Meine Meinung (!) als Bayer (bzw. Unterfranke
) :
"mehrere hundert Meter" ist genauso schwammig wie "obwohl er weiß oder vermutet oder den Umständen nach annehmen muss, dass sich dort Bodendenkmäler befinden, bedarf der Erlaubnis".
Die Vermutung bzw. den daraus resultierenden Vorsatz muss erstmal einer Nachweisen... da genügt ein "Da ist ein BD in der Nähe" meiner Meinung nach nicht. Das würde ja 80% aller Flächen in Bayern einschliessen, gefühlt.
Ich persönlich nutze diese Schwammigkeit zugegebenermassen manchmal aus, wenn ich Münzen suchen gehe. Da es nirgends eine juristische Definition des Begriffs "mehrere hundert" zu finden gibt (zumindest hab ich noch keine finden können, falls das jemand gelungen ist, immer her damit!), definiere ich das für mich nach Tageslaune und momentan gefühlter Streitlustigkeit zwischen 101 Meter (wenn ich auf Krawall gebürstet bin
) und 200 Meter (Wenn ich auf Nummer Sicher gehen will).
Dann kann es auch mal vorkommen, das ich zwischen zwei bekannten römischen Villen suche, die mehr als 400 Meter voneinander entfernt sind. Natürlich nur in der Hoffnung, auf DM oder Euro Münzen zu stossen, die Besucher der ja normalerweise so vorbildlich ausgeschilderten und beworbenen Denkmalflächen - mitten auf unseren landwirtschaftlichen Flächen- verloren haben.
Tatsächlich schrecke ich aber auch nicht davor zurück, sollte ich mal einen potentiell interessanten Fund machen (so erst letztens geschehen mit einer einzelnen Sesterze) diesen einzumessen und zu melden. Leider hält sich das Interesse des LDA bei sowas in Grenzen. Ich weiss gar nicht warum. Eine Römermünze mittten im römischen Siedlungsgebiet, 300 Meter vom Main (damals Limesgrenze) entfernt.. Sensation.
Edit: Bitte nicht zu ernst nehmen
Wir (meine Handvoll Sondlerkollegen und ich) pflegen inzwischen gute Kontakte zum LDA in Bamberg und sind als Geschichtsinteressierte natürlich dran interessiert, unsere hier im Raum so reichhaltige Kulturgeschichte zu ergründen.
Deswegen habe ich mit dem Sondeln angefangen und werde das auch weitherhin betreiben. Ich bin ehrlich gesagt sogar froh darüber, dass unsere Ansprechpartner mit gesundem Menschenverstand gesegnet sind. Und auch bereit, ihren Teil zu erfüllen. Im Bezug zum "Keltisch" Thread hier im Forum kann ich z.B. sagen, dass bei uns der Fund eines einzelnen Knotenarmreifs genügte, um dort die Diskussion einer Notgrabung auszulösen, mit der direkten, unaufgeforderten Versicherung, wir dürften dabei sein, selbst mithelfen unter Anleitung und generell teilhaben. Das finde ich vorbildlich. Unsere Archies sehen Sondler nicht als "Feinde" sondern als verlängerten, ehrenamtlichen Arm, der, unter der richtigen Anleitung, helfen kann. Und zwar bei einer Arbeit, die sie selbst alleine aus Kostengründen sonst nie stemmen könnten.
Es gibt bei uns einfach so viel zu finden, das die Erstellung eines Gesamtbildes der Region einfach eine riesige Aufgabe ist. Bei der Sondler, die ihre Funde melden, helfen können. Im Gegenzug haben wir z.B. auch schon Aufgaben übernommen, wie bisher noch unkartographierte Grabhügel einzumessen, zu fotografieren und zu beschreiben. Es ist schon irgendwie eine Genugtuung, die Früchte solcher Arbeit, (die einem ja niemand bezahlt und ausser den Archies auch keiner dankt) dann z.B. ein paar Tage später im Denkmal Atlas bewundern zu dürfen.
Dort sehen die Gegenden, wo wir regelmässig unterwegs sind, auch schon "vollständiger" aus. Man merkt unseren Einfluss auf die Erschliessung unserer lokalen Geschichte und ich finde das Prima.
Ach und Funde abgeben mussten wir bisher tatsächlich noch nie. Selbst der besagte Knotenarmreif als bisher ältester Fund wurde nur einmal begutachtet in Bamberg und direkt dem Finder zurückgegeben. Leider wurde sich gegen eine Notgrabung entschieden und "nur" die Denkmalfläche im Atlas erweitert. Sollten wir wirklich mal was spektakuläreres finden, würde ich hier natürlich berichten.
Übrigens führt die Zusammenarbeit auch dazu, das man uns inzwischen auch mehr Kompetenz zugesteht. Natürlich unterliegen wir den gleichen Gesetzen, die auch immer wieder mal vom LDA betont werden, aber für solche Funde würde uns da sicher keiner mehr den Kopf abreissen.