[x] Bitte registrieren Sie sich um alle Funktionen des Forums nutzen zu können. Als Gast können Sie z.B. keine Bilder betrachten.

Registrieren          Schliessen
Achtung!
 >  Sondengehen > Rund ums Sondengehen > Rechtliches > Thema:

 Argumente gegen die Suche im Wald

Gehe zu:  
Avatar  Argumente gegen die Suche im Wald  (Gelesen 12111 mal) 0
A A A A
*
0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.
Seiten:  1 2 3 4 5 6   Nach unten
Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#0
07. August 2010, um 13:18:24 Uhr

Moin,

die ständigen Leserinnen und Leser hier im Forum wissen schon, dass Michael Gehrking das Land Hessen verklagt hat, weil es ihm keine Nachforschungsgenehmigung erteilen wollte, wie sie 30 andere Sondengänger aus Hessen bereits erhalten haben.

Jetzt versucht das Land mit den bekannten Argumenten, wie: der ganze Wald ist voller Bodendenkmäler, alle Funde liegen in situ und der Wald ist ungestörter Boden vor Gericht dagegen zu halten.

Michael benötigt jetzt wirklich gute Informationen von Euch.

Wer kennt Publikationen, Diplomarbeiten, Dissertationen usw. zu diesen Themen, welche zu anderen Ergebnissen kommen oder die Argumente der Behörde zu mindestens relativieren.

Bitte hier keine Beispiele von Tagebau, Straßenbau und sonstigen Zerstörungen posten, es werden belastbare Unterlagen benötigt.

Vielen Dank für Eure Unterstützung.

Es geht hier um sehr viel. Der Ausgang dieses Prozesses wird Auswirkungen auch auf andere Länder haben, entweder in positiver oder in negativer Form, dass hängt davon ab, wie das Urteil ausfällt.

Viele Grüße

Walter


Offline
(versteckt)
#1
07. August 2010, um 14:10:56 Uhr

Von mir hat er schon alles bekommen was ich habe..... Winken

Aber ich möchte euch mal auf die Sprünge helfen.

Wo steht in irgendeinem Denkmalschutzgesetz, daß der Gesetzgeber überhaupt eine Unterscheidung verschiedener Bodenformen (Acker, Wald, Wiese etc.) gewollt/vorgesehen hatte ?

In absolut keinem ! Warum - weil dies nicht ausschlaggebend und wichtig für den Schutz von beweglichen Bodendenkmälern ist. Zumindestens aus der Sichtweise aller Gesetzgeber in 16 Bundesländern.

Es darf keinerlei Argumentation in der Gedankenwelt der Archäologen stattfinden. Da kann man nur verlieren. Schließlich meinen sie ein Monopol auf jegliche Böden in diesem Land zu haben.
Und vergiß dieses unsägliche obrigkeitsgefällige Urteil vom Oberverwaltungsgericht Lüneburg, welches gerade du Walter, immer wieder anführst.
Dieses Urteil ist eine Schande für diese Bundesrepublik. Ich hoffe nur, daß die Akten vom Kläger an den EuGH geschickt wurden. 

Dieser ganze Mist von gestörten/ungestörten Böden etc., stammt ausschließlich aus der Wunschgedankenwelt der Denkmalpfleger. Leider hat sich dies durch gebetsmühlenartiges Wiederholen verselbstständigt. Aber deswegen ist es noch lange nicht richtig.

Wenn heute Funde schon in 1-2 cm Tiefe im "Humushorizont" im Wald gemacht werden, welche vor ca. 2000 Jahren "verloren" wurden, liegen diese Teile bei dem heutigen Klima wahrscheinlich in 5-10 Jahren an der Bodenoberfläche und verrotten. Es gibt auch immer noch sauren Regen, auch wenn die Presse davon nichts mehr berichtet. Warum hat Bayern (Vorgaben durch Dr. Sommer ) im Bayernviewer die Waldsuche nicht versucht zu unterbinden.

Eigentlich ganz einfach: Es gibt dafür keine einzige gesetzliche Rechtsvorgabe.

Es gibt nachweislich immer mehr Windbruch und Erosionen, von den vielen falschen Aufforstungen ganz abgesehen. Die Baumwurzeln bringen das Zeug auch nach oben und so weiter und so fort. Auch das Ernten von Bäumen durch Harvester ist eine Zerstörungsorgie. Schließlich geht es gerade auch beim Holz, nur noch um das liebe Geld.

Natürlich sollten die Sucher wissen, wann eine Suche/Angraben aufzuhören hat.  Das gilt ja unter Umständen sogar für Ackerflächen.

