Ortsnahe Äcker sind mit Abstand die besten, das stimmt. Wobei auch Verbindungen zwischen Orten interessant sein können. Vor allem, wenn sie heute nicht mehr existieren und der Flurbereinigung in vergangenen Jahrzehnten zum Opfer fielen. Gerade diese sind besonders interessant, weil sich deren Verlauf oft über Jahrhunderte oder gar Jahrtausende nicht geändert hatte.
Aber man muss ja nicht ganz auf Recherche verzichten. Hier mal ein Beispiel für was, was man in zehn Minuten "recherchiert" hat.
1. Google Earth anschmeissen, Ackergebiet zwischen Ortschaften aussuchen, die Jahre durchschalten. Ab und an stösst man dann auf etwas, wie in Bild 1.
2. Zur Überprüfung zweite Quelle hinzuziehen. Ich nehme da z.B. gerne die englischen Luftbilder auf Sie haben nicht die Berechtigung Links zu sehen.
Registrieren oder
Einlogenncap.org.uk
Für 20 engl. Pfund im Jahr kann man sich dort die Zoomfunktion freischalten und hat Zugriff auf alle möglichen Luftbilder der englischen Aufklärung im zweiten Weltkrieg, als auch von einem Projekt aus 1953, wo ganz Deutschland aus der Luft fotografiert wurde. Besonders praktisch daran ist, dass die meisten Fotos eben vor jeglicher Flurbereinigung gemacht wurden und man die alten Verläufe und Ortskerne sehen kann. Wahlweise gehen aber auch alte topographische Karten, findet man mit etwas googelei ebenfalls online.
Und siehe da, in unserem Fall zeigt sich der alte Verlauf des Weges (Bild 2)
3. Alternativ oder zusätzlich kann man natürlich noch alte Karten heranziehen. In diesem Fall z.B. die Urpositionsblätter der Landvermessung Bayern.
Und auch hier taucht unser heute nur noch als Schatten sichtbarer Weg in seinem alten Verlauf auf. Darüber hinaus stellt man noch fest, das er damals (in dem Fall 1845) an einem Sumpfgebiet entlang führte. (Bild 3)
Ideale Bedingungen also, das im Schlamm mal ein paar Münzen verloren gingen.
Natürlich hab ich das Beispiel gewählt, weil es sich um einen Acker handelt, den ich schon besucht habe. Und wie vermutet, kamen da viele Kaiserreich Pfennige, 2-3 Silberne und viel aus der Zeit der Weimarer Republik und dem dritten Reich. So erspart man sich mit 10 Minuten Recherche eine Nullrunde.