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 Bergbaulexikon

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(versteckt)Themen Schreiber
#15
29. Juli 2008, um 10:59:11 Uhr

Fi - Fl


Filterselbstretter:
Atemschutzgerät, das in der Lage ist, giftiges Kohlenmonoxid (CO) mit Hilfe eines Katalysators zu Kohlendioxid (CO2) umzuwandeln. Einen Filterselbstretter hat jeder im Steinkohlenbergbau unter Tage mit sich zu tragen. Die Gebrauchsdauer beträgt 1 bis 2 Stunden.

Filtertasche:
Tasche zur Unterbringung des Selbstretters welche auf den Lampengurt aufgezogen wird und immer "am Mann" getragen wird.

Fimmel:
starker Keil aus Eisen für Vortriebsarbeiten oder Gewinnung

Firste:
Obere waagerechte oder geneigte Begrenzungsfläche (Decke) einer söhligen oder geneigten Strecke oder eines Aufbruchs.

Firstenbau:
Abbauverfahren in geneigter Lagerung (über Kopf)

flach:
horizontal bis mäßig geneigt (Flöz, Lagerstätte, Ader)

flache Bauhöhe:
kürzester Abstand zwischen den Abbaustrecken im Streb oder zwischen zwei Sohlen

Flachmann:
kleine, flache Schnapsflasche, die im Stiefel (meist unerlaubt) mitgeführt wird

Flachriß:
Teil des Grubenrißwerks; Projektionsebene ist die Ebene einer geneigten Gangspalte

Flammkohle:
siehe Kohlenarten

Flammpunkt:
Niedrigste Temperatur, bei der Flüssigkeiten durch Verdunstung ein entflammbares Gasgemisch bilden. Der Flammpunkt kennzeichnet die Feuergefährlichkeit brennbarer Flüssigkeiten.

Flappe ziehen:
Schlecht gelaunt sein.

Flexur:
durch gebirgstektonische Vorgänge bedingte mehrfache Richtungsänderung einer Gebirgsschicht oder eines Flözes ohne Abreißen der Schichten

Fließ:
stark wasserhaltiger Sand (Schwimmsand)

flößen:
Ein Areal, meistens eine Wiese, zur Ertragserhöhung mit Wasser überschwemmen. (Dies wurde insbesondere im Dortmunder Süden mindestens einmal im Jahr von den Steinkohlenzechen durchgeführt,  da sie durch den Kohlenabbau die Vorflutverhältnisse verändert hatten).

Flotation:
Sortierverfahren: das feinkörnige Gemisch von Kohle und Bergen wird durch Wasser, dem schaumbildende Stoffe zugesetzt sind, aufgeschwemmt. Wird Luft durch das Wasser gepresst, steigt die Kohle mit den Schaumbläschen nach oben und kann abgeschöpft werden, während die auf die chemische Behandlung nicht ansprechende Berge nach unten sinken und abgeführt werden. Dieses geschieht in der Aufbereitungsanlage.

Flottmann:
siehe Abbauhammer

Flöz:
Bergmännische Bezeichnung für die Anhäufung sedimentär entstandener, nutzbarer Minerale oder Kohle in Form einer Schicht, die im Verhältnis zu ihrer Mächtigkeit eine große Länge und Breite aufweist und von fast parallelen Flächen begrenzt ist.

Flözriß:
zeichnerische Darstellung in Flözebene

Flözstrecke:
Eine im Flöz aufgefahrene Strecke

Flüchtige Bestandteile:
Unter Luftabschluss beim Erhitzen fester Brennstoffe gasförmig entweichende Zersetzungsprodukte aus der Brennstoffsubstanz. Der Gehalt an Flüchtigen Bestandteilen dient zur Kennzeichnung der Steinkohlenarten.

Fluder:
hölzerne Rinne oder Graben durch die Wasser auf ein Wasserrad geleitet wird

Flügel:
Flankenfläche einer Mulde oder eines Sattels

Flügelort:
1. Lager- und Maschinenräume an einem Stollen
2. von einem Stollen seitlich abzweigende Strecke oder Stollen


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(versteckt)Themen Schreiber
#16
30. Juli 2008, um 10:21:15 Uhr




Förderberg:
geneigte Strecke, die meist die Aufgaben der Überbrückung der Sohlenabstände und zum Anschluss der Flöze an die Grubenbaue übernimmt

Förderbolz:
Förderaufseher (oftmals im Förderschacht tätig)

Förderer:
1. Bergmann, der an der Förderung tätig ist (Schlepper...)
2. mechanisches Fördermittel (Stahlgliederbandförderer...)

