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 Mein ehrenwerter Gang zum Herrn Kreisarchäologen

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Avatar  Mein ehrenwerter Gang zum Herrn Kreisarchäologen  (Gelesen 6348 mal) 0
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(versteckt)Themen Schreiber
#0
03. Mai 2012, um 00:02:32 Uhr

Oder, wie ich meine Anfänger-Ängste, durch mutiges Bekennen, überwinden konnte!

Als gut erzogener, gesetzestreuer und von den deutschen Werten überzeugter Staatsbürger, habe ich mich am Beginn meiner Schatzsucher-Karriere, in ängstlich gebückter Haltung, um eine Suchgenehmigung beim Kreisarchologen in Straubing/Niederbayern bemüht.

Der arme Mann war völlig verwirrt, weil ich offensichtlich, in seinem langen Arbeitsleben, der erste Sondler war, der dies von ihm verlangt und er schüttelte Brieflich nur irritiert den Kopf und meinte, daß es so etwas gar nicht gäbe und er mir nichts erlauben könne, was gar nicht verboten wäre!

Da ich aber durch das einfrige Lesen in den einschlägigen Foren, durch die einschüchternden Berichte anderer Sondengänger verunsichert war, machte ich mich auf zu einem Bittgang in die Amtsräume des Herrn Kreisachäologen, dem ehren- und liebensertenwerten Herrn Kreisachäologen Wolfgang Böhm.

Er schien, ob meines wiederholten Ansinnens um eine Suchgenehmigung verwirrt und hilflos und betonte erneut, daß dem nichts im Wege stünde und er mir nichts schriftliches geben könne, da es nicht üblich und ihm auch nicht möglich sei, etwas zu erlauben, was nicht verboten sei!

Da erzählte ich ihm von meinen schlaflosen Nächten und albtraumhaften Ängsten versehentlich auf einem Bodendenkmal erwischt und eingesperrt, oder von Bauern als Kulturdieb mit den Hunden gehetzt zu werden.

Das rührte sein mitfühlendes, menschliches Herz und erzählte mir, daß er ja auch nur deshalb Archäloge geworden sei, weil es in seiner Jugend an manchen historischen Stellen, mit großer Begeisterung gesucht und geforscht habe!

Er beruhigte mich väterlich und meinte, ich solle nur machen und wenn ich angesprochen werden sollte, dann könne ich mich auf ihn berufen, daß ich mit seiner Genehmigung und in seinem Auftrage unterwegs sei und er wünsche mir ganz viel Erfolg, daß ich bald etwas ganz tolles finden möge!

Mir fiel ein großer Stein, laut plumpsend vom Herzen! Na, was will man mehr dachte ich frohgelaunten und machte mich mit frischer, unbeschwerter Begeisterung und gutem Gewissens auf den Weg zu neuen Schatzgründe und dem Erforschern der geheimnissenvollen Welt unserer Vorväter und Urahnen!

Und die Moral von der Geschichte: Bekenne Dich offen zu Deiner Sucherleidenschaft und freunde Dich mit den zuständigen Leuten an, dann wirst Du unbeschwert und heiter den Schatz des Ackers mit dessen Besitzer teilen können, wie es ja im Schatzparagraphen des Bürgerlichen Gesetzbuches vorgesehen ist, aus dem römischen Recht tradiert wurde und es auch schon in der Bibel zu lesen ist!

Mein Motto ist also: Schatzsuchen ist erlaubt, wenn man halbe-halbe macht, denn so steht es im deutschen Bürgerlichen-Gesetzbuch §§ xy!

Ich hoffe damit einigen Anfängern frischen Mut gemacht zu haben und Grüße mit freudig erhobener Sonde - Euer Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
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WWW.Rainer-JGS.de


« Letzte Änderung: 04. Mai 2012, um 20:53:04 Uhr von (versteckt) »

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#1
03. Mai 2012, um 00:30:27 Uhr



Na also rainer,
letzt geht`s los! Mit dieser Referenz hast du freie Bahn sozusagen auf Feld und Flur, auf Wiese und Wald. Da duckt sich jeder
Eigentümer weg, wenn du im Amtsauftrage hochoffiziell zum Wohle der Heimatforschung unterwegs bist!

G&GF


Karuna Winken

Offline
(versteckt)
#2
03. Mai 2012, um 01:01:49 Uhr

Herzlichen Glückwunsch Rainer!

Ich versuchte ebenfalls vor etwa 6-7 Jahren mein Glück durch ein ausführliches Schildern meins Anliegens bei der unteren Denkmalschutzbehörde. In einem Schreiben wurde ich anschließend darauf hingewiesen, dass der Einsatz der Sonde nicht erwünscht sein, man mich aber gerne als ehrenamtlichen Mitarbeiter akzeptieren würde und ich [Zitat] "doch bei Spaziergängen die Augen offenhalten sollt, da es auf Äckern und Wiesen ohnehin genug zu entdecken gäbe". Soviel dazu.

