[x] Bitte registrieren Sie sich um alle Funktionen des Forums nutzen zu können. Als Gast können Sie z.B. keine Bilder betrachten.

Registrieren          Schliessen
Achtung!
 >  Sondengehen > Rund ums Sondengehen > Rechtliches > Thema:

 Artikel zum Schatzregal in der FAZ von heute.

Gehe zu:  
Avatar  Artikel zum Schatzregal in der FAZ von heute.  (Gelesen 5829 mal) 0
A A A A
*
0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.
Seiten:  1 2 3 4 5   Nach unten
Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#0
14. Dezember 2010, um 10:35:59 Uhr

Bald wird nicht mehr hadrianisch geteilt Auch in Hessen soll das Schatzregal eingeführt werden - kurz nach der Entdeckung der Reiterstatue des Trajan. Von Karen Allihn

FRANKFURT, 13. Dezember. Der Wind weht heisere Rufe, Peitschenknallen, Pferdewiehern heran. Die römische Familie am Straßenrand erstarrt; hastig stellt der Vater den Geldkasten auf den Grund der frisch ausgehobenen Grube. Die Frau zieht ihren goldenen neuneckigen Ring vom Finger und wirft ihn hinab, die Tochter lässt einen Silberring folgen, der Sohn einen Reitersporn. Schließlich löst der Vater eine Gewandnadel und legt sie auf den Schatz, bevor er das Loch zuschaufelt und mit Frau und Kindern den Ochsenkarren besteigt - im Jahr 260 nach Christus auf der Flucht vor marodierenden Germanen in der sich gerade samt Limes auflösenden römischen Provinz Germania superior.

Die römische Familie hat ihre Schätze nicht wiedergesehen. Auch ein plündernder Germanen-Trupp musste seine 130 Meter entfernt verborgenen Reste einer bronzenen Reiterstatue für immer zurücklassen - direkt neben der Straße im heutigen Frankfurter Stadtteil Nieder-Eschbach, die einst zum Hauptort jener Provinz, der Civitas Ulpia Taunensium Nida, führte. Mehr als 17 Jahrhunderte lang ruhten die wertvollen Stücke im Boden. Im Jahr 2010 nach Christus nun geben sie, in der vergangenen Woche in Frankfurt präsentiert, möglicherweise den letzten Anstoß für die Einführung des Schatzregals in Hessen.

Nach dieser rechtlichen Regelung wird herrenloses Gut, das bis zum Zeitpunkt des Fundes verborgen war, mit seinem Auffinden Eigentum des Staates, ohne dass dazu ein weiterer Übertragungsakt erforderlich ist. Die Regelung gilt in allen Bundesländern - außer in Bayern, Nordrhein-Westfalen und eben Hessen. Hier gilt noch die Hadrianische Teilung, die auf römisches Recht zurückgeht und im Bürgerlichen Gesetzbuch festgeschrieben ist. Sie legt als Eigentümer eines herrenlosen Fundstücks zur einen Hälfte den Finder fest und zur anderen den "Eigentümer der Sache, in welcher der Schatz verborgen war". Bei archäologischen Funden in Hessen gilt also: Die eine Hälfte gehört dem Entdecker, die andere dem Eigentümer des Bodens, in dem das Stück steckte.

Nach Informationen dieser Zeitung soll sich das nun ändern: Vielleicht noch diese Woche, spätestens im Januar soll ein Gesetzentwurf zur Einführung des Schatzregals in den Hessischen Landtag eingebracht werden. Hat doch das Land Hessen immer wieder Hunderttausende Euro zahlen müssen, um archäologische Funde von privaten Eigentümern auszulösen: 70000 Euro allein, wie der hessische Landesarchäologe Egon Schallmayer berichtet, auf der Grundlage eines unabhängigen Gutachtens für die Statue des Keltenfürsten vom Glauberg und 150 000 Euro für die Grabbeigaben aus den Fürstengrabhügeln am Rande der Wetterau.