Fördergefäß:
Gefäß, welches zur Förderung der Rohstoffe von untertage nach übertage benutzt wird

Fördergerüst:
Gerüst zumeist aus Stahl (vormals aus Holz), mit abgestrebten Stützen, welches die Seilscheiben trägt. Die Fördermaschine steht in einiger Entfernung dazu.

Förderkorb:
Im Blind-/Schacht am Förderseil hängendes Gestell mit Tragböden, mit welchem Personen, Förderwagen und Material transportiert werden.

Fördermaschine:
Maschinelle Einrichtung mit der die Fördereinrichtungen in einem Schacht bewegt werden. Eine Fördermaschine besteht aus Antrieb und Treibmittel, über den das Förderseil läuft und bewegt wird. Entsprechend der Funktion sind Förderkörbe (mehretagige Fahrstühle) zum überwiegenden Teil für den Material- und Personentransport oder Fördergefäße für Schüttgüter im Schacht eingesetzt. (siehe Schacht)

Fördermaschinist:
bedient die Fördermaschine

fördern:
aus der Erde an die Oberfläche bringen

Förderseil:
Die Förderseile werden aufgrund der äußeren Form in drei Hauptarten unterschieden:
Rundseil, Dreikantlitzenseil, Flachlitzenseil und Flachseil

Fördersohle:
Unterirdische Sohle, von welcher das Fördergut durch einen Schacht nach über Tage gefördert wird

Fördertrum:
der zum Fördern bestimmte Teil eines Schachts

Förderturm:
aus Holz, Stahl oder Beton erbauter Turm zur Aufnahme der Seilscheiben über einem Schacht

Förderung:
1. Im engeren bergmännischen Sprachgebrauch: Transport der gewonnenen Mineralien und des mineral-unhaltigen Gesteins.
2. Im allgemeinen Sprachgebrauch: Menge des in einem bestimmten Zeitraum gewonnenen und nach über Tage geförderten Minerals.

Im deutschen Steinkohlenbergbau unterscheidet man folgende Begriffe:

- Die "Rohkohlenförderung" (Bruttoförderung) umfaßt die Kohle einschließlich dem mitgewonnenem Gestein. Sie ist Bemessungs- und Planungsgröße für die maschinentechnische Gestaltung des Bergwerksbetriebs.

- Die "t=t-Förderung" (Nettoförderung) ergibt sich aus der Rohkohlenförderung nach Abzug der durch Aufbereitung ausgesonderten Berge. Beim internationalen Vergleich von Förderzahlen wird diese Zahl verwendet.

- Die "verwertbare Förderung" (v.F.) errechnet sich aus der t=t-Förderung unter Berücksichtigung der Ballastgehalte (Wasser- und Aschegehalte) der Steinkohle. Die Förderung des deutschen Steinkohlenbergbaus wird im allgemeinen in t v.F. angegeben. Sie beträgt etwas mehr als 90 % der t = t-Förderung und etwa 55 % der Rohkohlenförderung.

Förderwagen:
gleisgebundenes Fördermittel zum Transport (Lore, Hunt)


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(versteckt)Themen Schreiber
#17
30. Juli 2008, um 10:27:06 Uhr

Fr


frei, Freies:
bergrechtlich nicht verliehenes Feld

freibauen:
das bisher Zubuße erfordernde Bergwerk erwirtschaftet erste Ausbeute

Freifall:
Bergbaueigentum fällt auf bergbehördliche Anordnung ins Freie, wird Bergfrei

Freikux:
auch Erbkux genannt

Freischicht:
1. früher: zum Besten anderer verfahrene, unbezahlte Schicht
2. heute: nicht verfahrene Schicht

Freiverbau:
Kostendeckender Grubenbetrieb

Fremdversatz:
Zugekauftes Material für den Versatz

Frimeln:
Komplizierte Arbeit die etwas Feingefühl erfordert

Fringsen:
Kohlenklau nach dem zweiten Weltkrieg. Nach dem Oberhaupt der katholischen Kirche im Ruhrgebiet Kardinal Josef Frings benanntes "Besorgen" von Lebensmitteln und Kohlen. Dieser sprach sich für eine Nichtverfolgung solcher kleinen Delikte aus.

