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 Bergbaulexikon

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#30
04. August 2008, um 06:57:58 Uhr

He


Heildiener   :
So wird der Sanitäter des Bergwerks genannt. In der Heildienerstube (Verbandsstube) werden leichtere Verletzungen behandelt und in das Verbandsbuch eingetragen

Heilige Barbara:
Schutzpatronin der Bergleute

Heinzenkunst:
Wasserhebeeinrichtung (heinzen = Wasser ziehen)

Heizwert:
Wärmemenge, die bei der Verbrennung von Brennstoffen technisch verwertet werden kann.

Helix:
Strebauffahrungsmaschine

Herd:
1. Aufbereitungsapparat für feinkörniges Haufwerk
2. runder Göpelplatz

hereinbrechen:
ungewolltes Hereinstürzen von Kohlen oder Nebengestein in einen Grubenraum

Hereingewinnen:
Abbauen

Herrichtung:
in einen neuen Abbaubetrieb die erforderlichen Einbauten errichten


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#31
04. August 2008, um 07:01:50 Uhr

Ho


Hobel:
Ein zwangsgeführtes Gewinnungsgerät das mit einer Kette an der Kohlenfront im Streb entlanggezogen wird und mit Meißeln die Kohle aus dem Flöz herausschält.

Hobelkette:
Stahlkette mit der der Hobel durch den Streb gezogen wird. In den Anfängen dienten hierzu Ankerketten von Schiffen

hobeln:
Schälende Gewinnung mithilfe eines Hobels

Hobelstreb:
Durch eine Hobelanlage wird die zum Abbau anstehende Kohleschicht vom Flöz gelöst

Hochofenkoks:
Koks, der im Hochofen zur Erschmelzung von Eisenerz verwendet wird. Beim Hochofenkoks wird besonderer Wert auf Stückigkeit (Korngröße) und hohe Festigkeit gelegt.

Hoffnungsbau:
in der Hoffnung auf gute Aufschlüsse angelegter Grubenbau

Holz:
anderes Wort für Türstock im Streckenausbau

Honigmann-Verfahren:
Gefrier-Schachtbohr-Verfahren

Hornstadt, Hornstatt:
Kammer unter Tage

Hornstädter, Hornstätter:
Bergmann mit Einzelarbeitsplatz (Haspler...)

Horts:
1. herausgehobene, durch Verwerfung begrenzte Gesteinsschichten
2. Stadtteil von Gelsenkirchen
3. Gegenteil von Graben


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#32
04. August 2008, um 07:05:06 Uhr

Hu - Hy


Hunderterschraube:
Flasche Bier

Hundestößer:
Schlepper, der die Hunte bewegt (auf den Hund kommen = niedrige Arbeit)

Hunt:
Förderwagen (Namensgebung vermutlich vom Geräusch des Spurnagels)

Huntsgestänge:
Schienen, Gleise

Huntstößer:
Schlepper, der die Hunte bewegt (fälschlich: Hundestößer)

Huthaus:
Zechengebäude an einem Schacht oder Stollenmundloch für Werkzeug und Material

Hutmann:
Bewohnte das Huthaus, beaufsichtigte die Übertagegebäude, Erzvorräte und Gezähe der Grube und hatte darauf zu achten, "daß die Pursche nicht zu zeitlich ausfahren" und durften "nicht gestatten, daß trunkene Arbeiter in die Grube fahren".

Hüttenzeche:
Hütte und Zeche zusammen

Hydrogrube:
Bergwerk, in dem die Steinkohle hydromechanisch mit Hilfe eines Druckwasserstrahls abgebaut wird. Die Abförderung der gelösten Kohle erfolgt mit Hilfe von Wasser in Rinnen zu einem Sammelbecken und mit Pumpen durch Rohrleitungen nach über Tage. Wird nicht mehr ausgeübt. Bekannt wurde die Hydrogrube Hansa in Dortmund.