Auch der im Sommer 2009 im nordhessischen Waldgirmes geborgene Teil einer römischen Reiterstatue des Augustus, der vergoldete Bronzekopf eines vorwärtsdrängenden Hengstes mit reichverziertem Zaumzeug, gehört zur Hälfte dem Grundeigentümer. Für die Auslösung des Schädels sowie weiterer wertvoller Relikte rechnet die Ausgräberin Gabriele Rasbach von der Römisch-Germanischen Kommission (RGK) des Deutschen Archäologischen Instituts mit einer sechsstelligen Summe. Noch sei der Vorgang jedoch nicht abgeschlossen.

Für die Frankfurter Reiterstatue, höchstwahrscheinlich Kaiser Trajans und einst auf dem Forum von Nida aufgestellt, und für den Schatz von 107 römischen Silbermünzen ist mit Ähnlichem zu rechnen. War es doch der lizenzierte Sondengänger Roberto Carelli, dessen Metallsuchgerät neben der alten Römerstraße piepste - nachdem irgendwann ein Pflug den verrotteten Geldkasten und den Bronzehort erfasst und Teile an die Oberfläche befördert haben mag. Das Denkmalamt stellte sogleich Nachgrabungen an - die Archäologen jubeln über eine Sensation.

Allerdings könnte es geschehen, dass die wertvollen Stücke, die noch bis zum 16. Januar 2011 im Frankfurter Archäologischen Museum zu sehen sind, der Öffentlichkeit auf Dauer vorenthalten werden müssen. Es sei nicht ausgeschlossen, sagt die Leiterin des Frankfurter Denkmalamts, Andrea Hampel, "dass die Funde nicht ausgestellt werden können". Denn die Frage, wem sie gehören, muss noch geklärt werden. Für die eine Hälfte ist sicher: Sie gehört nach Hadrianischer Teilung dem Besitzer des Grund und Bodens, der Frankfurter Waisenhaus-Stiftung. Deren Direktor Peter Gerdon stellt dem Museum eine kostenlose Dauerleihgabe in Aussicht.

Für die gesamte andere Hälfte sieht sich der Entdecker Roberto Carelli als Eigentümer. Da es sich jedoch nicht um einen geschlossenen Fund handele, so Egon Schallmayer, sondern ein Teil der Relikte aus den Nachgrabungen des Denkmalamts stamme, gehöre dem Amt die Hälfte der Hälfte. Inzwischen hat Carelli, der überzeugt ist, dass sein Anspruch über die selbst gefundenen 42 Statuen-Bruchstücke und 40 Münzen hinausgehe, einen Rechtsanwalt eingeschaltet. Weil das Denkmalamt mitgeteilt habe, er habe nur Anspruch auf die selbst gefundenen Münzen, möchte er nun seine "Entdeckerrechte" geltend machen. Bis jetzt habe er keine schriftliche Bestätigung, dass er der Entdecker sei. "Das ist doch nicht fair. Der Münzschatz gehört nicht dem Amt."

Damit in solchen Fragen endlich Rechtssicherheit entsteht, hält der hessische Landesarchäologe die Einführung des Schatzregals für wichtig: "So nah wie jetzt waren wir noch nie dran." Die hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Eva Kühne-Hörmann (CDU), unterstützt die Pläne.

Die Sorge, dass archäologische Funde, etwa von Sondengängern, nach dieser Gesetzesänderung nicht mehr gemeldet würden, teilt sie ebensowenig wie Egon Schallmayer und dessen Kollege Dieter Planck, der ehemalige Landesarchäologe von Baden-Württemberg. Es habe, so Planck, "keinen Unterschied zwischen der Zeit vor und nach 1972 gegeben", als dort das Schatzregal eingeführt worden sei. Eine Meldepflicht für "Funde von hervorragendem wissenschaftlichem Wert" gebe es ohnehin, auch würden von den Denkmalpflegern Fundprämien gezahlt. Der Vorsitzende des Verbandes der deutschen Münzenhändler, Stefan Sonntag, hält dagegen nichts von einer Einführung des Schatzregals - es befördere lediglich den Schwarzhandel.