Frischwetter:
unverbrauchte (Außen-) Luft in ein Bergwerk drücken/saugen

Frist, Fristung:
Befreiung der Bergwerksbesitzer von Abgaben für einen bestimmten Zeitraum

fristen:
in Fristen liegen

Fristenbuch:
Verzeichnis der nicht betriebenen Zechen

frohen, frohmachen:
eine Lagerstätte oder einen Teil davon durch einen Stollen oder durch einer Pumpenanlage entwässern

Frosch:
offene Grubenlampe aus Eisenblech, bis zum 19. Jahrhundert in Gebrauch


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#18
30. Juli 2008, um 10:36:35 Uhr

Fu


fudeln:
bei der Ausfahrt oder bei der Arbeit mogeln

Füllort:
untertägiger Grubenbau im unmittelbaren Bereich des Schachtes; im Füllort wird die waagerecht Förderung einer Sohle in die senkrechte Hauptschachtförderung übergeleitet

Füllstelle:
Füllort, kann auch übertage sein

Fundesfeststellung:
bergbehördliche Prüfung des Fundes am Fundpunkt

Fundgrube:
Bereich in dem eine reichhaltige Lagerstätte erstmalig freigelegt wurde

fündig werden:
das gesuchte Mineral auffinden

Fundschacht:
Schacht einer Fundgrube

Funzel:
mattes, unzureichendes Licht (Geleucht)

Fuß:
altes Längenmaß (1 Fuß = 0,3139 Meter)

Futsack (Futtsack, Futzack):
Der Begriff, der eher im westl. Ruhrgebiet verwandt wird, und eine Störung oder einen Förderausfall umschreibt, geht wohl auf den landwirtschaftlichen Hintergrund des Niederrheins zurück. Dort wurden die in der Landwirtschaft eingesetzten Zug- bzw. Lasttiere bei einer Pause sogenannte Füttersäcke (Futsack) umgebunden, woraus die Tiere bei dieser vorgegebenen Zwangspause essen konnten. Daher stammt wohl der Begriff "Futsack", der ja auch eine Zwangspause umschreibt.


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#19
31. Juli 2008, um 06:55:13 Uhr

Ga


Galmei:
Sammelbegriff der Zinkerze Smithsonit (Zinkspat), Hydrozinkit (Zinkblüte) und Hemimorphit (Kieselzinkerz)

Galotte:
graue lange Bergmannsunterhose, bis zum Knie abgeschnitten

Gang:
1. eine mit Mineralien und Erzen ausgefüllte Gesteinsspalte (Kluft oder Ader)
2. altes Raummaß aus dem Bereich Essen (ca. 0,090 Tonnen = 1 Ringel)

Gangart:
gangartig vorkommende Erze

Gangauskleidung:
Ausbauten wie Türstock oder Rundbögen zur Sicherung gegen Steinfall

Gangkreuz:
Kreuzung zweier oder mehrerer Gänge

Gangstrecke:
In der horizontalen Erstreckung eines Ganges aufgefahrene Strecke

Gangveredelung:
Erzverbesserung im Gang

Gangzug:
wo viele Gruben auf einem Gang liegen, an Haldenreihen zu erkennen

Gasabsaugung:
Verfahren zum Absaugen von Grubengas aus dem Hangenden und Liegenden des in Abbau stehenden Flözes mittels Bohrlöchern unterschiedlicher Länge, die über Gassammelleitungen mit einem Unterdruck erzeugenden Gebläse verbunden sind. Das abgesaugte Gas-Luft-Gemisch wird in der Regel auf den Steinkohlenbergwerken als Energieträger verwendet.

Gasflammkohle:
siehe Kohlenarten

Gaskohle:
Kohlenflöze des mittleren Oberkarbons mit etwa 85% Kohlenstoffanteil und 28 - 35% flüchtigen Bestandteilen


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#20
31. Juli 2008, um 07:01:04 Uhr

Ge - Geg


Gebirge:
Bergmännische Bezeichnung für das umgebende Gestein von Kohle, Salz, Erz, Öl, Gas, etc.

