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 Bergbaulexikon

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(versteckt)Themen Schreiber
#75
10. August 2008, um 08:31:35 Uhr




Püngel (Plüngel)-dienst:
Mitarbeiter die sich um den Kleidertausch der Bergleute kümmern. Jeder Bergmann hat mindestens zwei Garnituren Arbeitskleidung. Die dreckige Arbeitskleidung wird in dem sogenannten Püngelsack gesteckt und mit einer Püngelnadel (mit geprägter Kauehakennummer) verschlossen und dann in den Püngelkontainer "abgeworfen". Diese Kleidung wird kostenfrei gereinigt und dem Mitarbeiter wieder in das Püngelfach gelegt. Der Mitarbeiter kann diese dann in der folgenden Woche wieder nutzen. Ein Kreislauf, der nur bei verlorengegangener Arbeitskleidung unterbrochen wird. Dann muss man beim Püngeldienst eine Verlustmeldung aufgeben werden und man bekommt neue Arbeitskleidung gestellt.

Pütt:
Zeche, Bergwerk, Schachtanlage, Stollenzeche


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(versteckt)Themen Schreiber
#76
10. August 2008, um 08:32:49 Uhr

Py


Pyramidengerüst:
Fördergerüst aus Stahl mit einer großen Grundfläche und relativ flach verlaufenden Abstrebungen. Vergleichbar mit einem gestauchten "Eifelturm". Diese Bauform wurde oft in Frankreich und Belgien verwandt.


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(versteckt)Themen Schreiber
#77
10. August 2008, um 08:36:46 Uhr

Qua


Quadratlachter:
altes Flächenmaß: 4,3781 m²

Quadratrute:
altes Flächenmaß: 14,1843 m²

Quartal:
Jahresviertel
- 1. Quartal, Reminiscere: St. Luciae (13. Dezember) bis Fastnacht
- 2. Quartal, Trinitatis: Aschermittwoch bis Pfingsten
- 3. Quartal, Crucis: Pfingsten bis Kreuzerhöhung (14. September)
- 4. Quartal, Luciae: Kreuzerhöhung bis St. Luciae (13. Dezember)
- SQL: manchmal beginnt Reminiscere am 1. oder 6. Januar, dann gibt es von Luciae bis Reminiscere ein Schluß-Quartal Luciae

Quartalswinkel:
seit dem 16. Jh. wurde der Streckenfortschritt jedes Quartal mit einem Quartalswinkel gekennzeichnet

Quartär:
jüngstes Erdzeitalter, bestehend aus den Teilzeitaltern Alluvium und Diluvium (Dauer ca. 600.000 Jahre)

Quarz:
gesteinsbildendes Mineral, häufig in Verbindung mit Erzmineralien (SiO2)

Quatember:
Vierteljahr

Quatembergeld:
vierteljährliche Zahlungen der Bergwerksbesitzer an den Staat zur Besoldung der Bergbeamten



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(versteckt)Themen Schreiber
#78
10. August 2008, um 08:38:10 Uhr

Que


Quergestein:
querschlägig durchfahrendes Gestein

Querschlag:
Grubenbau oder Stollen, quer zum Streichen der geologischen Schichten verlaufend

Quetschholz:
Holzklotz zwischen Ausbauteilen wie Stempeln und dem Deckgebirge, welcher unter Druck zerquetscht wird. Dadurch werden die Stempel geschont.



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(versteckt)Themen Schreiber
#79
10. August 2008, um 08:41:53 Uhr

Ra


Radstube:
Hauptsächlich untertägiger Grubenraum, gelegentlich aber auch übertägiges Gebäude, in welchem ein mit Wasserkraft angetriebenes Kehr- oder Kunstrad zur Produktenförderung oder Wasserhebung aus tieferen Grubenbauen aufgestellt ist.

Rasenhängebank:
Schachtbetrieb im Niveau der Erdoberfläche

Rasensohle:
Niveau der natürlichen Erdoberfläche am Schacht

Ratzfatz (auch Rappzapp):
Enger zeitlicher Rahmen. "Dat muss hier aber ratzfatz wieder in Ordnung sein bevor der Fahrsteiger auftaucht".

Raubbau (auf Raub bauen):
unvollständiger Abbau einer Lagerstätte

rauben:
In einen Grubenbau eingebautes Material, Ausbauholz, Schienen, Rohre, Lutten usw. zur weiteren Verwendung oder zur Verschrottung zurückgewinnen; der betreffende Grubenbau wird dann abgeworfen.