Text: F.A.Z., 14.12.2010, Nr. 291 / Seite 9


Offline
(versteckt)
#1
14. Dezember 2010, um 11:29:45 Uhr

Hallo zusammen,
nur eins zu dieser Darstellung des Berichtes.Das einzigste was an den Textauszug stimmt und richtig ist, war die Anzahl der Bruchstücke!! Es ist eine Verdrehung der Tatsachen!!! Nun denn ,so ist das halt,werde in zukunft ertmal überprüfen was vorangegangene Berichte jener Reporter sind!

s.Unten. noch so ein "Objektiver"Bericht von Ihr!!
KAREN ALLIHN: "Gräber in Mondlandschaften. Schatzsuchen und Sondengänger rauben wichtige archäologische Stätten aus." In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 194, 22.8.2000, S. 14.

Mehr gibt es nicht zu sagen

Bob-

Offline
(versteckt)
#2
14. Dezember 2010, um 12:00:18 Uhr













..

















Geschrieben von {author}

Mehr gibt es nicht zu sagen




..
Ich denke doch.
Ich würde mal richtig stellen was hier falsch ist.
Und ich denke du wirst doch nicht so "habgierig" sein und Besitzrechte an den Figurenteilen
angemeldet haben.
Die Münzen würde ich mir allerdings nicht abnehmen lassen.
edit
Ach ich sehe grade es geht um die Entschädigung des Grundeigentümers.
Aber das Schatzregal betrifft dann ja auch den Finder edit Ende

Also ich persönlich hätte an so einem geschichtlich interessanten Fund absolut kein finanzielles Interesse.
Ich hätte daran überhaupt keine Interesse weil ich dann der einzige wäre der die in der
heimischen Vitrine bewundern müsste.
Ich habe allerdings schon Leute kennengelernt die so was gerne in der Vitrine liegen hätten.
Wozu? Wenn die mal abkratzen kommt der Alteisenhändler.

Bei Münzen würde ich mich ärgern wenn ich die komplett abgeben müsste, gebe
ich ehrlich zu.
Aber hier ist ja der Wert gering, auch der geschichtliche.













..

















Geschrieben von {author}

Hat doch das Land Hessen immer wieder Hunderttausende Euro zahlen müssen, um archäologische Funde von privaten Eigentümern auszulösen: 70000 Euro allein, wie der hessische Landesarchäologe Egon Schallmayer berichtet,..........




..
Es geht also ums Geld.
Dann ist dem Land Hessen die eigene Vergangenheit nur dann etwas wert wenn es kein Geld kostet?
Ist so zu erklären daß hunderttausende Baugruben und Straßenneubautrassen nicht von Amtes Seite auf
historische Befunde untersucht werden? Weils zu viel Geld kosten würde?
Ist Geschichte nur dann wichtig wenn sie einem zufällt?
Das ist doch peinlich.


« Letzte Änderung: 14. Dezember 2010, um 12:20:08 Uhr von (versteckt) »

Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#3
14. Dezember 2010, um 12:27:05 Uhr

Geschrieben von Zitat von Sonie
Die Münzen würde ich mir allerdings nicht abnehmen lassen.

Also ich persönlich hätte an so einem geschichtlich interessanten Fund absolut kein finanzielles Interesse.
Ich hätte daran überhaupt keine Interesse weil ich dann der einzige wäre der die in der
heimischen Vitrine bewundern müsste.
Ich habe allerdings schon Leute kennengelernt die so was gerne in der Vitrine liegen hätten.
Wozu? Wenn die mal abkratzen kommt der Alteisenhändler.


Hallo Sonie, wenn Du aber etwas ganz besonderes findest,ob Münzen oder etwas anderes, wirst auch Du auf Deine Funde nicht verzichten wollen und wie Du siehst hat das Amt
auch kein Interesse am "Alteisen". Diejenigen die das nicht zugeben waren noch nicht in der Situation und es ärgert Sie zukünftig in solch einem Fall
"enteignet" zu werden. Du sprichst Dich wenigstens darüber aus aber leider stehen gewisse andere nicht dazu und finden es besser
irgendeinen dafür an den Pranger zu stellen anstelle sich gegen die Einführung zu wehren.
Der Vorsitzende der numismatischen Gesellschaft gehört einem Riesen Verband an und wäre mit seinen Mitgliedern sicher bereit sich dagegen auszusprechen.
Traurig ist das andere sich sicher dafür einsetzen würden nur nicht die die am meisten Schimpfen!