Gebirgsschlag:
durch hohe Gebirgsspannungen ausgelöste plötzliche Gebirgsbewegung mit starker Erschütterung des Grubengebäudes und Einwirkung auf die Grubenbaue

Gebräch:
mürbe Gesteinsschichten, die unmittelbar nach ihrem Freilegen hereinbrechen können

gebrochener Schacht:
ein im Deckgebirge seiger und anschließend im Einfallen eines Flözes tonnlägig hergestellter Schacht

Gedinge:
durch Vertrag abgeschlossene, akordmäßige Arbeit im Bergbau

Gedingekameradschaft:
in einem Gedinge gemeinsam malochende (arbeitende) Bergmänner

Gedingeschlepper:
im Gedinge arbeitender Bergmann, der etwa 90% des Hauerlohns erhält

Gefälle:
Bergwerksabgaben an die Knappschaft oder an den Staat, auch Grubengefälle

Gefäßförderung:
Schachtförderung, bei der die Steinkohle in am Förderseil hängende Gefäße (Skips) gestürzt und mit diesen zu Tage gezogen werden (ohne Förderwagen)

Gefluder, Gerinne:
Fluder: U-förmiges Holzgerinne zum Ableiten von Wasser über nach unten durchlässige Grubenbaue, um ein Versickern des Wassers zu verhindern

Gefrierschachtverfahren:
dem Wasserführenden Gebirge wird Wärme entzogen und so ein Frostkörper hergestellt. In Ihm wird dann der Schacht wie im standfesten Gebirge abgeteuft

Gefrierverfahren:
Dieses Schachtteufverfahren gefriert eine Säule um den zu teufenden Schacht um diesen bei dem Abteufen vor Wasser oder vor dem Eindringen flüssiger Schichten zu schützen.

Gegenbuch:
anderes Wort für Berggegenbuch: beim Bergamt geführtes Verzeichnis des Bergwerkseigentums

Gegenort:
Um eine Strecke schneller zu erstellen, wird von zwei Seiten begonnen diese aufzufahren.

Gegenschreiber:
beim Bergamt mit der Führung des Berggegenbuches beauftragte Person


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#21
31. Juli 2008, um 07:06:42 Uhr

Gel - Geq


Gelbbleierz:
Bleierzmineral, Wulfenit (kommt sekundär auf Oxydationszonen von Blei-Erzen vor)

Geleucht:
Bergmännische Bezeichnung für alle untertägig verwendeten tragbare oder stationäre Beleuchtungsmittel

Generalbefahrung:
bis ins Jahr 1845 übliche Befahrung eines Bergwerks durch die Bergbehörde und den Bergwerksrepräsentanten (bei der Generalbefahrung wurde der Betriebszustand der Grube und die Planung für das kommende Jahr erörtert)

Generatoranthrazit:
Anthrazit, der wegen seines geringen Aschegehaltes (unter 3 % Asche) zur Erzeugung von Generatorgas besonders geeignet ist.

geothermische Energie:
Wärmeenergie im Erdinnern. Die Temperatur nimmt in der Erdkruste zum Erdinnern hin zu, im Durchschnitt der Kontinente je 33 Meter um
1 °C (geothermische Tiefenstufe). Das Aufdringen geschmolzener Gesteinsmassen aus dem Erdinnern oder das Aufsteigen von Tiefenwässern hat an einigen Stellen jedoch zu geothermischen Anomalien geführt, so daß dort hohe Temperaturen auch in geringerer Tiefe oder gar an der Erdoberfläche auftreten. Zur Stromerzeugung werden vorwiegend Heißdampfquellen und Heißwasserquellen genutzt. Neben der Erzeugung von Elektrizität wird geothermische Energie zur Heizwärmeversorgung eingesetzt. Hierfür eignen sich insbesondere Heiß- und Warmwasserquellen, bei denen aufgrund des niedrigen Temperaturniveaus eine Stromerzeugung unrentabel wäre. Die Nutzbarmachung heißer Trockengesteine ("hot-dry-rocks") befindet sich noch im Versuchsstadium. Da bei trockenen geothermischen Lagerstätten kein natürliches Wärmetransportmedium vorhanden ist, muß ein künstliches Wasserzirkulationssystem geschaffen werden.

geothermische Tiefenstufe:
siehe geothermische Energie

Gequäle:
Im seitlichen Stoß eines Grubenbaues mit Schlägel und Eisen ausgearbeitete Rinne zum Ableiten von zusitzendem Wasser


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#22
31. Juli 2008, um 07:14:52 Uhr

Ger - Gez


Gerechtsame:
anderer Begriff für Berechtsame

geringmächtig:
dünn (dünnes Flöz)

Gerinne:
Rinne, in der unterschiedlich schwere Erze entweder zu Boden sinken oder mittels Sand fortgespült werden

Geschoss:
Sprengladung

Geschworener:
in früheren Zeiten Bergbeamter oder Mitglied eines Bergamts

Gesenk:
Ein geteufter Blindschacht (Gegenteil: Aufbruch). Geneigter, schachtähnlicher Grubenbau, von oben nach unten im Einfallen des Ganges aufgefahren.

