Nachforschungs-/Grabungsgenehmigung NRW/Krefeld

Hallo zusammen,

Mein Sohn und ich sondeln nun schon seit einiger Zeit auf verschiedenen Äckern in unserer Umgebung. Heute hatte ich endlich mal die Muße mich mit dem Thema NfG und GG (Nachforschungs- / Grabungsgenehmigung) zu beschäftigen und dachte mir ich bin mal ganze pragmatisch und rufe bei der der Unteren Denkmalschutzbehörde in Krefeld an. Dort fragte ich nach, wie ich vorgehen muss, wenn ich eine NfG/GG für Krefeld beantragen möchte. Erstmal bekam ich die Belehrung, dass man in KR keine NfG/GG ausstelle und das Suchen mit der Sonde sei verboten. Um die Wogen erstmal zu glätten, habe ich ihm mitgeteilt, dass mein 10-Jähriger Sohn und ich kein Interesse haben auf Bodendenkmälern zu suchen, sondern lediglich auf gestörten (Acker-)Flächen....und auch nicht mit dem Ziel Bodendenkmäler zu finden.
Mein Gesprächspartner sagte mir, nicht er, sondern sein Kollege sei für diese Anfragen zuständig - er wolle mir aber soweit er könne Auskunft geben, da sein Kollege nicht erreichbar sei. Er fragte mich in welchen Ortsteilen ich suchen möchte und ich müsse bei der schriftlichen Genehmigungsanfrage eine Karte beilegen, auf der das/die Gebiet(e) genau eingezeichnet sind. Soweit kein Problem, sagte ich ihm, mache ich doch gerne. Daraufhin sagte er mir, dass man lange keine Anfragen für eine NfG/GG bekommen habe aber in der Vergangenheit seien sowieso alle Anträge abgelehnt worden, mit der Begründung man könne ja auf ein bis dato unentdecktes Bodendenkmal stoßen. Daher würde man grundsätzlich alle NfGs/GGs ablehnen und ich sollte mir keine große hoffnung machen.....

Nun zu meiner Frage: Hat einer von Euch schon einmal in KR einen Antrag gestellt und evtl. sogar eine Genehmigung erhalten? An wen wende ich mich am besten? Bringt es mir etwas, wenn ich mich an die Obere Denkmalschutzbehörde in Düsseldorf wende?

Hoffe mir kann einer von Euch weiter helfen.

Gruss,

superlenz

P.S. - Wenn eine/r aus KR oder Umgebung Lust auf ein gemeinsames Sondeln bzw. Erfahrungsaustausch hat, schick mir einfach eine PN. 

...hat denn wirklich keiner etwas zu berichten über NfG/GG im Raum Krefeld?!?!

Hallo superlenz,

bei Krefeld haben wir schon oft gesucht und auch einmal womöglich einen Meteoriten entdeckt. Wir brauchten alle keine NfG. In diesem Unterforum angepinnt findest du ein Thema, das viele Fragen von dir beantworten sollte. Es gibt übrigens eine Menge Sondler, die aus der Gegend kommen. :-)

Hi Ernte AG!

Danke für die Rückmeldung. Ich bin bisher auch schon seit einigen Monaten mit meinem Sohnemann ohne NfG/GG unterwegs und habe noch keine Probleme bekommen. Wir werden öfters angesprochen, meistens von neugierigen Passanten...es folgt dann meist ein nettes Schwätzchen, ein anerkennendes Nicken und Lächeln, wenn man den ganzen Müll und Schrott vorzeigt, dan man beim Sondeln einsammelt und nachher fachgerecht entsorgt. Ausnahmslos wünscht man uns dann noch viel Glück bei der "Schatzsuche".

Habe alle Threads zu dem Thema "Rechtliches" im Forum bereits VOR meiner Fragestellung gelesen, bin aber auf viele widersprüchliche Aussagen gestossen und habe leider keine Meldungen zum Thema NfG/GG Beantragung bei der unteren Denkmalschutzbehörde in Krefeld gefunden. Ich bin mir nach dem Telefonat auch noch unschlüssig, ob ich das Thema weiter verfolgen soll oder nicht. Ich wäre aber schon gerne mit "ofizieller" Erlaubnis unterwegs.....schon alleine wegen meinem Sohn. Ich möchte ihm mit seinen erst 9 Jahren nicht unbedingt ein schlechtes Vorbild sein. Allerdings ist er auch die treibende Kraft beim Sondeln. Er mit seinem Garrett Ace 150 ist kaum zu bändigen, wenn es einmal los geht. 

Was meinst Du mit Deiner Aussage, dass keiner von Euch eine NfG in Krefeld benötigte......Ihr seid einfach ohne auf die Suche gegangen, nehme ich an, oder?

