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 Eisenentsalzung, -restauration und -konservierung anhand von Kanonenkugeln

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Avatar  Eisenentsalzung, -restauration und -konservierung anhand von Kanonenkugeln  (Gelesen 41576 mal)
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(versteckt)Themen Schreiber
#60
07. Januar 2012, um 18:12:45 Uhr

Hi Hansi,

deine erste Frage kann man leider nicht pauschal beantworten. Gerade bei sehr alten Funden kann es sein, dass auch schon Salze ins Eisen selbst eingedrungen sind, die dann rein durch den Entroster nicht entfernt werden. Entrostungsmittel entfernen auch jede Art von Eisen-"Patina" – also auch die optisch schöne Magnetitschicht – und hinterlassen oftmals eine hässlich hellgraue, raue und zerfranste Oberfläche (*). Die dann auch noch sehr anfällig für neuen Rost ist, weswegen unbedingt eine Oberflächenversiegelung erfolgen sollte.

Zu Tannin, guck am besten mal bei Wiki: Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
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http://de.wikipedia.org/wiki/Tannine


Viele Grüße,
Günter

(*) hier mal ein Link zum MFF (kann sein, dass das nicht jeder sehen kann), bei dem man gut den Unterschied einer chemisch gereinigten (rechts) und einer mechanisch gereinigten (links) Kanonenkugel sehen kann:
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http://militaria-fundforum.de/showpost.php?p=1961331&postcount=18



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(versteckt)
#61
09. Januar 2012, um 11:27:40 Uhr

Danke für die umfangreiche antwort, zu meiner frage ja war einwenig eintönig geschildert, aber nochmals danke für die antwort, bin jetzt einwenig schlauer in sachen entrosten Smiley
gruß hansi

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#62
09. Februar 2012, um 10:40:15 Uhr

Hallo Drusus,

in der Apotheke könnte mir man Natriumhydroxid in Perlenform auf Bestellung besorgen.Kann man mit diesen Perlen genauso gut dosieren wie mit der Pulverform?Hast du damit evtl. schon Erfahrung gemacht?Oder woher bekommst du das Pulver?

Gruß Quicksilver1

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#63
09. Februar 2012, um 10:48:43 Uhr

In der Apotheke zählst Du auch Apotheken Preise....
Bei ebä bekommst Du zum gleichen Preis glaub ich so gar ein kg anstatt 250 gr wie in der Apotheke  Smiley
Schau mal weiter oben in den Thema hier , dort ist glaub ich ein link....


Sonst hier

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http://www.ebay.de/itm/5-kg-Atznatron-Natriumhydroxid-caustic-soda-2ClipBeutel-/200707901582?pt=LH_DefaultDomain_77&hash=item2ebb1f888e#ht_1615wt_922


Ein kg lohnt nicht lieber n bisschen mehr  Zwinkernd

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(versteckt)Themen Schreiber
#64
09. Februar 2012, um 13:50:18 Uhr

Hi Quicksilver1,

Ich hab auch Perlen - und ich kenne auch NaOH nur als Perlen oder Plättchen, nicht als Pulver. Aber die Form ist auch egal, solange das Zeugs rein ist.

Ich beziehe es auch über eBay.

Viele Grüße,
Günter

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#65
14. April 2012, um 19:40:51 Uhr


hay

also hab mir jetzt mal deinen tread angeschaut
dass ist echt hammer Applaus

also du warst nicht so begeistert von elektrolyse ? so hab ich das jetzt verstanden

lg steffen

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(versteckt)Themen Schreiber
#66
14. April 2012, um 23:11:34 Uhr

Geschrieben von Zitat von blackstef
also du warst nicht so begeistert von elektrolyse ? so hab ich das jetzt verstanden
Jein. Ich nehm sie bei napoleonischen Hohlkugelsplittern, wenn diese viel Rost angesetzt haben und bei anderen nicht so seltenen und nicht sonderlich alten Stücken, die boch viel Eisensubstanz haben.