Gesenkbau:
Unterwerksbau

Gesprenge:
aus bergbaulichen Gründen bedingter Absatz in der Stollensohle, so dass sich in der Wasserseige Stufen bilden (Gesprenge in Erbstollen waren verboten, so dass sie vor allem im Ruhrbergbau nur selten vorkamen)

Gestänge:
1. Stahlstangen oder Rohre zur Übertragung von Kräften auf Werkzeuge oder Maschinen
2. Schienen der Grubenbahn

Gesteinsstaubsperre:
siehe Wassertrogsperre

Gestellförderung:
bei der Gestellförderung werden die befüllten Förderwagen auf am Förderseil hängende Fördergestelle geschoben und zu Tage gezogen

Getriebezimmerung:
spezielle Ausbautechnik zum Durchörtern von Lockermassen

Geviert, Geviertzimmerung:
aus Kanthölzern bestehender rechteckiger Ausbaurahmen im Schacht

Geviertfeld:
nicht auf ein Flöz beschränktes Grubenfeld mit senkrechter Begrenzung bis in die ewige Teufe

gewältigen:
Einen Grubenbau von hereingestürzten Gesteinsmassen oder Wasser entleeren

Gewerke:
Mitglied einer bergrechtlichen Gewerkschaft (Besitzer von Kuxen)

Gewerkschaft:
1.Vereinigung von Arbeitnehmern zur Durchsetzung sozialer und wirtschaftlicher Interessen.
2.Unternehmensform im Bergbau (bergrechtliche Gewerkschaft). Das Unternehmenskapital ist in maximal 10 000 Kuxe eingeteilt, die ein quotenmäßiges Anteilsrecht verbriefen. Die Anteilseigner (Gewerken) sind entsprechend ihrer Anzahl am Gewinn (Ausbeute) beteiligt. Bei Verlusten müssen sie eine Zubuße leisten.

Gewinnung:
nutzbares Material aus dem Gebirgsverband lösen und zu Tage fördern

Gezähe, Gezeug:
Arbeitsgerät und Werkzeuge des Bergmanns

Gezähekiste:
untertägig gelagerte Werkzeugkiste

Gezeugstrecke:
Bezeichnung für alle Grubenbaue in einem Niveau einer Grube, teilweise auch als Sohle bezeichnet


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(versteckt)Themen Schreiber
#23
01. August 2008, um 07:41:30 Uhr

Gi - Go


Gießereikoks:
Steinkohlenkoks, der in Gießereien verwendet wird und sich u. a.durch einen bestimmten Körnungsaufbau auszeichnet.

Glotzböppel:
Auge(n)

Glückauf, Glück Auf:
Gruß der Bergleute. Historische Bedeutung: Man wünschte sich Glück, der Erzgang möge sich "auftun". Der Bergmannsgruß stammt aus dem Erzbergbau (ab ca. 1650) und hatte ursprünglich die Bedeutung: "Glück, tu die Gänge auf und nicht zu" oder: "mögen sich die Erzgänge auftun". Im heutigen Sinne ist der Bergmannsgruß seit dem 18. Jahrhundert gebräuchlich.

Gon:
Winkeleinteilung im Bergbau 90°=100Gon

Göpel, Geipel, Gaipel:
von Menschen, Tieren (meistens Pferde), Wasser oder Dampf betriebene Schachtwinde


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#24
01. August 2008, um 07:44:58 Uhr

Gra - Gre:


Graben:
durch Erdverwerfung eingesunkener Bereich

Grand:
Kiesablagerungen aus der Eiszeit (Diluviale Kiesablagerungen)

Graupen:
kleine Erzstück

Grauwacke:
dunkles Sedimentgestein

Greisen:
vererzter Granit


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(versteckt)Themen Schreiber
#25
01. August 2008, um 07:52:53 Uhr

Gru


Grube:
Kurzform für Grubengebäude (siehe auch Bergwerk, Schachtanlage).