Gruß
Micha


Offline
(versteckt)
#4
14. Dezember 2010, um 13:25:09 Uhr

es ist aber auch immer so, das die streitereien erst dann beginnen, wenn es sich um einen fund handelt, der auch einen materiellen wert hat und nicht nur einen rein historischen.
klar ist es nicht leicht einen schatzfund aus schmuck und münzen zu melden, bei ein paar knochen oder scherben geht das leichter von der hand.
immerhin sind diese herrausragenden funde ja auch der lohn unseres hobbies. und das mein ich nicht in finanzieller hinsicht.
ein bedeutsamer schatz ist mir bisher verborgen geblieben, abgesehen von ein paar silbermünzen des dritten reichs im keller eines abruchhauses. (einmachglas mit 73 2ern und 5ern.)
ich gebe zu, den fund auch nicht gemeldet zu haben, die erben des hauses haben sie mir überlassen. immerhin haben wir auch drei tage lang das haus leergeräumt.
aber gerade münzfunde von  hohem wert sollen an papa staat fallen, das ist doch hirnrissig. die meisten schatzfunde versauern doch die nächsten jahrzehnte in irgendwelchen archiven wo sie niemand sieht und dann vergessen werden. oder dann von den eigenen mitarbeitern unter umständen verscherbelt werden. (so wie manuskripte von strauss und mozart, welche bei einer auktion aufgetaucht sind und eigentlich aus einem wiener archiv stammten) bedeutsame funde gehören selbstverständlich der öffentlichkeit, und dieser auch zugänglich gemacht. aber durch schatzregal den finder einfach enteignen, das erinnert doch fatal an finstersten absolutismus. meine meinung dazu. im selben atemzug fällt mir wieder die debatte um münzsammler und den Verband der deutschen Münzenhändler ein. "münzsammler sind kriminell" beide themen gehen für mich hand in hand. für mich ist das beides nur ein vorwand, um sagen wir mal, kapital abzuschöpfen. mir würde es auch äusserst schwerfallen und ich würde nächtelang nicht schlafen können, wenn ich einen münzschatz finden würde, diesen zu melden. ich denke zwar, letztendlich würde die vernunft siegen, aber magengrummeln hätte ich auch. und natürlich wäre ich einer kleinen entschädigung nicht abgeneigt. interessanter weise werden die ämter und behörden aber auch erst besonders aktiv, wenn es sich um herrausragende materielle funde handelt. da zieht der vorwand der historischen forschung plötzlich weitere kreise als wenn man funde oder neue erkenntnisse zu einer alten beispielsweise handwerkskunst liefert. dies wird dann allerdings dankend von den vielen kleinen geschichts oder heimatvereinen betrieben, die sich über solche forschungsmöglichkeiten noch freuen können, obwohl sie wirklich mehr mit den finanziellen problemen zu kämpfen haben.
bitte sagt mir wenn ich mit meinen ansichten völlig daneben liege.
lg platin
gruss platin

« Letzte Änderung: 14. Dezember 2010, um 14:48:28 Uhr von (versteckt) »

Offline
(versteckt)
#5
14. Dezember 2010, um 13:54:55 Uhr

Geschrieben von Zitat von platinrubel
bitte sagt mir wenn ich mit meinen ansichten völlig daneben liege


Für mich liegst du richtig Zwinkernd

Geschrieben von Zitat von platinrubel
immerhin sind diese herrausragenden funde ja auch der lohn unseres hobbies

so ist es.

Geschrieben von Zitat von platinrubel
die meisten schatzfunde versauern doch die nächsten jahrzehnte in irgendwelchen archiven wo sie niemand sieht und dann vergessen werden

das sehe ich genauso

Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#6
14. Dezember 2010, um 14:18:35 Uhr

Hier ist ein Link mit Bildern!

Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
Registrieren oder Einlogen
http://m.faz.net/RubCD175863466D41BB9A6A93D460B81174/Doc~EA0821BC41F324F7197C8BEA38B9EAF74~ATpl~Epartner~Ssevenval~Scontent.xml


Gruß
Micha

Offline
(versteckt)
#7
14. Dezember 2010, um 14:43:19 Uhr

Unglaublich.
"Die Sorge, dass archäologische Funde, etwa von Sondengängern, nach dieser Gesetzesänderung nicht mehr gemeldet würden, teilt sie ebensowenig wie Egon Schallmayer und dessen Kollege Dieter Planck, der ehemalige Landesarchäologe von Baden-Württemberg. Es habe, so Planck, "keinen Unterschied zwischen der Zeit vor und nach 1972 gegeben", als dort das Schatzregal eingeführt worden sei."

Werft mal einen Blick über le Manche und vergleicht mal, wieviele Funde dort gemeldet wurden, seitdem es auch ordentliche Belohnungen gibt.

Ich für meinen Teil würde dann keinerlei Funde mehr melden und so der Nachwelt eben archäologische Sensationen vorenthalten.

Ich gebe den Klägern wegen den Fürstengräbern und auch dem aktuellen Finder 100% Recht, sich die Hälfte auszahlen zu lassen.

Willkommen in der DDR 2.0 Ärgerlich

Offline
(versteckt)
#8
14. Dezember 2010, um 15:18:49 Uhr

Geschrieben von Zitat von platinrubel
die meisten schatzfunde versauern doch die nächsten jahrzehnte in irgendwelchen archiven wo sie niemand sieht und dann vergessen werden.

Das stimmt!!! Als Beispiel: vor ein paar Jahren wurde im Germanische Nationalmuseum (Nürnberg) ein Teil der vollgestopften Keller untersucht und ausgewertet. Die wußten nicht einmal was sich da seit Jahrzehnten in den Kisten stapelt!!!! Dazu kommt noch, dass ein Großteil dieser gehorteten Artefakte niemals ausgestellt wird, also der Öffentlichkeit nie zugänglich gemacht wird. Und wenn dann doch einmal eine Sonderaustellung gemacht wird, kostet das auch noch extra. Wie immer dreht sich alles ums Geld. Bei einem Schatzfund, würde ich auch meine Rechte wahrnehmen und mit allen, mir zu Verfügung stehenden Mitteln diese auch durchsetzen!!!
Gruß, Jörg

Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#9
14. Dezember 2010, um 17:13:17 Uhr

"Die Sorge, dass archäologische Funde, etwa von Sondengängern, nach dieser Gesetzesänderung nicht mehr gemeldet würden, teilt sie ebensowenig wie Egon Schallmayer und dessen Kollege Dieter Planck, der ehemalige Landesarchäologe von Baden-Württemberg. Es habe, so Planck, "keinen Unterschied zwischen der Zeit vor und nach 1972 gegeben", als dort das Schatzregal eingeführt worden sei."

Bis auf gaanz wenige Einzelfälle hat der "große Teil" der Sondengängerei erst zu Beginn der 80er Jahre mit dem Hobby begonnen.
Das heißt das erst nach dieser Zeit die große Masse an Sondengänger-Funden "gemacht" worden sind. Wenn also kein Unterschied
zwischen dem Stand von 1972 und Heute festzustellen ist, dann stimmt hier etwas ganz und gar nicht! Die vielen seitdem durch Bauarbeiten
und SG gemachten Funde sind nämlich während dieser Zeit nicht gemeldet worden und tauchen so auch in keiner Statistik auf. Die
verantwortlichen reden sich das schön passend ohne darüber nachzudenken, wie gehabt, das ganze gleicht dem "schönreden"
wie es in der Politik von heute allgemein üblich ist. Armes Deutschland!


Gruß
Micha

« Letzte Änderung: 14. Dezember 2010, um 17:16:43 Uhr von (versteckt) »

Offline
(versteckt)
#10
14. Dezember 2010, um 17:38:29 Uhr













..

















Geschrieben von {author}

Wenn also kein Unterschied zwischen dem Stand von 1972 und Heute festzustellen ist, dann sind die vielen seitdem durch Bauarbeiten und SG gemachten Funde nicht gemeldet worden. Die reden sich das schön passend ohne darüber nachzudenken und das ganze gleicht dem "schönreden"




..