Natürlich verunsichert das einen Sondengänger, wenn man auf solche Ignoranz oder getarnte Ablehnung stößt. Manche Amtsarchäologen meinen wohl, dass sie sich alleinig die Vergangenheit zum Untertan machen können. Dass dann in diesem Kontext auf das Zerstören von Befunden hingewiesen wird, wo doch der Pflugschar, der den Acker jährlich umwälzt, früher oder später neben den ohnehin verlorengegangenen Befund auch noch die Funde zerstört, muss man wohl in Sondlerkreisen nicht  extra erwähnen.

Sollte ich mich vielleicht an eine höhere Instanz als die untere Denkmalschutzbehörde wenden oder auf anderem Wege vorgehen? Für Tipps wäre ich dankbar. Gerne würde ich es in einem zweiten Anlauf versuchen...

MfG

Christian
  

« Letzte Änderung: 03. Mai 2012, um 01:06:08 Uhr von (versteckt) »

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(versteckt)Themen Schreiber
#3
03. Mai 2012, um 01:22:10 Uhr

Hallo, lieber Christian!

Die schwammige Formulierung "nicht erwünscht sei" zeigt ja schon, daß es gegen unser liebgewonnenes Steckenpferdchen, im Grunde keine rechtliche Handhabe gibt, es sei denn man benimmt sich wie die Sau im Walde und zeigt sich überheb- und umweltschädlich!

Laß Dich von den Hezkampagnen gewisser übereifriger Verwaltungsmenschen nicht einschüchtern, deren Funddempos aus allen Nähten platzt und die trotzdem nur durch Sondengängern, den Schatz des Jahrtausend gemacht haben (Varusschlacht, Himmelsscheibe)!

Vor allem muß man mit den Leuten, die einen sehen freundlich sprechen und ihnen die Funde zeigen und die Sonde erklären, dann wird man achtungsvoll als Hobbie-Achäologe, oder Heimatforscher aktzeptiert.

Ein schönes Erlebnis ist es für mich immer wieder auch den Kontakt zu den Bauern zu pflegen, die mir die Geschichte Ihrer Gemarkung erklären und mit in Ihren Hof einladen, um den verborgenen Schatz des Großvaters zu suchen, der ihn am Ende des Krieges angeblich im Hühnerhof vergraben hat.

Oder man Hilft den hierorts neugegründeten Burg(ruinen)-Vereinen bei der Erfrorschung Ihrer heimtlichen Wahrzeichens, wofür meist keiner der Archäologen Zeit und Interesse hat!

Geteilte Freude ist bekanntlich doppelte Freude und macht das Sondeln erst zum unbeschwerten und herzerfrischenden Natur- und Kultur-Erlebnis!

In diesem Sinne, sei frisch, frei, fröhlich, from und rufe laut, mein Schätzchen komm!


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#4
03. Mai 2012, um 06:38:30 Uhr

Geschrieben von Zitat von Rainer-JGS

Mein Motto ist also: Schatzsuchen ist erlaubt, wenn man halbe-halbe macht, denn so steht es im deutschen Bürgerlichen-Gesetzbuch §§ xy!

Ich hoffe damit einigen Anfängern frischen Mut gemacht zu haben und Grüße mit freudig erhobener Sonde - Euer Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
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Moin Rainer,

nein, damit hast Du den meisten Anfängern keinen Gefallen gemacht, denn das was Du schreibst gilt NUR IN BAYERN und sonst nirgends in dieser Republik. Du hast sie eher verwirrt als ihnen Mut gemacht und halbe - halbe gilt aufgrund des Schatzregals auch nur noch in BAYERN und in NORDRHEIN-WESTFALEN.

Für alle anderen Sucher außerhalb von Bayern gelten Deine Ausführungen nicht.

Viele Grüße

Walter

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#5
03. Mai 2012, um 07:17:58 Uhr

Geschrieben von Zitat von Walter Franke
Moin Rainer,

nein, damit hast Du den meisten Anfängern keinen Gefallen gemacht, denn das was Du schreibst gilt NUR IN BAYERN und sonst nirgends in dieser Republik. Du hast sie eher verwirrt als ihnen Mut gemacht und halbe - halbe gilt aufgrund des Schatzregals auch nur noch in BAYERN und in NORDRHEIN-WESTFALEN.

Für alle anderen Sucher außerhalb von Bayern gelten Deine Ausführungen nicht.

Viele Grüße

Walter

Genau so ist es Walter .... nur das ich schon 2 Jahre versuche eine zu Bekommen in Rhein-Land-Pfalz oder Hessen  Weinen

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#6
03. Mai 2012, um 08:04:00 Uhr

Bayern ist halt genauso fernes Ausland wie England, zumindest was das Sondeln angeht ...