Grubenbau:
planmäßig geschaffener bergmännischer Hohlraum

Grubenbild:
bildliche Darstellung der Grubenbaue

Grubenfahrrad:
Ein Fahrrad welches auf Schienen fährt. Wird zumeist von Schlossern dort eingesetzt wo kein regelmäßiger Bahnverkehr herrscht oder sich eine Anfahrt einer Lok nicht lohnt, um an abgelegen Betriebspunkte zu kommen.

Grubenfahrt:
Bergmännischer Ausdruck für den Aufenthalt in einem Bergwerk unter Tage zum Arbeiten,
Kontrollieren oder Besichtigen durch Betriebsangehörige oder werksfremde Personen. (siehe Fahren)

Grubenfeld:
An der Tagesoberfläche begrenzte Fläche unterhalb der ein Bergbauberechtigter Abbau betreiben darf.

Grubengas:
Im Steinkohlengebirge auftretendes Gas, das zum überwiegenden Teil aus Methan (95%) und Kohlendioxid (< 5%) besteht und bei der Gewinnung von Steinkohle zwangsläufig freigesetzt wird.

Grubengebäude:
Umfaßt die Gesamtheit aller untertägig, bergmännisch erstellten Hohlräume eines Bergwerkes.
Dazu zählen:
- Strecken
- Schächte
- Bunker
- Sohlen

Grubenholz:
Sammelbezeichnung für sämtliche in der Grube verwendeten Hölzer

Grubenhunt, Grubenhund:
aus der bergbaulichen Frühzeit stammende Förderwagen (Loren) aus Holz

Grubenklein:
gewonnenes Erzhaltiges Gestein

Grubenlüfter (Lüfter):
Ventilationsanlage die das Grubengebäude belüftet. Es gibt zwei Arten: einziehende oder ausziehende.

Grubenpferd:
in der Förderung eingesetztes Pferd (unter Tage und über Tage)

Grubenriß:
kartographische Darstellung des Grubengebäudes (alle unterirdischen Hohlräume in der Horizontalen dargestellt)

Grubenstempel:
für den Ausbau der Stollen benötigte Stützelemente aus Holz, Stahl oder Leichtmetall

Grubentelefon:
Schlagwetter geschützte Telefonanlage untertage

Grubenverwalter:
Beauftragter des Bergwerkseigentümers

Grubenwarte:
Zentrale Steuerwarte aus der alle sicherheitstechnischen und prozeßrelevanten Funktionen eines Bergwerkes überwacht, kontrolliert und reguliert werden. Sie befindet sich an einer zentralen Stelle im Übertagebetrieb und ist mit Prozeßrechnern ausgestattet, die alle eingehenden Daten verarbeiten, archivieren und darstellen.

Grubenwasser:
Zufließendes Wasser im Grubengebäude, das ständig reguliert und abgepumpt wird. Das unter Tage zulaufende Wasser ist kein Grundwasser, sondern Tiefenwasser.

Grubenwehr:
bergbautypische Einrichtung für die Grubenbrandbekämpfung: Gruppe speziell ausgebildeter Belegschaftsmitglieder für die Bekämpfung von Grubenbränden, zur Rettung von verunglückten Kumpels und für Arbeiten in schädlichen Gasen unter Tage

Grubenwetter:
Luft untertage

Grundriss:
kartografische Darstellung von einem Bergwerk oder einer Sohle, Stollenplan

Grundstrecke:
Untere Begrenzung eines Abbaublocks, untere Strecke in einem Abbaubereich

Grus, Gruß, Grußkohle:
Feinkohle


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#26
01. August 2008, um 07:56:15 Uhr

Gu


Gummibude:
Arbeitsraum der Mitarbeiter, die die Gurtbänder warten, reparieren und verlängern.

Gummimesser:
Messer mit gekrümmter Klinge, welches zum Schneiden der Gurtbänder benutzt wird

Gurtband:
Stetigfördermittel, auf dem das Fördergut in ununterbrochenem Strom transportiert wird

Gurtbandförderer:
Fördermittel, auf dem das Fördergut kontinuierlich fortbewegt wird. Als Zugmittel dienen ein bis zwei Meter breite Polyanidkunststoffe, die entweder mit Geweben oder Stahlseileinlagen verstärkt sind. Dieser unendliche, gespannte Gurt wird durch Antriebstrommeln bewegt und in Traggerüsten auf Rollen zwangsgeführt. Gurtbandförderer können auch zur Fahrung für Betriebsangehörige freigegeben sein.


