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 Raubgrabungen sind keine Seltenheit

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Avatar  Raubgrabungen sind keine Seltenheit  (Gelesen 3915 mal) 0
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#15
18. November 2015, um 20:54:00 Uhr

Wenn ich das richtig verstehe, kann in Bayern jedermann ohne
besondere Genehmigung mit einer Sonde auf 99 Prozent der Flächen sondeln (solange er antike Funde meldet)?

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#16
18. November 2015, um 21:01:55 Uhr

Geschrieben von Zitat von Peperoni
kann in Bayern jedermann ohne besondere Genehmigung mit einer Sonde auf 99 Prozent der Flächen
Das ist nicht ganz richtig, denn Du brauchst die Genehmigung des Grundeigentümers. Ein Großteil dieser angeblichen 99% sind jedoch kein Privateigentum - und jetzt probier mal, von den enstprechenden Städten, Kommunen oder Forstverwaltungen die Erlaubnis zum Sondeln zu bekommen. Zwinkernd

Viele Grüße,
Günter

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#17
18. November 2015, um 21:03:29 Uhr

Naja, wenn du die 99% nicht wirklich wörtlich meinst, trifft das wohl so in etwa den Punkt.  Zwinkernd Vorausgesetzt man hat die Erlaubnis des Eigentümers....
Aber wenn man in den Bayernatlas die eingezeichneten Boden-, Flächen -und sonstigen Denkmale heraus nimmt und die öffentlichen Flächen heraus nimmt (weiß nicht, ob die eine Genehmigung erteilen, habe da mal das Gegenteil gehört) dann dürften das deutlich weniger als 99% sein.... Zwinkernd


Ah...Günter war schneller  Grinsend

« Letzte Änderung: 18. November 2015, um 21:04:15 Uhr von (versteckt) »

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#18
18. November 2015, um 21:05:38 Uhr

Und auf den bebauten Flächen der "99%" sondelt es sich auch nicht besonders gut! Zwinkernd

Viele Grüße,
Günter

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#19
18. November 2015, um 22:30:45 Uhr

Ich frage nur, weil ich eh mal in Bayern Urlaub machen wollte. Ich bin ein kontaktfreudiger Mensch und rede gerne mal mit dem einen oder anderen Bauern. Ich will doch bloss mal ne Römerscherbe finden...die gibt hier oben nämlich nicht. Hab doch kein Problem mit dem Melden. Also die Info, dass das ok vom Bauern auf den Bodendenkmalfreien Flächen reicht....reicht mir als Info. Super. Eigentlich das selbe wie in Dänemark. In meinem Bundesland ist das völlig anders. Gut zu wissen. Danke.

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#20
18. November 2015, um 23:01:47 Uhr

Peperoni, dann aber mal hurtig, denn schon im nächsten Jahr kann sich Bayern vom angeblichen Sondlerparadis zur totalen Sondlerhölle wandeln!

Viele Grüße,
Günter

PS: ich hab hier aber noch nie auf einem Acker einfach so eine Römerscherbe gefunden (das ist mir nur in Österreich auf einem Schlachtfeld gelungen) - also die Hoffnungen nicht allzu hoch schrauben. Es sei denn, Du suchst auf einem BD-Acker nach solchen Scherben - zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich mir nicht 100%ig sicher bin, ob man das nun darf.

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#21
18. November 2015, um 23:24:40 Uhr

oh gott wie ich euch bedauere.
bei "anderen" problemen ist deutschland nicht so pingeling.

wohin das noch hinfuehren wird moechte ich gar nicht wissen,
die sondler werden ja schon generell alle als raugraeber
angesehen. ist ja schon eine richtige hetze!

gracias a dios hab ich vor 16 jahren rechtzeitig die kurve
gekratzt.

ein gluecklicher
cotopaxi

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#22
19. November 2015, um 12:33:56 Uhr