Bezüglich der vielen Sondler aus der Umgebung auf Krefeld. Meine "Einladung" sich zu melden besteht weiterhin. Zwei haben mich bereits kontaktiert.

Gruss,

superlenz

Hi, ich weiß nicht wie aktuell das thema noch für dich ist. Aber in NRW ist es gesetzlich so das dir eine Genehmigung ausgestellt werden muss wenn keine Gründe dagegen sprechen, wie z:B. das du schonmal ohne erwischt wurdest. Einfach beim zuständigen LWL/LVR anrufen, im normalfall wird dir geholfen.

Viele Grüße

Das ist nicht ganz richtig, man muss gar nichts. Tue mir ein Gefallen und versuche in Köln eine Genehmigung zu bekommen und dann rufst du mich an und ich gehe mit dir 

Es gibt gewisse Bereiche und Städte, wo aufgrund der Geschichtslage und Fundvorkommen keine Genehmigungen ausgestellt werden.

Sondalupur - Berichtest Du aus eigener Erfahrung? Ich werde mich morgen an das LVR wenden und mal schauen, was sie zu sagen haben. Danke für die Info.

Whiskey - Ich denke in gegenden mir besonderer Geschichtslage, wie Köln und bspw. Xanten könntest Du Recht haben..... Da ich aber weder in Köln nich in Xanten unterwegs bin, ist das für mich persönlich nebensächlich.

Hi superlenz,

In krefeld gellep stand einst das kastell gelduba und es wurden immerhin 6000 römisch/fränkische Gräber gefunden, das größte Gräberfeld nördlich der Alpen. Also so ganz unerheblich is die historie bei uns in krefeld nicht...vielleicht is das ein Grund, warum die dort bei der Behörde so abweisend sind.

Arminius,

Nicht nur das Kastell Gelduba mit den römischen und fränkischen Gräbern ist in KR interessant. In Elfrath gibt es noch Reste eines römischen Tempels, am Hülser Berg Fundstellen aus dem Mesolithikum sowie der Jungsteinzeit und nicht zu vergessen die mittelalterliche Burg Linn.

Die Reste des Kastells Gelduba sowie der Gräber sind grösstenteils durch die Erweiterung des Hafens in den Siebzigern und diverser neuzeitlicher Bauprojekte nicht mehr zugänglich bzw. zerstört. Um dieses Gebiet mache ich sowieso ein Bogen, da ein Großteil Bodendenkmal ist.

Interessant für mich ist die Schlacht im Rahmen des Siebenjährigen Krieges, die am 23. Juni 1758 südlich von KR stattgefunden hat sowie die Schlacht auf der Kempener Heide am 17. Januar 1642.

Wir werden sehen, ob das LVR mir eine Genehmigung erteilt. Es bleibt spannend.

Gruss,

superlenz

Du weißt ja ganz gut bescheid über die krefelder historie
Warst du schon mal im Museum Burg linn? Da sind einige interessante Funde aus krefeld ausgestellt.
Das Schlachtfeld hückelsmay liegt ganz bei mir in der nähe, da haben einige Franzosen ihr leben gelassen...viell sind die auf Grund dieser historischen Geschehnisse etwas unaufgeschlossen gegenüber sondlern, aus Angst das man evtl noch weitere bds finden könnte...also ich persönlich hab jedenfalls noch nix  berauschendes in der Krefelder Umgebung gefunden. Da gibt es sicher interessantere Gegenden zum suchen...drück dir ajf die Daumen, dass du eine Genehmigung bekommst. Halt uns doch bitte auf dem laufenden, wenn du mehr weißt...

VG
Arminius

Hi Arminius,

Ich habe mich viel mit der Geschichte in & um Krefeld beschäftigt.

Ich war auch schon zu Zeiten in der Burg Linn, als diese noch eine halbe Ruine war (1970er) und noch nicht mit Turm-Dach instand gesetzt war. Im Museum war ich dort auch einige Male. Da sind sehr schöne Stücke aus Gelduba ausgestellt. Am meisten imponiert mir seit meiner Kindheit der fränkische Spangenhelm, den man als Beigabe im sogenannten Fürstengrab in Gelduba gefunden hat.

Ich finde es schade, dass die Archäologen und die Denkmalschutzbehörde in Krefeld uns Sondlern alle möglichen Steine in den Weg legen und versuchen zu verhindern, dass eine Nachforschungsgenehmigung erteilt wird (siehe meinen Erfahrungsbericht weiter oben in diesem Thread). Ich von meiner Seite würde sehr gerne mit den zuständigen Stellen zusammenarbeiten, bin aber der Meinung, dass das Ganze nur in der Form einer gegenseitigen Wertschätzung und beiderseitigem Geben und Nehmen funktionieren kann. Wenn das nicht gegeben ist, wird die Zusammenarbeit schwer bis unmöglich.