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#33
05. August 2008, um 06:51:24 Uhr

I


ICE:
Umgangssprachliche Umschreibung für den Personenzug untertage

Immission:
Bergmännische Bezeichnung für Bestände bergmännisch gewonnener Erzeugnisse wie Erz, Kohle, Koks, Berge, die im Freien gelagert werden und in der Regel nicht für den sofortigen Verbrauch oder Verkauf vorgesehen sind. (siehe Bergehalde)

in Fristen liegen:
ein Bergwerk liegt zeitweise außer Betrieb

Inaugenscheinnahme:
Fundbesichtigung durch das Bergamt

indossieren:
schriftliche Dokumentation der beteiligten Parteien an einem Anteilsverkauf

Industriekohle:
Vor allem von der Ruhrkohle AG verwendete Bezeichnung für Kohle, die an Industriekunden (einschließlich Kraftwerke) für Verbrennungszwecke verkauft wird.

Inkohlung   :
Umwandlung von pflanzlichen Stoffen in Kohle. Mit zunehmender Inkohlung (Inkohlungsgrad) wird die Kohle reicher an Kohlenstoff und ärmer an Flüchtigen Bestandteilen. Der Inkohlungsgrad hängt ab vom Alter der Kohle und den äußeren Entstehungsbedingungen (Druck, Temperatur).

Inselt/Unschlitt/Unselt:
Talg zum Betreiben der Gelauchte


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#34
05. August 2008, um 06:53:14 Uhr

J


Jacke ziehen:
Umgangsprachlich sich einschmeicheln "Geh' mal beim Steiger seine Jacke ziehn"

Jugendkaue:
Eigene Kaue für die Auszubildenden unter 18 Jahren

Jungbergmann:
Jugendlicher mit einem Arbeitsvertrag. Die Ausbildung ist durch Tarifvertrag festgelegt.


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#35
05. August 2008, um 06:59:29 Uhr

Kab - Kar


Kabel:
Dampfkabel (nicht zu Verwechseln mit dem Elektrokabel)

Kalkkohlen:
keine hochwertige Kohle (ist jedoch zum Brennen von Kalk geeignet)

kallen:
besprechen, verhandeln

Kammer:
Abbauraum von meist rechteckigem Grundriss, dessen Abmessungen erheblich größer sind als die von Strecken, Örtern oder Streben. Zwischen den Kammern bleiben Bergfesten oder Pfeiler zum Schutz der Kammern und/oder der Lagerstätte stehen.

Kanne:
Bierflasche

Kappe:
- unter der Firste meist waagrecht liegendes Ausbauteil (Eisenprofil), welches von Stempeln unterstützt wird, am Hangenden anliegendes Ausbauteil, das durch die Stempel gestützt wird (der Sturz beim Türstock)
- Kopfbedeckung des Bergmanns

Kaputtnik:
Mensch, der aufgrund körperlicher Gebrechen nicht mehr (als Bergmann) arbeiten kann

kaputtschreiben:
Arbeitsunfähigkeit bescheinigen lassen

Karbon:
Zeitabschnitt der Erdgeschichte; bedeutend durch die Kohlevorkommen (namensgebend, carbon = Kohlenstoff);
1. Zeitabschnitt der Erdgeschichte:
   - im Oberkarbon (vor 80 Millionen Jahren) bildete sich die Steinkohle
   - im Unterkarbon (vor 340 Millionen Jahren) entstanden die Erze
2. Gesamtheit der in diesem Zeitabschnitt gebildeten Gesteinsablagerungen

Karre:
Schubkarren

Karrenläufer:
Grubenjungen oder Bergknechte, die Laufkarren zogen oder schoben

Karrrenbänder:
Fuhrleute, welche die Kohlen mit Pferdefuhrwerken von den Zechen zu den Käufern und Verbrauchern brachten

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#36
05. August 2008, um 07:07:18 Uhr

Kat - Kb


Katzengold:
Pyrith, goldglänzendes Mineral welches im Karbon vorkommt

Kaue:
1. früher: Schutzgebäude über einem Schacht
2. Allgemein: Gebäude auf einem Zechengelände
3. heute: Umkleideraum und Waschraum der Kumpel
Besteht zumeist aus drei Räumen (Weisskaue, Dusche, Schwarzkaue), in der Weißkaue legt der Bergmann seine Strassenkleidung ab, und geht durch die Duschräume zur Schwarzkaue. Dort zieht er seine Arbeitskleidung an. Bei Schichtende hängt der Bergmann seine Arbeitskleidung wieder in der Schwarzkaue auf, duscht und zieht sich in der Weißkaue wieder an.