@ Steiniplatte   Ich selbst als Sondler bin nicht gerade erfreut über das Interview und dessen Konsequenzen.
Aber der Herr unterscheidet doch sehr wohl zwischen Hobbyisten und Grabräubern, obwohl ich bei dem Vergleich mit denen aus dem Orient böse schmunzeln musste.
Die einzigen Zahlen die er nennt (Meldungen der Funde) könnten garnicht so abwegig sein, wenn er die offiziellen Sondengänger die mit dem Amt zusammenarbeiten ausschliesst und als archäologische Funde nur wirklich "bedeutende" Funde meint. Es bringt ja auch nichts, wenn man als Sondler einmal im Jahr dem Amt seine ganzen Knöpfe Schnallen und anderen Kleinskrams vorbeibringt , aber sein bronzezeitliches Messer schön in der Vitrine im Keller lässt.

Es mag auch sein, dass du persönlich keine dieser schwarzen Schafe kennen magst. Aber selbst hier im Forum kann man in gewissen Zeitabständen ein anderes Bild gewinnen.
Ich wohne in der Nähe des Huertgenwaldes und du willst garnicht wissen wieviele Sondler sich dort rumtreiben. Gewollt oder Ungewollt lassen sich dort noch sterbliche Überreste finden und auf einem Acker wo vor 200 Jahren mal eine Schlacht der Franzosen stattfand ist die Chance sehr viel niedriger wenn überhaupt . Da lässt sich sehr wohl eine Grenze aufziehen.

Beste Grüße Nero

« Letzte Änderung: 19. November 2015, um 12:34:16 Uhr von (versteckt) »

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#23
19. November 2015, um 12:45:57 Uhr

Geschrieben von Zitat von Nero
Die einzigen Zahlen die er nennt (Meldungen der Funde) könnten garnicht so abwegig sein, wenn er die offiziellen Sondengänger die mit dem Amt zusammenarbeiten ausschliesst und als archäologische Funde nur wirklich "bedeutende" Funde meint.

Die Zahl ist viel zu niedrig.  Das stimmt hinten und vorne nicht.
In Bayern gibt's keine "offiziellen" Sondler, da das Amt die Zusammenarbeit komplett ablehnt.
Es gibt nur Sondler die melden und Sondler die nicht melden.
Ich kenne einige Sondler die schicken ihre Fundmeldung per Email und die Funde als Bild im Anhang hin.
Wenn dann die Antwort kommt, das es uninteressant ist und er nix vorbeibringen muss, hat es sich erledigt.
Zählt es nun als gemeldet oder nicht, glaubst doch nicht das solche Emails in der Fundmeldestatistik auftauchen. Zwinkernd

Was sind denn "bedeutende" Funde, mit Münzen oder Fibelkram brauchst gar nicht ankommen, das wollen die gar nicht sehen.
Selbst den BZ Hort bekommt der Finder anscheinend zurück, was ist also ein "bedeutender Fund" ?
Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
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http://www.detektorforum.de/smf/bronzezeit_funde/hortfund_mittlere_bronzezeit-t90663.0.html


Gruß Michael

« Letzte Änderung: 19. November 2015, um 13:11:15 Uhr von (versteckt) »

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#24
19. November 2015, um 14:00:09 Uhr

So wie es Micha sagt, scheint es zu sein. Als ich in Münschen bei meinem Sohn war, war ich ja auch mit jemand aus dem Forum sondeln. Ich hatte eine MA Hörnerschnalle gefunden. Er meinte auch: Foto machen, er schicht es zum Archi und der sagt dann, ob er sie in der Hand halten will. Kam aber nix.
Ich muß entgegen dem, wie der Herr es im Bericht darstellt eigentlich sagen, dass es ein unglaubliches Zeichen von Zusammenarbeitswille(!) der Sondler ist, dass sie trotz des Desinteresses an einer Zusammenarbeit von DS-Seite ihre Funde einreichen! Sie müssten das gar nicht machen...die Sondler wollen es!
Wie Micha es erklärt hat, hat der Mann schon aus Desinteresse keine genauen Zahlen. Nur darf er dann eben nich so eine Grütze in jedes Journalistenmikro plappern! Aber da sind die Herren eh viel angagierter bei der Sache!  Zwinkernd