Ich werde berichten, wenn ich in Sachen NFG Neuigkeiten habe.

Wo gehst Du denn Sondeln, wenn nicht in KR?

Gruss,

superlenz

Mahlzeit, habe mich seinerzeit mit dem bei mir zuständigen vom Amt unterhalten. Daher die Info das die genehmigung nur abgelehnt werden kann wenn man beabsichtigt auf Bodendenkmälern zu suchen oder schon mal negativ aufgefallen ist. Wenn ich dich aber richtig verstanden habe hat dir der zuständige vom Amt gleich gesagt is Essig.
Im Grunde läuft es vereinfacht so ab, das wenn dein Antrag eingeht, das zuständige LVR/LWL angeschrieben wird. Dann wird geprüft ob vorab was gegen dich vorliegt. Ist dem nicht so musst du persönlich vorstellig werden und dein Anliegen erläutern. Wenn du dabei kein Unsinn erzählst und ehrlich dein Anliegen zur Sprache bringst, gibt der LWL/LVR dem Amt grünes Licht. Dann werden alle in Frage kommenden Kommunen angeschrieben und müssen ebenfalls grünes Licht geben bzw. Erlaubnis mit folgenden Einschränkungen.... Dann wird dir die Genehmigung ausgestellt. Der genaue Wortlaut ist: Die erlaubnis ergeht unter folgenden Nebenbestimmungen usw. Da kann dann z.B. stehen ( je nachdem wieviele Orte, Ortsteile zu euch gehören) Die Erlaubnis gilt für das Kreisgebiet Krefeld, ausgenommen sind folgende "Stadtteile, Orte, Flächen u.ä.)

Köln und Xanthen bilden da eine ausnahme aufgrund der Historischen Brisanz. Dort werden Genehmigungen garnicht bzw. nur in Ausnahmefällen erteilt.

Hoffe das hilft dir weiter.
Viele Grüße

hi,

Ich komme von bruggen-bracht nrw,

Meine erfahrung ist das lrv is ein haufen arschlocher die meinen das die besser sind als uns hobby sucher und uns nur sehn als rauber.
Ich suche ohne genemigung und wen einer mich fragt suche ich meteorieten unzw.
(habe vor einige jaren mal versucht ein schein zu bekommen aber da stost man auf viel wiederstand und arrogant, wen es irgentwie get geben die
es lieber net ab)
auf denkmaler unzw finde ich muss man net suchen, das ist fragen um problemen.
meistens wen es get frage ich der bauer oder bezitser vom grundstuck um erlaubnis das ist immer besser.
ich personlich melde auch nix mehr ans lvr (schlechte erfahrungen mit) aber das ist naturlich an jeder selber zu entscheiden.
habe auch fundstellen was bestimt fur die lvr super intresant ist aber wen ich die melde werden die mich verbieten da weiter zu suchen anstat mit mir zusammen zu arbeiten, also "up yours" denke ich mich dan.
geh ruhig mit dein sohn sondeln auf akker unzw  frage der bezitser dan bist 99% safe. kucke erst wen es kein denkmall ist auf karten!!
viel spass..

Sondalupur:
Werde noch einmal den Versuch starten den korrekten Weg zu gehen und beim LVR anzufragen. Das wird der 2te und letzte Versuch. Danke nochmal für die Info. Das hilft auf jeden Fall schon weiter.

Gider:
Zur Zeit mache ich es genauso, wie Du. Ich frage bei dem Bauern/Grundstücksbesitzer nach der Erlaubnis. Habe diese bisher auch immer bekommen. Bisher hatte ich auch keinerlei Probleme. Von Bodenkenkmäler halte ich mich auch fern. Den Ärger will ich nicht haben.
Wenn es nun beim zweiten Anlauf nicht klappt mit der Genehmigung, dann mache ich weiter wie bisher und denke mir auch "Up Yours!".

Ich kann die Ämter echt nicht verstehen. Durch ihr Verhalten verschärfen sich die Fronten nur. Man wird ja quasi dazu getrieben in einer legalen Grauzone zu operieren.  
Wie man am Beispiel UK sieht, geht es auch ganz anders.

Am WE werde ich mal eine schriftliche Anfrage starten. Meine Erlebnisse werde ich dann bekannt geben.

Achso, weiss jemand wie das mit einer NFG für meinen Sohn (10 Jahre alt) ist? Muss ich ihn mit in den Antrag nehmen, oder nicht?


Gruss,

superlenz

Ich von meiner Seite aus muss sagen, dass ich gar keine Probleme hatte. Komme aus Mönchengladbach und habe weder in Overath, noch in Xanten (LVR) Probleme gehabt, im Gegenteil, sie waren sogar alle sehr nett.