Da ist allerdings der Wille der Ämter und der Sucher ausschlaggebend.

Dafür würden vernünftige Fortbildungen von primärer Wichtigkeit sein.



Offline
(versteckt)
#2
07. August 2010, um 14:43:32 Uhr

Ich sehe ein Verbot der Waldsuche schlicht und einfach auch als einen Verstoß gegen die Grundrechte an - nämlich gegen das Recht auf Forschungsfreiheit:
Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
Registrieren oder Einlogen
http://de.wikipedia.org/wiki/Forschungsfreiheit


Viele Grüße,
Günter


Offline
(versteckt)
#3
07. August 2010, um 17:31:06 Uhr

 [ironie]wo kommen wir denn da hin wenn jeder löcher in den wald gräbt
wegen forschungsfreiheit
mfg kelte
ich kann ich auch erforschen wie lange die natur brauch um die löcher wieder zu schließen


« Letzte Änderung: 07. August 2010, um 17:57:29 Uhr von (versteckt) »

Offline
(versteckt)
#4
07. August 2010, um 18:32:58 Uhr

Geschrieben von Zitat von kelte68
[ironie]wo kommen wir denn da hin wenn jeder löcher in den wald gräbt
wegen forschungsfreiheit
mfg kelte
ich kann ich auch erforschen wie lange die natur brauch um die löcher wieder zu schließen


dann solltest einfach deine löcher zumachen, lustiger!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Ärgerlich

Offline
(versteckt)
#5
07. August 2010, um 18:45:33 Uhr

dann solltest einfach deine löcher zumachen, lustiger!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Ärgerlich
[/quote]
ich habe nicht geschrieben das ich löcher auflasse,aber habe schon ein paar mal gesehen die das nicht machen!!!
und müll endsorgen auch ein paar sucher
den schrott könnte ich auch beim gammeln zusehen das heißt aber nicht das ich ihn auch dahin gemacht habe!!!
gruß kelte
ach das habe ich nicht nur gesehen
gelesen habe ich das auch schon ein paar mal
und es hätten auch löcher von schweinen oder hunden, mäusen sein können
es gibt nicht nur von suchern löcher im wald
ach und noch etwas wenn ich ein lustiger bin dann bist du eine alte ziege die nur was zum meckern sucht

« Letzte Änderung: 07. August 2010, um 19:07:36 Uhr von (versteckt) »

Offline
(versteckt)
#6
07. August 2010, um 21:48:31 Uhr

Hallo zusammen!
2. Anlauf zum Schreiben.
Der ungestörte Boden, wie die Archäologen behaupten, ist eine reine Hypothese und keine bewiesene Theorie. Sie sollen mal wissenschaftliche Arbeiten vonunabhängigen Wissenschaftlern vorlegen, die beweiskräftig sind. Sie werden keine finden. Dazu sind diese Wissenschaftler mit Staatsauftrag nicht mehr frei und befangen. Daher die " falsche "  Behauptungen. Dieses statische Denken ist im Grunde für Tiefen bis zum tiefsten gefrorenen Punkt unter der Erde falsch. Sie wollen  oder haben noch nicht bemerkt, daß auch für die Oberflächen dynamische Wirkeinflüsse bestehen, die kein Atom mehr an der gleichen Stelle belassen, denn wenn das so wäre, hätten wir alle geologischen Schichten, die vorher vorhanden waren, noch hier. Dem ist leider nicht so. Der Zahn der Zeit, wie man so schön sagt,  greift unbarmherzig zu und verändert seine Umwelt ständig auch gerade in den oberen Bodenschichten. Es ist also eine Mär mit den ungestörten Bodenschichten. Es gibt wissenschaftliche Arbeiten von Archäologen über Grabhügelfelder, bei denen man zu dem Resultat kam, daß sie mit der Zeit verschwinden. Viele Hügel sind inzwischen so flach geworden, daß man sie, wenn daneben nicht noch größere Hügel existent wären, gar nicht mehr vermuten könnte. Leider kenne ich die Literaturstellen nicht mehr, aber sie existieren. Hierbei meine ich nicht die Hügel außerhalb des Waldes, sondern das betrifft auch die Hügel im Wald. Ich möchte auch noch auf einen anderen Faktor eingehen, der bisher vernachlässigt wurde, und zwar Faktoren, die von den Lebewesen im Boden ausgehen. Im Boden leben unzählige Arten von Tieren, die den Boden regelrecht " beackern" ( Würmer, Mäuse Ganggräber, Füchse-Ganggräber, Dachse-Ganggräber, usw, geschweige von denen, die den Wald buchgstäblich bis zu eine Tiefe von 50 cm umpflügen, nämlich die Wildschweine. Wer, wie ich, dieses mal beobachten konnte, würde das nicht glauben. Was die Veränderungen an den Hanglagen betrifft, so sind sie hier viel gravierender. Man muß sich nur mal einen aufgelassenen Weinberg mit seinen Steinmauern nach 100 Jahren anschauen. Da sitzt nichts mehr am gleichen Fleck. Nur Dieses  zu der Schutzbehauptung der Archäologen, sie versprechen sich ständig. Zu den Einwirkungen der Bäume auf die oberen Bodenschichten hat "Pfälzer" schon alles gesagt. Zum Schluß möchte ich noch auf die Äußerungen von "kelte 68" eingehen. Von wegen Löcher nicht zumachen. Leicht gesagt und falsch interpretiert, denn im Wald gelten andere Gesetze. Ich habe es schon mehrmals erlebt, daß zugemachte Löcher wieder von Tieren ausgegraben wurden. Man gehe einfach mal mit seinem Hund im Wald spaziern und grabe ein Loch und verschließe es wieder, und gebe dem Hund die Gelegenheit zu diesem Ort zu kommen. Prinzipiell wird dieses Loch von ihm wieder ausgebuddelt. D.h., nicht alle Löcher die im Wald sind und von Menschen verursacht und wieder zugeschüttet wurden, sind wie manche denken im ursprünglichen Zustand zurückbelassen worden.
Gruß Derfla