Was die Schlachtfelder angeht, Nero....diese Grenze soll jeder für sich selbst ziehen. Man kann es auch anders herum sehen. Viele Menschen wissen nur durch einen Sondler, wo der Vater, Großvater oder Bruder im Krieg verblieben ist und sind darüber dankbar.
Ich finde die Suche in solchen Regionen nicht als das primäre Problem. Bei mir hört die "Freundschaft" dort auf, wo jemand Identifikationsdokumente, die er gefunden hat, lieber in der "Bucht" vertickt. Die gehören da nicht hin, sondern dafür gibt es Stellen und mit denen sollte man auch keinen Profit machen wollen.
Aber natürlich ist deine Einstellung, nicht an solchen Orten zu suchen, absolut löblich. Ich suche da wie gesagt auch nicht gezielt. Aber jeder ist in seinen Ansichten dazu eben etwas anders... verboten ist es jedenfalls nicht  Zwinkernd


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#25
19. November 2015, um 14:22:29 Uhr

Naja,
ich kann ja leider nur aus meiner Erfahrung sprechen. In meinem Bundesland klappt das ja jetzt mehr oder weniger viel viel besser als vor paar Jahren.

Wenn das was ihr sagt wirklich wahr ist, nämlich das eure zuständigen Stellen bewusst die Zusammenarbeit ablehnen und in der Presse dann noch zu deren Vorteil ausspielen würden, kann ich nur den Kopf schütteln.

Ich bin da vielleicht auch im falschen Bilde, aber es gibt doch auch einige Youtuber aus dem Raum Bayern, die mit dem Amt zusammenarbeiten.

Und vielleicht hast du mich ein bisschen missverstanden, ich rede hier garnicht von den Schlachtfeld Sondlern. Es geht mir hier vorallem um 2 Wk . Und das ist bei uns in der Region ein Problem (von den "Ostfronten" mal ganz zu schweigen). Ich würde sogar behaupten , dass nur ein Bruchteil der Sondler aus der Umgebung kommen. Das meiste was dort ausgebuddelt wird, steht dann , wie du auch schon sagtest irgendwann in der Bucht oder im Flohmarkt.
Es sind vielleicht einige Sondler dabei die sterbliche Überreste melden, aber diejenigen ohne Genehmigung haben wahrscheinlich auch vor rechtlichen Konsqeunzen Angst und melden es dann nicht. Großen Respekt übrigens an ehrenamtliche Mitarbeiter des Volksbundes , Heimatbundes die sich dieser Aufgabe widmen.


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#26
19. November 2015, um 14:46:22 Uhr

Geschrieben von Zitat von Nero
Ich bin da vielleicht auch im falschen Bilde, aber es gibt doch auch einige Youtuber aus dem Raum Bayern, die mit dem Amt zusammenarbeiten.
Du meinst bestimmt den Alfred Schier. Wie und inwiefern der mit dem Amt zusammenarbeitet weiß ich nicht, der sondelt aber auch schon 40 Jahre, vielleicht kommt das daher.
Das es keine offiziellen gibt, kannst du daran sehen, das keine NFGs in Bayern vergeben werden.
Ich hab in einem anderen Bundesland 3 Jahre fürs Amt gesondelt, als ich nach Bayern gezogen bin hab ich die Archäologin angeschrieben, die für die Ehrenamtlichen (Scherbensammler) zuständig ist und gefragt ob das in Bayern auch möglich ist. Ich bekam die Antwort, das sie nur mit professionellen Grabungsfirmen zusammenarbeiten.
Sammlealles kann da bestimmt noch mehr zu schreiben.

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#27
19. November 2015, um 14:55:46 Uhr

Geschrieben von Zitat von Nero
Wenn das was ihr sagt wirklich wahr ist, nämlich das eure zuständigen Stellen bewusst die Zusammenarbeit ablehnen und in der Presse dann noch zu deren Vorteil ausspielen würden, kann ich nur den Kopf schütteln.