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#27
03. August 2008, um 10:08:37 Uhr

H - Hal


Haarnetz:
Sicherheitsausrüstung für die langhaarigen Belegschaftsmitglieder, um diesen ein oder mehrere schmerzhafte Rotationen um laufende Antriebe zu ersparen...

Habit:
Tracht der Bergleute, wird auch Bergkittel genannt

Hacke:
Arbeitsgerät des Kohlenhauers, bis Anfang 1900 in Gruben eingesetzt

Häckel:
Früher von bergmännischen Aufsichtsbeamten getragener 1 m langer Holzstock mit angefügtem Schmuckbeil (auch Meterlatte genannt)

Hackenleistung:
Gewonnene Menge der Kohlenhauer pro Schicht

Hahnenköttel:
zweigeteilter Sack zum Transport mit Tragetieren wie z.B. dem Grubenpferd (ein Hahnenköttel fasste etwa 200 Kilo)

Hakenschlag:
durch Hangrutsch bedingte Richtungsänderung einer Gebirgsschicht und somit auch eines Flözes

halb- (1...10) Tonner:
Mechanischer Hubzug, der entweder mechanisch oder pneumatisch angetrieben wird. Dieser wird zum hochziehen von Lasten verwandt

Halbscheid:
in zwei Hälften geteiltes Eigentum

Halde:
Bergmännische Bezeichnung für Bestände bergmännisch gewonnener Erzeugnisse wie Erz, Kohle, Koks, Berge, die im Freien gelagert werden und in der Regel nicht für den sofortigen Verbrauch oder Verkauf vorgesehen sind. (siehe Bergehalde)

Haldenfuß:
Geländeoberfläche, auf der die Halde aufliegt


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#28
03. August 2008, um 10:12:35 Uhr

Ham - Han


Hammerkopfturm:
Turmförderanlage mit ausladenden Oberteil der die Turmfördermaschine aufnimmt

Hampelmann:
siehe Fallriegel

Handlungsbuch, Handelsbuch:
Verzeichnis aller von der Bergbehörde den Zechen gegebenen Anweisungen und Ratschlägen

Hängebahn:
hängende einschienige Fördereinrichtung zum Transport schwerer Güter unter Tage

Hängebank:
das obere Schachtende
Die Hängebank liegt meist 10 bis 15 Meter über dem Niveau der Erdoberfläche und nimmt bei Gestellförderung auch den Wagenumlauf auf.
Gegenteil: Rasenhängebank (ebenerdig)

hängen:
nach unten herablassen (vergleichbar mit abseilen)

Hängen lassen:
Umgangssprachlich jemanden im Stich lassen. Im Bergbau ist damit das Herablassen eines Förderkorbs etc. gemeint.

Hangendes:
Bergmännische Bezeichnung für die über dem Flöz liegenden Gebirgsschichten.


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#29
03. August 2008, um 10:16:56 Uhr

Has - Hau


Haspel:
Gerät zur Förderung in Schächten, Seilwinde

Haspelknecht:
Bergmann, der am Schacht die Seilwinde bedient

Haspelschacht:
Förderschacht zwischen zwei Sohlen in einem Bergwerk, meist tonnlägig

Haspelwinde:
ein Seil, an dem ein Fördergefäß hängt, wird auf eine Welle gewickelt

Haspelzieher:
Haspelknecht

Haspler:
Bergleute, die die Haspel bedienen

Hauer:
Bergmännische Fachkraft, der in der Gewinnung arbeitet

Haufwerk:
aus dem Gebirgsverband gelöstes Gestein oder Mineral, das meist von Hand weggeschüppt werden muss

Haupt- Neben (Hilfs) antrieb:
Der Hauptantrieb (stärkster Motor) treibt die Abbaumaschine an. Da die Motorleistung aufgrund der kleinen Dimensionen der Grubenbaue und der Länge des Abbaubetriebes oft nicht ausreicht, wird an der Kehrseite meist ein Neben(Hilfs)-antrieb installiert um den Hauptantrieb zu unterstützen.

Hauptschlüsselstollen:
alter Begriff aus dem Revier Mülheim an der Ruhr: Erbstollen

Hauptstollen:
zu Tage reichender, in Hanglage geschlagener Wasserlösestollen oder Förderstollen


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