Kauenhaken:
Dort hängt der Bergmann seine Kleidung auf. Oft an Ketten aufgehängt, um das Reinigen der Kaue zu erleichtern.

Kauenlatschen:
grüne Badelatschen

Kauenwärter:
Mitarbeiter der sich um die Kaue kümmert. Dieser reinigt, repariert kleinere Defekte und kümmert sich um alles rund um die "Umkleide" der Bergleute.

Kauenwhiskey:
Kostenfrei zu Verfügung gestelltes aromatisiertes Getränk, welches jeder in seine Getränkeflasche abfüllen kann.

Kaule, Kaulen:
Schürfgrube, Tagebau, Steinbruch (alter Begriff für Kuhle)

kautschen:
Schlussbindung eines Seiles zur Aufnahme verschiedener Anschläge

Kawenzmann:
Ein sehr großes Stück Kohle oder Gestein, aber auch für eine füllige oder große Person gebräuchlich.

K-Bau:
Erhöhung der Tragfähigkeit des Holzausbaus in geneigten Streben durch zusätzliche Abstützung in Form eines K, wobei K-Baue aus Metall dem Abbaufortschritt entsprechend wieder geraubt und erneut verwendet wurden. Eine ähnliche Ausbauverstärkung gab es auch im Streckenausbau


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#37
05. August 2008, um 07:11:56 Uhr

Ke

Kehrrad:
Wasserrad mit nebeneinander angeordneter gegenläufiger Beschaufelung, so dass bei entsprechender Umsteuerung des Aufschlagwassers das Rad die Drehrichtung umkehren konnte

Keilhaue:
Spitzhacke, Bickel: Starkes Eisenstück mit einer leicht gebogenen Spitze an der einen Seite und einer Öffnung zur Aufnahme des Stieles an der anderen Seite. Man unterscheidet zwischen der einfachen Keilhaue (Keilhacke) und der doppelten Keilhaue (Doppelhacke).

Kerbholz:
1. Einkerben der Zahl der jeweils geförderten Kohlengefäße auf ein Holzstabpaar, um so die täglich geförderte Kohlenmenge kontrollieren zu können. Hierfür wurde auf jeder fördernden Zeche ein Haspelknecht von der Bergbehörde verpflichtet. Einen ausgefüllten Stab erhielt die Bergbehörde zur Kontrolle, den zweiten der Bergwerksbesitzer. Anwendung bis Ende des 18. Jahrhunderts
2. Stab mit Namen des Geschworenen, der einem vorzuladenden Bergmann zugeschickt wurde (etwas auf dem Kerbholz haben)

Kerbstock:
anderes Wort für Kerbholz

Kettenförderer:
Ein- oder Zweikettenförderer.
Horizontale mechanische Fördereinrichtung für körniges Gut. Die Mitnehmer sind an der laufenden Kette angebracht und nehmen das Fördergut mit.

Kettenkratzerförderer:
Massives und robustes Fördermittel, bei dem das Fördergut in einer Stahlrinne durch Stege (Mitnehmer) bewegt wird. Die Mitnehmer sind an einer oder mehreren endlosen Ketten befestigt. Diese werden mittels Kettensternen angetrieben. Haupteinsatz ist in der Gewinnung. (siehe Streb)

Kettenzieher:
Markscheidergehilfe, der insbesondere bei der Längenmessung mit der Messkette benötigt wurde

keulen:
schwer arbeiten


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#38
05. August 2008, um 07:15:14 Uhr

Kl


Klanke, Klancke:
1. alter Ausdruck für eine geologische Störung, durch welche die Gebirgsschichten und auch die Kohlenflöze verworfen wurden
2. Schadensstelle in einem Seil welche bei Zugbeanspruchung eines verdrehten Seiles entsteht

Klärteich:
Absatzbecken für schlammhaltiges Wasser

Klassierung:
Trennen eines Feststoffgemisches nach Korngrößen in verschiedene Kornklassen.

klauben:
taubes Gestein aus dem Fördergut auslesen

Klaubtisch:
Tisch, oder sich drehende Scheibe zur Trennung von Erzen und Bergen von Hand

Klotschen:
alte, verschlissene Schuhe

klotzen:
sich ins Zeug legen

Kluft:
Gebirgsspalte, Spalte im Gestein


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(versteckt)Themen Schreiber
#39
05. August 2008, um 07:18:48 Uhr