So pauschal kann man das auch wieder nicht sagen.
Es gibt solche die zwar Distanz wahren aber schon in Kontakt treten bzw. bei Fragen behilflich sind.
Eine bewusste Ablehnung ist der falsche Ausdruck dafür. Ablehnung heißt eigentlcih keinerlei Beachtung
schenken, dass ist nicht der Fall. Zumindest bei mir nicht.

Wie in jedem Amt ists aber auch so, dass nicht jeder der gleichen Meinung ist und ein "Aufeinanderzugehen"
forciert. Steht diese Person hierarchisch unter der Desinteressierten, wird es eben schwierig das ganze
"Aufeinanderzugehen" sukzessive auszuweiten. Ein Angestellter hört eben zuerst immer auf seinen Chef.
Der sitzt bekanntlich am längeren Hebel. Von der gesetzlichen Lage mal ganz abgesehen.
Da gibts mit Sicherheit auch andersdenkende im Amt, aber leider nur die, die nichts zu entscheiden haben.

Genauso ist es bei den Sondlern. Braucht doch niemand zu sagen, dass hier alle gewissenhaft unterwegs sind.
Man sollte erstmal in den eigenen Reihen aufräumen. Wenn nach der zehnten Nullrunde nichts im Körbchen ist,
geht´s halt mal aufs Denkmal. So sieht´s doch aus. Und es werden immer mehr von der Fraktion, ausbaden
müssen wir es. Diskutieren über solche Themen/Zeitungsberichte/Denkmalamtsmeinungen bis die Köpfe rauchen,
während hinterm Rücken die nächsten Deppen auf den schnellen "Superfund" aus sind und sich dan auf die BD begeben. Aktuellster Fall wird doch gerade verhandelt... Ist doch Beispiel genug, wie es wirklich aussieht.
Von den Vögeln schwirren doch mittlerweile deutlich mehr in Foren und Web rum als vor 1,2,3 Jahren. Eindämmen
lässt sich dieser Hype so schnell nicht... Die Sondler, die an Geschichte und Archäologie interessiert sind und sich
dieses Hobby ausgesucht haben, sind doch schon lange in der Unterzahl.

Alles ohne Gewähr. Zwinkernd

PS noch auf Michaels Beitrag. Mein erster Kontakt mit einer Archäologin bzw. der UDschB. war auch negativ. Der zweite war deutlich aufschlussreicher.

« Letzte Änderung: 19. November 2015, um 15:00:39 Uhr von (versteckt) »

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#28
19. November 2015, um 15:17:39 Uhr

Das Problem in Bayern ist, dass es darauf ankommt, welche Aussenstelle und welcher Mitarbeiter für einen verantwortlich ist.
Mit Bamberg klappt es z.B. anscheinend ganz gut.
Andere kenne ich, da klappt es gar nicht. Bei denen wirst als Sondengänger sofort verteufelt.
Über verschiedene Museen die Fundmeldung abgeben, klappt auch wiederrum ganz gut.
So frei wie hier das Sondeln in Bayern ist, so viele Schwierigkeiten gibt es dadurch. Da nichts fest im Gesetz verankert ist, gibt es leider auch viele Grauzonen.
Dadurch fehlt die Rechtssicherheit, die man in anderen Bundesländern als Sondler hat.
Lehrgänge speziell für Sondengänger gibt es z.B. gar nicht.
lg sammlealles

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#29
19. November 2015, um 23:37:19 Uhr

Geschrieben von Zitat von Mücke
Wenn nach der zehnten Nullrunde nichts im Körbchen ist,geht´s halt mal aufs Denkmal. So sieht´s doch aus.

NIEMALS!!!!  tut mir leid Mücke...ich hoffe dann auf das 11.x oder dann das 12.x...usw.

alles andere ist absolut Tabu. Ich möchte mir am nächsten Morgen auch noch aufrecht im Spiegel begegnen können.

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