Hier mal ein Beispiel mit solch einem Splitter. Das Ergebnis ist nach vier Stunden Lyse, den restlichen Rost konnte man dann noch abklopfen. 

Viele Grüße,
Günter



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#67
06. August 2012, um 18:28:06 Uhr

Geht die Elektrolyse wirklich so einfach ? Einfach den +pol an eine Edelstahlplatte und den -pol an das Eisenteil ?


Ist hier etwas Aufwendiger erklärt Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
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http://sammler.freepage.de/cgi-bin/feets/freepage_ext/41030x030A/rewrite/schatzsuche/reinigen.htm


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(versteckt)Themen Schreiber
#68
06. August 2012, um 19:20:44 Uhr

Geschrieben von Zitat von EfBieEi
Geht die Elektrolyse wirklich so einfach ? Einfach den +pol an eine Edelstahlplatte und den -pol an das Eisenteil ?
Die Fotos sind nicht gefaket – das ist die einfachste Form der Lyse, die ich da beitreibe.

Im Link von dir ist eine verbesserte Variante genannt, bei der der Stromfluss in alle Richtungen geht. Bei meiner Einfachvariante muss man das Fundstück irgendwann drehen, damit die andere Seite gereinigt werden kann.

Viele Grüße,
Günter

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#69
06. August 2012, um 23:31:31 Uhr

Geschrieben von Zitat von Drusus
Die Fotos sind nicht gefaket – das ist die einfachste Form der Lyse, die ich da beitreibe.

Im Link von dir ist eine verbesserte Variante genannt, bei der der Stromfluss in alle Richtungen geht. Bei meiner Einfachvariante muss man das Fundstück irgendwann drehen, damit die andere Seite gereinigt werden kann.

Viele Grüße,
Günter

Ach soo, danke fürs antworten.

Klingt logisch Smiley

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(versteckt)
#70
07. August 2012, um 00:19:06 Uhr

Was haltet ihr von Phosphorsäure.
Im Messerforum behandel viele iher Messer nun wegen des Aussehens (und ein klein bisschen Rostschutz) mit einem Bad in Löslichem Kaffe. Frischer geht nicht, durch die Gefriertrocknung werden da irgendwelche Verbindungen so umgebaut, dass es funktioniert. Interessant ist vorallem, dass der Kaffee bei feingeschlifenen Oberflächen die Strukturen im Stahl sichtbar werden lässt (natürlich vorallem bei Puddeleisen oder dem aus dem Rennfeuer).
Cola als Rostlöser funktioniert ja auch, nur ists ne Sauerei und teuer (und die Teile muss man gut saubermachen).

In der Schlosserei wird zum Konservieren auch Bohnerwachs verwendet, das billige, das aus hartem Parafin besteht, mit etwas Lösemittel (Benzin?). Die Teuren mit Carnauberwachs sind härter und glänzender, aber auch viel teurer.

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(versteckt)Themen Schreiber
#71
07. August 2012, um 09:44:05 Uhr

Phosphorsäure, die ja auch in Cola ist, ist sicher auch ein guter Rostlöser, aber ich bevorzuge hier dann doch Oxalsäure oder am besten HEDP, da diese Produkte schonender zum Material sind.

Den Kaffeetrick kannte ich noch gar nicht – ist aber wohl am ehesten für blanken Stahl geeignet.

Bei Paraffin würde ich immer das reine Hartparafin ohne Zusatzstoffe wählen. Das ist auch nicht teuer und 2 Kilo halten echt ewig!

Viele Grüße,
Günter

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(versteckt)
#72
07. August 2012, um 22:55:50 Uhr

Hallo Günter.

Ich dachte, weil es ja harte und abriebfeste Phosphate gibt, das das nicht schlecht währe. Brünierungen werden teilweise so gemacht (bzw. enthalten Phosphorsäure).