Kn


Knabbel:
Ein großes Stück Kohle oder auch Gestein

Knabbelbrecher (Brecher):
Zerkleinerungsanlage für große Förderstücke

Knapp:
Teil der Strebfront, Arbeitsplatz bei der Kohlengewinnung

Knappe:
Bergmann, insbesondere Hauer

Knäpperbohren:
Sprenglöcher in nicht ladegerechte Gesteinsbrocken und in hindernde Vorsprünge bohren

Knappschaft:
Sozialversicherung der Bergleute

Knappschaftsrolle:
Verzeichnis aller Mitglieder einer Knappschaft

Knappschuss:
bergmännischer Schuss mit geringer Bohrlochtiefe, dessen Besatz nicht die vorgeschriebene Länge hat

Knifte:
Butterbrot oder auch der Spalt zwischen den beiden Pobacken

Knippsstange:
auch als Brechstange oder Kuhfuss bekannt

Knochen (Elektro-):
Dreikantschlüsselsatz zum öffnen Ex.-geschützter E-Anlagen


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#40
05. August 2008, um 07:35:00 Uhr

Ko Teil 1


Koepe-Förderung:
Nach dem Erfinder Koepe benannte Treibscheibenförderung:
das Förderseil wird über die Koepe-Scheibe zu den Förderkörben geführt. Die Bewegung der Körbe erfolgt unter Reibung des Förderseils auf der Treibscheibe und nicht durch Aufwickeln des Seils auf eine Trommel. Zum Ausgleich des Seilgewichts und damit zur Verringerung der Gefahr des Seilrutschens ist ein Unterseil unter die Körbe gehängt. Das Unterseil war meistens ein Flachseil (erstmals realisiert im Jahre 1877).

Koepe-Scheibe:
siehe Koepe-Förderung

Kohl:
Steinkohle (das Kohl)

Kohlberg:
alter Ausdruck für Steinkohlen abbauende Stollenzechen

Kohlbergsordnung:
Bergordnung ab dem späten Mittelalter

Kohle:
Brennbares Produkt, entstanden aus Pflanzenüberresten, die sich über mehrere Millionen Jahre unter Luftabschluss stofflich umgewandelt haben (Inkohlung). Dabei hat eine relative Anreicherung des Kohlenstoffs stattgefunden.

Kohlenarten:
Unterteilung der Kohlen nach Gehalt an flüchtigen Bestandteilen, bezogen auf die wasser- und aschefreie Kohle. Es werden folgende Arten unterschieden:

Kohlenart, Flüchtige Bestandteile, Vorrangige Verwendung
Braunkohle
Weichbraunkohle,50 bis 60%, in Kraftwerken
Hartbraunkohle, 47 bis 50%, dto.
Steinkohle
Flammkohle, über 40%, in Kraftwerken und als Beimischung zur Kokskohle in Kokereien
Gasflammkohle, 35 bis 40%, dto.
Gaskohle,    28 bis 35%, dto.
Andere
Fettkohle, 19 bis 28%, als Kokskohle
Esskohle, 14 bis 19%, als Hausbrand und in Kraftwerken
Magerkohle, 10 bis 14%, dto.
Anthrazit, unter 10%, dto.

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#41
06. August 2008, um 07:21:23 Uhr

Ko - Teil 2


Kohlenbank:
Kohlenflöz oder Flözteil

Kohlenbunker:
Lagerstätte von gewonnener Steinkohle

Kohleneisenstein (Blackband):
flözartige Ablagerungen von Eisenerz im Karbon (oft im Zusammenhang mit Steinkohle vorkommend)

Kohlenhacke:
anderer Begriff für Keilhaue, dem Arbeitsgerät des Bergmanns

Kohlenhobel:
Ein zwangsgeführtes Gewinnungsgerät das am Flöz entlanggezogen wird und mit Meißeln die Kohle aus dem Flöz herausschneidet. Als Widerlager und Zwangsführung dient der Kettenkratzerförderer. Der Hobelkörper wird von einer Kette in beide Richtungen bis zum Strebende gezogen. Entsprechend der Kohlenhärte und der geologischen Verhältnisse werden unterschiedliche Bauweisen eingesetzt, wie Gleit-, Reißhaken-, Kompakt- oder Gleitschwerthobel.

