Pfingsten war's, schon wieder längst vergangen, ich weiß.
Aber Zeit finden zum Schreiben ist derzeit gar nicht so einfach.
Auf dem Heimweg von der Arbeit erspähte ich aus dem Fenster des Zuges ein Feld, welches recht frisch gepflügt wirkte und in Reichweite für ein kleines Feierabendsondeln lag. Dieses Feld lag jahrelang brach, nebenan lag Bauschutt in einer Baumgruppe, Gleise in der Nähe, also nicht sonderlich viel versprechend.
Ein benachbarter Acker hatte zwei Jahre zuvor nichts besonderes hergegeben, das Highlight war noch ein verbogener Luftwaffenlöffel.
So ging es denn auch auf diesem Acker los, der auch erste Ansätze von sprießendem Mais zeigte. Eine DDR-zeitliche Alugabel und das eine oder andere Stückchen Dosenblech sowie eine nicht minder verbogene grobe Schnalle. Noch vor Ablauf der ersten Stunde dann die erste Münze! 10 Pfennig aus der DDR. Das brach den Münzbann der Austauschspule meines Deus, 1 Zinkpfennig aus dem Dritten Reich, 10 Rentenpfennig und 3 Pfenninge des guten alten Großherzogs von 1852 in recht guter Erhaltung kamen im weiteren Verlauf noch hinzu.
Ein kopfloser Reiter und ein nettes Gewicht um die 97 Gramm rundeten das Fundspektrum ab, um hinreichend zufrieden heimzukehren.
Nur noch das buchstäblich letzte Signal vor dem Fahrrad ausbuddeln - das vorletzte war mal wieder ein Ring, ein Flaschenring mit Glasresten - und siehe da, noch ein Ring.
Diesmal aber ohne Glas, gepunzt mit 333, ein Ehering aus dem Jahr 1911

Pfingstsonntag zog es die Familie nach Warnemünde, Erstkontakt mit Sonne, Sand und Wasser aufnehmen. Und natürlich wollte der Strandräuber dem Hauptmann a.D. zeigen, dass er's auch noch kann, also kam der Deus mit.
Irgendwie hatte er aber vergessen, den Regen zu bestellen, und all die interessanteren Plätze füllten sich auch rasant mit Sonnenanbetern. So gelang es ihm gerade mal drei Stunden in sengender Hitze, nach Beute zu suchen, bevor er entnervt und hinterrücks von der Sonne angesengt aufgab.
Funde: 7 Euro sowie scheinbar eine billige Modeschmuckschnalle mit Steinchen. Beim genaueren Hinsehen am Ende des Tages stellte sich allerdings heraus, dass auf der Rückseite eine 925 gepunzt war - die Quadratur des Ringes? Was erst wie der Ansatz des Gürtels gewirkt hatte, scheint nun doch eher die Durchführung für eine Kette darzustellen. Dennoch, für einen Anhänger eine seltsame Form. Fehlt da was?
Viele Grüße vom
Hauptmann a.D.