Beim Kaffee: Je nach Material dauert es Minuten (bei modernem Stahl, mit den ganzen fein verteilten Verunreinigungen) bis Tage (bei Eisen aus dem Rennofen), bis eine Reaktion zu sehen ist.

Bei dem Parafin solllte man aber beachten das nicht zu warm werden zu lassen, nicht nur wegen der Endzündung; sondern auch, weil die Temperaturen über 100°C bei gehärteten Stahlteilen das Anlassen beginnen lassen. Wenn man gehärtete Teile behandelt, kann man also bei hoch erhitztem Parafin das Teil vielleicht höher anlassen, als es ursprünglich war.
Wenn dann Irgendwer nochmal Untersuchungen an dem Teil machen möchte, kommt der vielleicht auf wundersame Ergebnisse.
So steht in einigen archäologischen Werken, dass Schwerter nicht hart waren, obwohl nicht bekannt war, wie die untersuchten Stücke beim Säubern, vor 100Jahren, behandelt wurde, es sollen ja sogar Leute auf die Idee kommen Eisen und Stahl ins Feuer zu legen, um den Rost abplatzen zu lassen.
(Kaltbearbeitete Kupferlegierungen werden so auch wieder weich, oder wenigstens verändert).

Bei deinem Entsalzen wundert mich, dass du nicht geschrieben hast, die letzten Wasserwechsel ohne Natronlauge zu machen, die wird auf dauer auch nicht gut fürs Material sein, oder wirkt der hohe pH Wert noch als Rostschutz, auch wenn es ja Hygroskopisch wirkt?
Die Teile am Schluß mit Leitungswasser ab zu spühlen, ist doch auch eher kontraproduktiv; wenn man sich vorher sooo viel Mühe gemacht hat, alle Salze los zu werden.
Wen ich mich recht erinnere, hatte ich bei einem Wickinger Museum in Riebe (Dänemark) bei den Beschreibungen gelesen, dass am Schluss ein Lösungsmittel (Bad) verwendet wird, um das Wasser sicher zu verdrängen. Danach kann das Lösungsmittel, mit sehr kleinem Molekülen, verdunsten.

Grübliger
Andreas

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#73
07. August 2012, um 23:12:25 Uhr

Beim Praffin das über 100°C erhitzt wird muss man sich keine Sorgen wegen des Anlassens machen. Ich schmiedete schon diverse Stahlfedern bei denen als Anlasstemperatur flüssiges Blei verwendet wurde und das sind über 300°, also kurz vorm Rotglühen.
Sollte das zu behandelte antike Objekt doch etwas angelassen werden macht das in meinen Augen auch nichts. Für den ursprünglichen Zweck wird es wohl nie mehr verwendet werden.


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#74
07. August 2012, um 23:32:25 Uhr

Wühler:
Es geht ja nicht um das benutzen, sonden um Metallographische Untersuchungen.
Unterm Mikroskop ist viel schneller was zu sehen, als man mit einem einfachen Werkstattest bemerkt.
 
Federn werden sehr hoch angelassen, das ist nicht mit Holzbearbeitungswerkzeugen zu vergleichen auch nicht mit Messsern oder Schwertern (bei modernen Schwertern aus legiertem Stahl schon).
300°C sind aber noch weit weg vom Glühen, das beginnt bei wohl bei 500°herum, in den Tabelen ist  Dunkelbraun bei 550°C als dunkelste Farbe angegeben (das gilt im dunklem Raum ohne zusatz Beleuchtung) wenn man mal draußen Schmiedet liegt man etwa 300°C höher, weil das Auge das anders wahrnimmt.
Vorallen reagieren Legierte Stähle (wie eigentlich alle Modernen) viel träger aufs Anlassen.
Allerdings tut sich bei manchen Modernen auch schon was bei 100°C, sieh mal in die Tabellen.



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