Kohlenkasten:
Sammelkasten für Kohle am Fuße eines steilgelagerten Strebs. Aus dem Kohlenkasten wird die Kohle in die Förderwagen verladen.

Kohlenmagazin:
Niederlage, Halde, Bunker

Kohlenmesser:
Gehilfe vom Schichtmeister

Kohlenstaub:
Durch tektonische Kräfte und bergmännische Arbeiten bei der Gewinnung und Förderung entstandene, feinste flugfähige Kohlenteilchen die unter umständen zu einer Kohlenstaubexplosion führen können.

Kohlenstaubexplosion:
Explosion eines Gemisches aus Kohlenstaub und Luft (die Kohlenstaubexplosion wird in der Regel durch eine Schlagwetterexplosion ausgelöst, durch welche der abgelagerte Kohlenstaub aufgewirbelt wird)

Kohlenstoß:
Angriffsfläche für die Gewinnung der Kohle

Kohlentöte:
eiserner Behälter zum Einfüllen von Kohlen in den heimischen Ofen

Kohlenveredelung:
Verfahren zur Umwandlung von Kohle in Koks, Gas und flüssige Produkte; im erweiterten Sinne auch in Strom.

Kohlenwäsche:
nasse Aufbereitung zur Trennung der Kohlen vom Nebengestein

Kohlenwerk, Kohlwerk, Kohlberg:
altertümliche Bezeichnung für Zeche

Kohlenzeche:
siehe Pütt


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#42
06. August 2008, um 07:32:31 Uhr

Ko - Teil 3


Kohleverflüssigung:
Zur Erzeugung flüssiger Produkte (Benzin bis Schweröl) aus Kohle sind zwei Verfahrenswege möglich:
- Direkte Hydrierung der Kohle.
- Vergasung (Kohlevergasung) mit anschließender Hydrierung des Synthesegases.
Beide Verfahrenswege wurden in Deutschland bis 1945 großtechnisch zur Kohlenhydrierung angewandt. Die noch bis 1962 laufenden Anlagen im Ruhrgebiet dienten nach 1945 der Erdölverarbeitung. Zur Zeit wird die Kohleverflüssigung großtechnisch ausschließlich in Südafrika betrieben. Es wird allgemein erwartet, daß der Kohlenverflüssigung angesichts der langfristigen Verknappungstendenzen bei Öl und Gas und den damit verbundenen preislichen Folgen wieder wachsende Bedeutung zukommen wird.

Kohlpütt:
alte Bezeichnung für den Kohlenabbau mittels Schächten

Kokerei:
Anlage zur Umwandlung von Kohle in Koks. Eine Kokerei besteht insbesondere aus den Koksofenbatterien, der Kokssieberei und den Anlagen zur Gewinnung von Kohlenwertstoffen.

Kokskohle:
Steinkohle, die sich zur Herstellung von Koks besonders eignet (vorwiegend Fettkohle). Das wesentliche Qualitätsmerkmal ist das Backvermögen. Kokskohle hat 20 bis 26% Flüchtige Bestandteile.

Konglomerat:
aus Geröllen bestehendes Absatzgestein

Königswelle:
Vertikales Drehlager z.B. bei einem Rundeindicker

Kötter:
in einem Kotten wohnender Nebenerwerbsbergmann

Konkordanz:
parallele Aufeinanderfolge der Gesteinsschichten (Gegenteil: Diskordanz)

Konsolidation:
bergrechtliche Vereinigung zweier oder mehrerer Bergwerke

konventioneller Streckenvortrieb:
Bohren und Schießen, hauptsächlich von Hand

Konzession:
Erlaubnis (Vorläufer der später üblichen Verleihung)

Kopfholz:
Quetschholz zwischen dem Hangenden und dem Stempel

Kopfort:
vorderster Teil im Streckenvortrieb

Kopfstrecke:
obere Begrenzung eines Abbaublockes

Korb:
Fördergestell im Blind-/Schacht

Korngröße:
Steinkohle und Koks werden durch Absieben in handelsübliche Kornklassen sortiert, die je nach Verkaufsgesellschaft geringe Unterschiede aufweisen. Sorte Korngröße (mm) Kohlen Stücke > 8 Knabbeln 150 bis 80 Nuß 1 80 bis 50 Nuß 2 50 bis 30 Nuß 3 30 bis 20 Nuß 4 20 bis 10 Nuß 5 um 10 Feinkohle 10(6) bis 0 Koks Hochofenkoks 1 > 80 Hochofenkoks 2 > 60 Hochofenkoks 3 > 40 Brechkoks 1 80 bis 60 Brechkoks 2 60 bis 40 Brechkoks 3 40 bis 20 Brechkoks 4 20 bis 10 Brechkoks 5 10 bis 6 Koksgrus 10(6) bis 0