Offline
(versteckt)
#7
07. August 2010, um 23:25:47 Uhr

Vielen Dank Derfla, das ist Hochinteressant was Du schreibst.
Für den Raum Gießen / Lahn-Dill / Taunus o. Wetterau diverse Schriften
vorlegen zu können wäre jetzt das allerbeste. Ich denke da an die Uni Gießen.
Hat diese diverse Forschungen durchgeführt? Das mit dem bioturbations geschädigtem Oberboden
ist mir bekannt aber beweiskräftiges Material außer einigen Grabungsberichten fehlt noch.
schönen Gruß
Micha

Offline
(versteckt)
#8
08. August 2010, um 00:10:07 Uhr

Zum Wald:

"Auch das Ernten von Bäumen durch Harvester ist eine Zerstörungsorgie. Schließlich geht es gerade auch beim Holz, nur noch um das liebe Geld. "

Noch vor nichteinmal 20 Jahren wurde jeder Einzelne STamm mit dem Schlepper und der Kette angefahren. Die vollmechanisierte Holzernte konzentriert die Bodenschäden in der Regel auf 20 % der Fläche ! Damals war die Fläche zu 100% Befahren.

Um das liebe Geld geht und ging es schon immer im Wald, nur dass es in den letzten 1000 Jahren nie soviel Wald gab we heute  Zwinkernd

Zur Suche:

Ich sehe wie Pfälzer keinen Unterchied zwischen Acker und Wald, da es überall Bodendenkmäler gibt. Geschulte Sondler , die mir fairen Archeologen zusammenarbeiten könnten sich hier absolut ergänzen.

Verbote schrecken ab, und verringern auch hier die Zahl vn Fundmeldungen  Unentschlossen

awo


Offline
(versteckt)
#9
08. August 2010, um 00:32:45 Uhr

ist aber doch ein großer unterschied ob ein tier der natur ein loch graben tut oder ein schatzsucher

meine meinung ist erst ganz ohne den mensch(so wie sie heute zu 99% sind!) gibt es auch ungestörte böden 
dann brauchen wir auch keine dummen gesetze mehr die das regeln sollen
gruß kelte

Offline
(versteckt)
#10
08. August 2010, um 07:26:22 Uhr

Moin,

da muß ich den Kelten mal recht geben, bin seit 1 Jahr dabei und ausschließlich im Wald unterwegs, teilweise in der tiefsten
Pampa. Früher habe ich net sonderlich auf löcher im boden geachtet aber als Sondler gehe ich mit Argus Augen durch den
Wald. Hier geht es um tausende von Löchern die ich gesichtet habe, die wenigsten waren verschlossen. Mit Sicherheit macht
das keinen juten Eindruck. Von der Verschrottung der Wälder möchte ich erst garnet palabern. Vom Rasenmäher bis zum
Vw-Bus schon alles gesichtet.  Da wird Schrott in Mülllöchern von Anwohnern verklappt usw. Die Wälder sehen teilweise aus
wie die schlimmste Messi - Wohnung  und da wollen die mir das Sondeln im Wald verbieten, soweit kommt es noch Küssen
Zum andern meine ich gelesen zu haben, dass in den Wäldern "Bodendenkmal" ca alle 500 -1000m vorhanden wären, Mir und meinen Kameraden ist aber noch keins aufgefallen, soviel zu den Bodendenkmal.  Die archäologiechen wertvollen Artefakte
liegen eh jenseits des Detector, ausnahmen bestätigen die Regel


Grüßli
Winni

Offline
(versteckt)
#11
08. August 2010, um 09:19:18 Uhr

Servus Walter

Derfla hat es schon angerissen.