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#7
03. Mai 2012, um 09:37:28 Uhr

Schöner Beitrag  Super Applaus
Ich habe ähnliche positive Erfahrungen mit der Unteren Denkmalschutzbehörde. Die sind meist glücklich, dass es so gewissenhafte Bürger gibt, die Ihre potentiell für die Wissenschaft interessanten Funde mitteilen, denke ich. Aber gewiss gibt es da auch bestimmt weniger umgängliche Amtsinhaber, die eine gewisse Grundablehnung gegenüber Sondengängern pflegen.
Gut Fund aus Mecklenburg
j Smiley t t

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#8
03. Mai 2012, um 09:41:27 Uhr

Hallo Rainer,
da hast Du aber einen netten erwischt.
Das waren noch Zeiten, als ich angefangen habe.
Ich wurde gleich mit Beschlagnahmung und Polizei bedroht  Idiot, wenn ich meine Sonde nicht verkaufe.
Aber irgenwie habe ich mich ja an den Rat gehalten, habe nämlich sofort meine Sonde von Seben verkauft  Grinsend Grinsend Grinsend.
Hier ist noch der Link von damals.
Lg. Erwin

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http://www.detektorforum.de/smf/rechtliches/habe_mich_hoflichst_um_genehmigung_erkundigt_dann_wurde_mir_angst_gemacht-t25710.0.html;msg213432#msg213432



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#9
03. Mai 2012, um 10:24:53 Uhr

Hey Rainer Winken,

nette Geschichte! Ich hab mal mit einem Zuständigen im Amt telefoniert und sagte Ihm, ich werde Ihnen eine Email zukommen lassen.

Die Antwort war knallhart Rundumschlag: Eine Email hat keinen Sinn, denn er wüßte nicht, wie er diese abrufen könne Platt

Das ist Tatsache! :Smiley

Ansonsten ist in Bayern " alles beim Alten" oder: "im Süden nichts Neues" Super

Viele Grüße

DD

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#10
03. Mai 2012, um 11:24:33 Uhr

Hallo Rainer,

danke für Deine gut geschriebene Storry, die so wohl auch nur aus Bayern stammen kann!  Super

Unsere anderen Bundesländer sollten sich mal eine dicke Scheibe "Süddeutschland" abschneiden, wobei zusätzliche Scheiben aus England und USA auch nicht schaden würden! ^^

Gruß aus dem Norden  Rundumschlag
Sawyer


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#11
03. Mai 2012, um 11:44:17 Uhr

Geschrieben von Zitat von Sawyer


Unsere anderen Bundesländer sollten sich mal eine dicke Scheibe "Süddeutschland" abschneiden

Gruß aus dem Norden  Rundumschlag
Sawyer


Aber nicht von BW Zwinkernd

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#12
03. Mai 2012, um 12:28:32 Uhr

Schöner Beitrag - Danke!   Applaus

Hier bei uns in NRW habe ich auch noch nie irgendwelche Schwierigkeiten gehabt. Weder mit Bauern, mit der Polizei oder mit Förstern.

Wenn man sich von Denkmälern oder anderen sensiblen Orten fern hält, fremde Grundstücke nicht ohne Genehmigung betritt, Löcher wieder sorfältig schließt, Müll aufsammelt und eventuell nennenswerte Funde (...von denen es eh so gut wie keine gibt...) den Grundstücksbesitzern mitteilt und sich auch ansonsten stets freundlich und fair verhält, wird einem kein klar denkender Mensch böses unterstellen wollen. Warum auch, es entsteht ja rein niemandem irgendein Schaden!

Aber klar, es gibt auch immer einige wenige Leute die haben einfach ne' Meise und sehen in den harmlosen Sondlern eine diffuse Gefahr. Hinter vorgehaltener Hand geben sie aber untereinader zu, dass eine Großzahl bemerkenswerter archäologischer Funde ohne diese Sondelfreunde niemals das Licht der Welt erblickte hätte. Auf der einen Seite wird also geschimpft, auf der anderen Seite sonnt man sich dann gerne in deren Ruhm. 

In diesem Sinne weiterhin: Gut Fund!

LG, Stoffel  Winken


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#13
03. Mai 2012, um 12:55:41 Uhr

Hallo Rainer,
schön geschrieben, aber dennoch mit Vorsicht zu genießen.

Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.

Bei archäologisch brisanten Funden, solltest du überlegen
diese zu melden.   Amen


 
LG und gut Fund

Friewilly

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#14
03. Mai 2012, um 15:45:54 Uhr

Tja Rainer, leider sind die Herren Archäologen nicht in ganz Bayern so tolerant Weinen. Ich wohne nördlich von Augsburg , in der Nähe der Löwenhöhle. Nach einer Fundmeldung wurde mir  mitgeteilt ,daß ich bei weiteren Sondengängen auch mit einer Anzeige rechnen müsse Weise . Blah blah,... Fundunterschlagung, graben verboten, etc,etc .Hilflose Worthülsen zwar,aber leider keine Anzeichen von Zusammenarbeit.
Komischerweise finde ich seit geraumer Zeit nichts meldenswertes mehr. Idee
Lobenswert die Einstellung deines Kreisarchäologen.Zu hoffen ist nur , daß nicht der Falsche deinen Beitrag liest und dadurch dein Archäologe seine Gesinnung ändern muß.
Alles Gute und Gut Fund . Mike

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