Kostgänger:
lediger Bergmann, der bei einer Familie mit Wohnung gegen Bezahlung ein Quartier erhielt und auch verköstigt wurde (vergleichbar mit dem heutigem Untermieter)



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(versteckt)Themen Schreiber
#43
06. August 2008, um 07:35:45 Uhr

Kr


Kraftwerkskohle:
Kohle, die in Kraftwerken zur Strom- und Wärmegewinnung verbrannt wird. Wichtigstes Qualitätsmerkmal einer Kraftwerkskohle ist der Heizwert. Von Bedeutung ist ferner der Gehalt an Asche und Wasser sowie an Schwefel.

Krählwerk:
mechanische Einrichtung zur Höhennivellierung der Mitnehmer eines Rundeindickers

Kratze:
Werkzeug der Bergmänner zur Erzwäsche

Krätzer:
Werkzeug mit dreieckigem Blatt zum Herauskratzen von Gestein oder Kohle, ähnelt einer Hacke mit breitem Zinken

Kreide:
Erdzeitalter vor etwa 140 bis 60 Millionen Jahren

Kreiselkipper, Kreiselwipper:
Gleisgebundener Förderwagen, bei welchem das Fördergut auf der Verladeanlage vor dem Stollenmundloch nach unten gekippt wird

krüppelhaft:
enger, verdrückter schwer zu befahrender Stollen


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#44
06. August 2008, um 07:41:46 Uhr

Ku


Kübel:
Fördergefäß beim Schachtteufen

Kuhle:
untertägig angelegte Grube

Kühlmaschine:
Um die Temperaturen auf eine erträgliches Maß zu senken, werden Kühlmaschinen eingesetzt. Diese arbeiten ähnlich wie ein Kühlschrank.

Kulibahn:
Schienenflurbahn zum Personaltransport

Kumpel:
Arbeitskamerad

Kunst/Kunstgezeug/Zeug:
Durch Wasser angetriebene Maschine zur Wasserhaltung, Fahrung und Förderung; "Wasser wird durch Wasser gehoben"

Kunstgestänge:
Von einem Kunstrad angetriebene, auf und ab gehende Stangentour, mit der in bestimmten Teufenabständen Kolbenpumpen zur Wasserhebung gekoppelt waren; im Schacht bis zum Schachttiefsten reichend

Kunstgraben:
Künstlich angelegter Wasserlauf, der mit geringstem Gefälle Aufschlagwasser einem Kunstrad, meist in Verbindung mit einer Aufschlagrösche zuführt

Kunstkreuz:
Hebelvorrichtung zur Umlenkung des Pumpengestänges

Kunstrad:
mit Wasserkraft betriebenes Antriebsrad zum Hochpumpen der zulaufenden Grubenwässer oder zur Produktenförderung

Kunstschacht:
im 19.Jahrhundert gebräuchlicher Ausdruck für einen Schacht mit einer Wasserkunst zum Heben des Grubenwassers

Kunstteich:
Wasserteich oder Wasserbassin

Kunsttrum:
Trum für die Wasserhebeeinrichtung im Schacht

Kunstwerk:
anderer Begriff für Kunstgezeug und Wasserkunst

Kupferkies:
Kupfermineral (CuFeS2)

Kurbelzapfen:
Antriebselement am Kunstrad zur Umwandlung der Drehbewegung des Rades in die hin und her gehende Bewegung des
Kunstgestänges.

kutten:
Die Halden durchsuchen und das noch vorhandene Erz auslesen.

Kux, Kuxe, Kuxen:
Anteil am Vermögen einer bergrechtlichen Gewerkschaft in Form eines Namenspapiers. Der Besitz von Kuxen schließt die Pflicht zur Zahlung von Zubuße ein; eine Gewerkschaft besaß 128 Kuxe, die unter den Gewerken verteilt wurden.


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