Für B-W kann ich dir uneingeschränkt zustimmen. Da die "Politik" Plancks bis heute in großen Teilen der Belegschaft - Amtsarchäologen vorhanden ist ( totale Kriminalisierung und Ablehnung von Suchern mit Metalldetektor ), hat keiner in den zuständigen Referaten nur die geringste Ahnung, welche Funde, an welchen Stellen und in welcher Menge gefunden und in der Folge nicht gemeldet wurden.

Schätzungen können deshalb nur als mathematische Farce bezeichnet werden.

Von den nicht gemeldeten Funden aufgrund des Schatzregals, auf Baustellen, durch Landwirte, Forstarbeiter oder sonstige Personengruppen  etc. braucht man hier überhaupt nicht mehr nachzudenken. Diese Personengruppen werden/wurden ja schon immer wegdiskutiert.



Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#11
14. Dezember 2010, um 18:13:33 Uhr

Hallo Jürgen, das war voll und ganz auf BW bezogen. Herr Schallmeyer hat vorher beim LfD BW gearbeitet und
diese "Erfahrungen" von dort mitgenommen. Ich führte nach dem Prozess ein pers. Gespräch mit Ihm in dem er mir
genau die gleiche Antwort gab. Er hat in diesem Gespräch auch hinzugefügt das er das Risiko durch Raubgräber
als sehr gering einschätzt da es sich hierbei nach Aussage der Polizei nur um einen sehr kleinen Kreis handele.
Wie er darauf kommt das diese kl. Gruppe das Hauptproblem im Falle der Fundunterschlagung in einem Schatzregalland
darstellen ist mir ein weiteres Rätsel. Über die Mehrheit, die Bürger, Grundeigentümer, Bauherren etc. wird nicht mal
im Ansatz geredet.  Down

Gruß
Micha

(versteckt)
#12
14. Dezember 2010, um 18:19:01 Uhr

Es ging hier noch nie um sachliche Diskussionen!
Zu Spielbällen sind nun einige geworden. Was glaubt man denn wer man ist?
Das ist eine sehr hoch angesehene staatliche Einrichtung mit langjährigen Kontakten (Presse, Politik und Wirtschaft) und Mitteln die es ihnen erlaubt die Meinung einiger dahergelaufener Sondengängern einfach wegzufegen.

Die Sondengänger bis auf ein paar wenige haben jahrelang sehr viel dafür getan das alles nun so ist wie es ist. Die abgegebenen Fundmeldungen stehen in keinem Verhältnis zu der Zahl der Sondengängern. Die wichtigen Funde durch Sondengänger wären spätestens beim illegalen veräußern ohnehin ans Licht gekommen und der Rest sitzt tief seit Jahren in den altgedienten Köpfen der staatlichen Archäologen.

Einige (aktuelle) Eigentumsrechte werden jetzt noch eingeklagt und dann ist Feierabend. Das Amt freut sich darüber weil diese nun MAßGEBLICH zur eigenen Argumentation beitragen werden. Aber glaubt mir, bis ihr Kohle seht seid ihr alt und grau.

Glaubt ihr denn noch immer an Argumentationen wie etwa „was in den Ämtern alles so im Keller liegt“? (*fününününü) Das ist doch völlig unerheblich, es geht darum was andere nicht haben dürfen. (sollten laut Amt) Je mehr jetzt hier gezappelt wird desto interessanter könnte das auch für die Presse werden. Und wenn die erst einmal anfangen sich ein Bild zu machen bzw. eines von euch der Öffentlichkeit vorstellen desto mehr wird im Dreck gewühlt werden. Und da wird einiges gefunden werden. (Gerade im Privaten Rahmen so einiger Herren hier)

Aus der Nummer kommt kein Sondengänger mehr sauber raus. Schon gar nicht die welche jetzt schon als Prellböcke dienen. Wir sind ein Wirtschaftsstaat, das sollte man wissen! Wer hier Kontakte und Mittel hat bekommt auch was er will. Und wenn man wollte könnte man auch locker die Eigentumsklagen abschmettern. (die aber sind ein sehr willkommener Fakt)

