äckern so richtig. Wald ist bei mir immer Schlammschlacht.

Wobei ich mir letztens für 10 Euro im Baumarkt Knieschoner für Fussbodenleger geholt hab. Ich hab´s ein bisschen im Rücken und hinhocken oder Bücken läuft bei mir nicht so gut. Seit ich die hab, bleibt wenigstens die Hose meistens verschont. Fundstücke werden am Handschuhrücken abgewischt

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Hinzugefügt 15. November 2016, um 21:42:57 Uhr:

Oh und noch n kleiner Tip, den ich letztens wieder nem Kumpel geben musste, nachdem ich selbst wieder nich dran gedacht hab... nimm dir für den Wald entweder ne kleine Säge mit, oder wenn du Wurzeln mit der Hand zerreissen willst, versuch sie von dir weg zu ziehen, nicht zu dir hin....... Nach ca. dem 6ten Maul voll Erde hab ich´s auch gelernt.