..

















Geschrieben von {author}

Publikationen, Diplomarbeiten, Dissertationen usw. zu diesen Themen




..

Du wirst im Netz nur Arbeiten z.B. über Würmer, Mikroorganismen etc. finden. Da ist im Oberbodenbereich von "gestört" die Rede.

Ich suche im Bezug auf den Denkmalschutz selbst schon sehr lange nach so einer Arbeit.

Faktisch ist der Pflug u.- Humushorizont ständig einer Bewegung unterworfen. Auch haben die Umwelteinflüsse auf Metalle im Wald in den letzten 30 - 40 Jahren sehr wohl zugenommen.
Vielleicht nicht in dem Umfang wie auf gedüngten Äckern, aber dennoch ist die Aussage, im Wald und im Boden ist alles am Besten aufgehoben, einfach falsch.

Persönlich kann ich mir aus der Sichtweise der Archäologen nur vorstellen, daß sie der Waldsuche negativ gegenüberstehen, da die Sucher da einfach schlechter zu sehen sind und somit viele Funde auch ohne "Zeugen" verschwinden. Aber dies können sie auch nicht so einfach zugeben, da sie damit die Realität preisgeben müßten: Die Denkmalpflege ist nicht dazu in der Lage ihren Auftrag tatsächlich zu erfüllen.

Deswegen ist der Frust den sie schieben, teilweise schon nachvollziehbar.


Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#12
08. August 2010, um 18:38:10 Uhr

Moin Jürgen,

das es keine Arbeiten zum gestörten Boden im Wald im Bereich der Denkmalpflege gibt kann ich nir gut vorstellen. Ich suche daher auch Arbeiten aus anderen Disziplinen wie Geologie, Biologie usw. die bei ihren Arbeiten zu dem Ergebnis kommen, dass Waldböden ebenso umverlagert sind wie Ackerböden.

Da heißt es doch immer, Frost und Hitze würden Funde im Waldboden "hochdrücken",

Zur Zerstörung von Fundgegenständen aus Metall gibt eine Forschung von einem LAndesamt mit Unterstützung der Deutschen Stiftung Umwelt. Man hat dort nach Möglichkeiten gesucht die Funde nach der Bergung zu stabilisieren. Ist ein dicker Wälzer und hat mal 98 DM gekostet, den habe ich  Smiley

Dein Hinweis auf den Bayern-Viewer ist echt gut und richtig, der Gesetzgeber unterscheidet in keinem Gesetz zwischen Acker, Wiese und Wald.

Die Konvention von La Valetta auch nicht. Leider können wir das Urteil vom OVG Lüneburg nicht ignorieren. Wir haben ja 1999/2000 das Urteil durch den Antrag auf die Suche in gestörten Flächen erst erreicht. Der Amtsjurist ist der selbe wie damals, da wird er jetzt darauf mit besonderer Freude hinweisen.

Viele Grüße

Walter

Offline
(versteckt)
#13
08. August 2010, um 18:54:51 Uhr

Ich sehe das so: Die Museumsstücke sind zu 95% von Sondlern, da die Archeologen auf Forschungsgelder angewiesen sind!!!
Daher sehe ich es als unser Recht auch im Wald suchen zu dürfen!!! Ärgerlich

Offline
(versteckt)Themen Schreiber
#14
08. August 2010, um 19:12:16 Uhr

Geschrieben von Zitat von Baam1
Ich sehe das so: Die Museumsstücke sind zu 95% von Sondlern, da die Archeologen auf Forschungsgelder angewiesen sind!!!
Daher sehe ich es als unser Recht auch im Wald suchen zu dürfen!!! Ärgerlich

Moin,

das sehe ich zwar auch so, die Frage ist, ob auch das Gericht das so sieht und wie kann man es überzeugen, wenn es das anders sieht oder wenn die Landesarchäologie mit einem Haufen Gutachten und GRabungsberichten ankommen, die belegen, dass fast alle Funde im Wald in situ liegen?

Viele Grüße

Walter

Seiten:  1 2 3 4 5 6
Haftungsausschluss / Nutzungsbedingungen Datenschutzerklärung Impressum Kontakt Mobile Version
Powered by SMFPacks WYSIWYG Editor