Das Thema ist durch, nur die Konsequenzen könnten noch SEHR interessant werden.
Schönen Abend und Grüße aus der verschneiten wetterau


Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#13
14. Dezember 2010, um 18:40:33 Uhr

Wenn ich auch völlig anderer Meinung bin; es gibt immer zwei Seiten der Medaille, Du scheinst aber nur eine zu kennen.
Wenn ich Deinen Schreibstil interpretiere scheint mir als wärst Du bei allem hier außen vor und es betrifft nur die anderen
Sondengänger. Sicher hattest Du gleich zu Beginn Deiner Sondengänger-Karriere eine NfG dafür in der Tasche und bist nie
in die Verlegenheit gekommen doch mal irgendwo "heimlich" nachzusehen. Lag wohl in der Verpackung mit bei.




« Letzte Änderung: 14. Dezember 2010, um 18:58:57 Uhr von (versteckt) »

Offline
(versteckt)
#14
14. Dezember 2010, um 19:19:32 Uhr

zitat: "Glaubt ihr denn noch immer an Argumentationen wie etwa „was in den Ämtern alles so im Keller liegt“? (*fününününü) Das ist doch völlig unerheblich, es geht darum was andere nicht haben dürfen."

in dem punkt stimme ich dir überein. hab ich ja auch scho ähnlich formuliert.in deinen äusserungen erkenne ich eine gewisse ironie, die thematik beschreibend.
sondengänger gibt es mehr als genug, allerdings wie viele bedeutsame funde werden schon gemacht?
im verhältnis zur masse der sondengänger verschwindend wenig. und die ämter freuen sich natürlich wie ein wiesel im hühnerstall, wenn ihnen die 899725. zwiebelkopffibel geliefert wird oder der 999998. silbergroschen vom alten fritz. ne, meldungen werden schon genug zusammenfassend gemacht. klar hab ich auch schon einige hochinteressante funde in den foren zu sehen gekriegt. und bei denen stand dann auch meistens der zusatz "gemeldet" hintendran. das meiste was wir auf den äckern mühsam ausgraben ist doch zugegebener massen kurzgesagt "müll". hierbei gibts aber auch genug beispiele für gute zusammenarbeit zwischen sondler und amt. liegt im jewiligen einzelfall aber auch am gegenseitigen vertrauen.
jetzt aber noch eine liebe kleine geschichte für alle:

als wir noch kleine scheisser waren, da wussten wir nicht viel. doch wir haben damals schon gern entdecker und schatzsucher gespielt. Grinsend
wir verschlangen mit der taschenlampe unter der bettdecke gierig ganze bibliotheken von verborgenen schätzen, piraten und detektiven.
wir schworen uns, wenn wir gross sind, auch loszuziehen und  einen verborgenen schatz zu finden. (einige hielten diesen schwur)
wir lauschten begierig oder wo auch immer. den alten geschichten, und wollten so sein wie die protagonisten in der schatzinsel oder bei den 5 freunden oder wo auch immer.
wir lernten, das der, der einen wertvollen schatz findet, ein gefeierter Held ist, mit Lob und Geld überhäuft wird und so weiter.

und heute, heute kommt die ernüchterung. alles was wir lernten war falsch. der schatzsucher aus film und buch ist kein gefeierter held, er ist ein verbrecher, ein krimineller und ein verabscheuungswürdiges subjekt, das sich nicht für geschichte interessiert, ja, diese arme fehlgeleitete kreatur ist ein geldgieriges monster, das alle schätze nur für sich haben will und den höchsten gewinn herausschlagen will. Heute wissen wir es nämlich besser: die schatzsuche ist von grund auf schlecht, denn sie ist kriminell und schätze sind etwas verbotenes, das man nicht besitzen darf.
Tja, vorbei die schönen träume der kindheit, willkommen in der wirklichkeit.
gruss platinrubel

Seiten:  1 2 3 4 5
Haftungsausschluss / Nutzungsbedingungen Datenschutzerklärung Impressum Kontakt Mobile Version
Powered by SMFPacks WYSIWYG Editor