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(versteckt)Themen Schreiber
#80
10. August 2008, um 08:44:50 Uhr

Re - Rei


Regal:
dem Landesherren vorbehaltenes Recht

Reibeisen:
kleine Feilen zum Freilegen von Erzen unter Tage

Reibstempel (Reibungsstempel):
Stempel die durch das Einschlagen eines Keils vor dem Eindrücken gesichert werden

Reißhakenhobel:
Hobel mit winkeligem Lösewerkzeug

Reißleine   (Notaus):
Sicherheitseinrichtung zum sofortigen Ausschalten einer Maschine



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(versteckt)Themen Schreiber
#81
10. August 2008, um 08:47:39 Uhr

Rek - Rez


Rekurs:
Beschwerde

Rennofen:
kleiner Schmelzofen im Mittelalter

Repräsentant:
von der Gewerkenversammlung gewählter Bevollmächtigter einer bergrechtlichen Gewerkschaft

Retardat:
Kuxe ins Retardat setzten = Androhung des Verfallens, wenn Zubuße nach einem Quartal nicht gezahlt wird

Revier:
1. Im Bergwerk organisatorische Einheit von Arbeitsbereichen
2. Geographischer Raum, in dem Bergbau betrieben wird
3. Distrikt eines Landes mit nutzbaren Mineralien
4. Bereich eines Bergamtes
5. Bereich eines Reviersteigers unter Tage

Revierbeamter:
zum Bergamt gehörender Hilfsbeamter

Rezess, Recess:
quartalsweise dem Bergamt einzureichender Rechnungsabschluss

Rezessbuch:
Hauptbuch über die Einnahmen, Ausgaben, Förderung usw. von einem Bergwerk

Rezessgeld:
bis Mitte des 19. Jahrhunderts geltende quartalsweise Abgabe an das Bergamt zur Aufrechterhaltung der Berechtsamsverleihung


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(versteckt)Themen Schreiber
#82
10. August 2008, um 08:49:48 Uhr

Ri


Richtschacht:
im Nebengestein angelegter Schacht

Richtstrecke:
Dem Flöz folgender Grubenbau oder Stollen; im Nebengestein, parallel zu einem Gang aufgefahrene Strecke (Gegenteil: Querschlag). Wie der Name schon sagt, werden von der Richtstrecke andere Strecken zu den Revieren aufgefahren.

Ringel:
altes Raummaß ( 75-105 kg)

Riss:
1. zeichnerische Darstellung von Grubenbauen, Stollenplan, Grundriss vom Bergwerk (meist nur Ausschnitte oder einzelne Sohlen)
2. Riss im Gestein

Risswerk:
Karte oder Plan von einem Bergwerk, Gesamtheit aller Risse


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(versteckt)Themen Schreiber
#83
10. August 2008, um 08:56:15 Uhr

Ro / Rö


Rödeldraht:
Drahtstück zur Befestigung

Rohförderung:
Menge an hereingewonnenem und abgeförderten noch nicht aufbereitetem Rohstoff. Die Angabe der Menge erfolgt in Tonnen verwertbare Förderung.

Rohkohle:
Kohle, wie sie aus der Grube kommt ( d.h. vor der Aufbereitung), mit Bergen und Wasser

Rolle:
enger, geneigter Grubenbau zur Abförderung von Fördergut durch die eigene Schwerkraft

Rolloch:
Ausgesparter Bereich in einem mit Bergeversatz gefüllten "alten Mann", um Fördergut auf die darunterliegende Sohle zu fördern.

Rösche:
a) untertägiger Graben zur Abführung von Grubenwasser
b)Stollen mit geringem Querschnitt
c) übertägiger Wassergraben, oft abgedeckt
d) Aussparung im Versatz zu Wetterführung

Rosskunst:
Pferdegöpel

Röstofen:
Ofen zur Kalzinierung von Roherz (Kalzinierung = Entfernung von Kohlensäure und Wasser )

Roteisenstein:
Hämatit


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#84
10. August 2008, um 09:00:09 Uhr

Ru / Rü


Rückbau:
Abbau von der Baugrenze zurück bis zum Beginn der vorher aufgefahrenen Abbaustrecke

Rücken:
Schrittweises Vorholen der Förder- und Gewinnungseinrichtungen bei der Gewinnung

Rudera:
Schutt, zerbröckeltes Gestein

Ruhrdebit:
Verkauf und Transport der Steinkohlen mit Ruhrschiffen

Ruhrhacke:
im Ruhrgebiet gebräuchlicher Begriff für Keilhaue, Arbeitsgerät des Bergmanns

Rundbaum:
Welle bei Göpeln, Haspeln und Winden, um welche das Förderseil geschlungen ist

Rundeindicker (Dacheindicker):
Zum Absetzen des Waschwassers verwandt, dickt dieses ein. Das einfließende Wasser wird dazu mit einem Flockungsmittel (z.B. Prestol) vermischt um ein besseres Absetzverhalten zu erhalten. Die eingedickte Flüssigkeit wird mit Membran- oder Kolbenpumpen den Filtern zugeführt und dort entwässert. Der anfallende Filterkuchen wird als Ballast der z.B. Kraftwerkskohle beigegeben.

Rute, Ruthe:
altes Längenmaß: 1 Rute = 12 Fuß = 3,766 Meter

Rutsche:
Zum Fördern von Material. Feste Rutsche = Blech (Förderung durch Eigengewicht), Schüttelrutsche = mit Motorkraft angetriebene Rutsch, Wendelrutsche = wendelförmige Rutsche oft in Bunkern.

Rutschenbaas:
Strebältester (aus der Zeit der Schüttelrutschenbetriebe)

Rutschenbär:
ein Vorarbeiter untertage


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(versteckt)Themen Schreiber
#85
11. August 2008, um 05:56:32 Uhr

S

Sa


Sackbohrer:
Nimmt bei der Teufung eines Schachtes das anfallende Gestein auf und bringt dieses nach übertage.

Saigern:
Trennverfahren, um aus silberhaltigem Blei- oder Kupfererz Silber zu gewinnen

Salband:
ausgeprägte Begrenzungsfläche eines Erzgangs gegen das Nebengestein

Salzgitter- Wurfschaufellader:
im Streckenvortrieb eingesetzter mechanisches Bohrgerät (erstmalig in Salzgitter im Erzbergbau eingesetzt, wo er auch erfunden wurde)

Salzverfahren (Salzen):
Eine feine Sole wird ausgesprüht um den Staub zu binden (wird nicht mehr verwendet).

Salzwerk:
Saline

Sandstein:
Sedimentgestein das überwiegend Quarz und nur geringe Anteile an Tonerdemineralien enthält.

Sargdeckel:
In Klüften befindlicher Gesteinskörper am Hangenden, der nach Hereingewinnung des darunter befindlichen Flözteils plötzlich hereinbrechen kann. Wird auch als Witwenmacher bezeichnet.

Sattel:
Geologischer Ausdruck: Erhebung der Gesteinsschichten in der Erde

Sattellinie:
kammartige Erhöhung der Gebirgsschichten (Gegenteil von Mulde)


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#86
11. August 2008, um 06:02:12 Uhr

S

Se - Teil 1


Seife:
Ablagerung von Mineralien auf der Gebirgsoberfläche, die aus Zerstörung anstehender Lagerstätten durch Verwitterung, Ab- und Zuschwemmung entstanden ist.

seifen:
Gewinnung von nutzbaren Mineralien mit Hilfe von fließendem Wasser

Seige, Saige:
untertägiger Graben in Stollen und Strecken zur Abführung von Grubenwässern

seiger, saiger:
im "Lot" verlaufend, senkrecht. z.B. ein seigerer Schacht ist ein im Winkel von 90° zur Erdoberfläche verlaufender Schacht

seigere Bauhöhe:
vertikaler Abstand zwischen zwei Abbaustrecken oder Sohlen

Seigerriß:
Profilriss von Grubenbauten


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(versteckt)Themen Schreiber
#87
11. August 2008, um 06:04:28 Uhr

S

Se - Teil 2


Seilbucht:
Seilumlenkung im Schachttiefsten

Seilfahrt:
Transport von Personen und Material in dem Bergwerksschacht. Hierbei wird zwischen den beiden Arten bezüglich der Geschwindigkeit unterschieden:
Personenbeföderung: ~9 m/s
Materialförderung: ~ 12m/s

Seilschacht:
seigerer Schacht zur Personenförderung

Seilscheibe:
Seilumlenkscheibe auf dem Förderturm/- gerüst eines Schachtes

Seilwechsel (Revision):
Zu einem bestimmten Zeitpunkt werden die Förderseile und mechanischen Einrichtungen einer Förderanlage kontrolliert, repariert oder getauscht. Dann steht die gesammte Förderung in dem Schacht.


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(versteckt)Themen Schreiber
#88
11. August 2008, um 06:07:11 Uhr

S

Se - Teil 3


Selbstfahrer:
Bedient den Förderkorb ohne Anschläger alleine und gibt dem Fördermaschinisten Signal. z.B. bei Seilfahrt in Wetterschächten, wo kein Anschläger beschäftigt ist.

Selbstretter (Filterselbstretter):
Schutzeinrichtung die immer am Mann getragen wird und bei matten Wettern angelegt werden muss und giftige Gase aus der Atemluft filtert

senken:
1. die hochgequollene Streckensohle zur Wiederherstellung des ursprünglichen Streckenquerschnitts vertiefen
2. einen Schacht (weiter-) teufen

Senkmaschine:
Lademaschine auf einem Raupenfahrwerk. Die Maschine kann mit ihrer Schaufel die Sohle einer Strecke nacharbeiten und einem Fördermittel zum Abtransport übergeben.

Senkschacht:
von übertage absenkbarer Vorschacht zum Durchteufen weicher Schichten

Senkschuh:
Schneide, die unten am Senkschachtkörper befestigt ist


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(versteckt)Themen Schreiber
#89
11. August 2008, um 06:09:09 Uhr

S

Se - Teil 4


Sessellift:
Heißt so, weil dieser dem auch übertage bekannten Sessellift ähnelt. Wird untertage eingesetzt um dem Bergmann den Fußweg zu ersparen.

setzen - (Stempelsetzen):
Aufstellen der Stempel

Setzmaschine:
Sortierung der Kohlen in der Aufbereitung nach der Schwerkraft in Kohle, Mittelgut und Berge

Setzpistole:
Werkzeug um in einen hydraulischen Stempel die Setzflüssigkeit einzubringen und damit den Vordruck (Anpressdruck) zu erzeugen


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